Die G20 werden sich in London treffen, dort sind auch die meisten Proteste geplant. Mehrere zehntausend Demonstranten werden zwischen Victoria Embankment und Hyde Park erwartet. Die Polizei bereitet sich schon seit Wochen vor: 10.500 Polizisten im Einsatz, seit Wochen Urlaubssperre und natürlich Terroralarm. Denn es war während des G20-Gipfels in Schottland vor fast vier Jahren, dass die Anschläge auf die Londoner U-Bahn stattgefunden haben.
Gewalt gegen Banker befürchtet
Diesmal befürchten die Behörden gewaltbereite Gruppen von Demonstranten die in das verwinkelte Börsenviertel vordringen und die Polizei dort herausfordern könnten. Gleichzeitig warnen die Sicherheitskräfte vor Übergriffen auf Banker. Sie sollten nicht im Anzug zur Arbeit gehen und Meetings besser verschieben.
Zentral koordinierte Proteste in ganz Europa
In Deutschland und Frankreich sind ebenfalls Kundgebungen geplant. Doch gab es dort keine aufrufe zu Gewalt. Die Proteste sind zentral koordiniert worden. Die größten Demonstrationen werden in Frankfurt, Berlin und Paris erwartet. Der G-20-Gipfel ist die Zielscheibe des Unmuts, weil die Demonstranten den Kreis für nicht befugt halten, die Krise zu lösen. Aus Sicht von entwicklungs- und umweltpolitischen Organisationen sollten die Vereinten Nationen diese Rolle übernehmen.
Wien: Demonstration mit 800 Teilnehmern
In Österreich wird es ebenfalls Demonstrationen geben, die Behörden rechnen jedoch nicht mit Ausschreitungen, bestätigt Iris Scheper, Sprecherin der Wiener Polizei: "Wir erwarten einen geordneten Verlauf der Veranstaltung." Offiziell wurde in Wien nur eine kleine Demonstration angemeldet, doch sowohl Gewerkschaften wie vida als auch andere Gruppen haben angekündigt teilnehmen zu wollen. "Vom Veranstalter sind 800 Personen angemeldet worden. Wie viele dann wirklich kommen, das werden wir dann sehen", so Polizeisprecherin Scheper.
"Wollen die Rechnung nicht zahlen"
In der Schweiz wollten die Behörden die Demonstrationen ursprünglich, wie schon vergangen Jänner gegen den G8-Gipfel, verbieten. Nach mehreren Klagen wurden sie schließlich doch noch genehmigt. Organisator Paolo Gilardi will die Demonstranten in das Bankenviertel führen: "Wir werden durch die Stadt gehen und die Bevölkerung mit uns nehmen. Wir werden dann in der Stadtmitte zu den Banken gehen und ihnen klarmachen, dass wir nicht die Rechnung für ihre Krise zahlen wollen."
Proteste gegen NATO-Gipfel
Am Montag gehen dann die Kundgebungen weiter. Doch sie verlagern sich nach Straßburg und Baden Baden, wo der NATO-Gipfel stattfinden wird. Dort erwartet man bis zum 4. April einige große Blockaden und einen Alternativen Kongress.