25000 Menschen auf der Berliner Demo "Wir zahlen nicht für eure Krise!", davon 7000 im Schwarzen Block. Am Ende eskalierte die Situation zwischen Polizei und Autonomen völlig. Es kam zu etlichen Verletzten und Festnahmen. Polizeibeamten wüteten vorm Roten Rathaus.
Heute fanden in Berlin und Frankfurt am Main zwei Demonstrationen unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise!" statt, die sich vor allem gegen die Verteilung der Kosten, die die globale Wirtschaftskrise mitsich führt, zu Ungunsten des Proletariats wandte.
Vor dem Roten Rathaus hatten die Organisatoren von der Interventionistischen Linken( http://www.dazwischengehen.org), Attac und Gewerkschaften eine große Bühne aufgebaut, an der sich ab 12 Uhr gesammelt wurde und von der diverse Redner noch ihren Senf zur Krise und den Umgang der Politik damit loswurden.
Nach fast 2 Stunden Redezeit war es dann so weit und die Demo bezog stellung auf der Spandauer Straße. Es gab Blöcke von den Gewerkschaften, Attac, der Interventionistischen Linken, der Organisatoren des Bildungsstreiks im Juni 2009( http://bs.risiko09.de/) und von Parteien.
Die Demo zog zunächst vom Roten Rathaus zum Hackeschen Markt. Bereits auf diesem Stück der Strecke teilte sich der antikapitalistische Block der IL, eher unfreiwillig. Vorn lief nun ein etwa 500 Menschen großer loser Block von FelS( http://www.nadir.org/nadir/initiativ/fels/) und Avanti(www.avanti-projekt.de/), ähnlich der MayDay-Parade, und dahinter ein etwa 7000 Menschen großer Black Bloc, der allerdings in seinen Ausläufen auch recht lose wirkte. Hier fanden sich die Gruppe ALB( http://www.antifa.de), ARAB( http://www.arab.antifa.de), aber auch die umsGanze-Gruppen TOP( http://www.top-berlin.net) und Redical M( http://www.redical.antifa.net/) wieder. Während der FelS-Block nun lediglich eine Trommlergruppe zur Intonierung hatte, gab es beim Schwarzen Block neben lauten kräftigen Parolen außerdem den LKW der IL. Fronttransparent des Schwarzen Blocks war ein etwa 10m langes Banner der ARAB mit der Aufschrift "Show a dead System how to die".
Zu beachten ist, dass das Orga-Bündnis der Demo sich im Vorfeld von der Bildung eines Schwarzen Blockes distanziert hatte, dieser aber nun doch von Außenstehenden durchgesetzt wurde.
Vom Hackeschen Markt lief die Demonstration zum Rosenthaler Platz und ab hier die Torstraße zur GlitzerGlitzer-Friedrichstraße hinunter. Ursprünglich war von seiten der Organisatoren gedacht die Friedrichstraße hinunter zu laufen und dann am Gendarmenmarkt zu enden, doch gab es ein Verbot durch die Polizei für die Route, weil vermutet wurde, dass es hier Anschläge gegen etliche der Nobelfensterscheiben geben würde. So Zog die Demo nun durch die Oranienburger Straße unter anderem an der großen Synagoge vorbei und dann zurück zum Roten Rathaus. Als der Aufzug die Torstraße durchquerte kam es zu Pöbeleien durch einen Anwohner, der wie ein Nazi aussah und dementsprechend mit allerhand Gegenständen aus dem Schwarzen Block heraus beworfen wurde. Immer wieder wurden aus diesem Block auch Polenböller geworfen.
Als die Demo nun auf der Spandauer Straße am Roten Rathaus ankam, versuchte der Schwarze Block auszubrechen und stürmte die straße hinunter. Als Reaktion darauf kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die allerdings auch immer wieder zurückgeschlagen werden konnte. Linksradikale und Gewerkschafter agierten hier nun gemeinsam. Es kam allerdings auch immer wieder zu sehr heftigen Prügelattacken der Cops in die Menge. Hierbei wurden etliche Menschen festgenommen und zum Teil durch die Polizei schwer verletzt.
Alles in allem kann die Demo als voller Erfolg gewertet werden. Es gab einen sehr starken Schwarzen Block, der sich erst während der Demo konstituierte und auf die Polizeiangriffe konnte entsprechend reagiert werden. Es ist zu hoffen, dass die Kraft der Demo und die Breite zum 1.Mai, den Bildungsprotesten im Juni und anderen Sozialen Kämpfen mitgenommen werden kann.