Hamburg (ddp-nrd). Jeder fünfte jugendliche Teilnehmer an den Protesten gegen den G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm empfindet sich selbst als «linksradikal». Dies geht aus einer Umfrage des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Bielefeld unter 3576 Demonstranten in Heiligendamm im Alter bis zu 25 Jahren hervor, wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab berichtete. Demnach bezeichneten sich 63 Prozent aller Befragten als «links». Überrascht hat die Forscher die Bereitschaft zu illegalen Aktionen, zum Beispiel zu Angriffen auf Firmeneigentum. Die Masse der Demonstranten war der Befragung zufolge überdurchschnittlich gebildet. 70 Prozent besuchen eine Schule oder studieren. Die Mehrzahl stammt aus gebildeten Elternhäusern. Offenbar fürchten die Jugendlichen die Folgen der Globalisierung. 88 Prozent gaben als Motiv für die Teilnahme am Protest «Perspektivlosigkeit» an. Der Bielefelder Forscher Arne Schäfer spricht deshalb von einer «prekären Generation», die offenbar unter einem «biografischen Schock» stehe, wie das Magazin weiter berichtet. Die Jugendlichen kämen aus einer heilen Welt, hätten ihre Kindheit im Wohlstand verbracht, würden beim Eintritt ins Berufsleben aber von einer wesentlich härteren Realität erfasst. Anders als bei früheren Protestbewegungen blieben die Demonstranten von heute in starker Distanz zu den politischen Parteien. Sie wollen laut Schäfer «keine vereinnahmenden Polit-Organisationen». Die neue Protestgeneration konstituiere sich via Internet, wobei jeder Einzelne autonom und doch verbunden bleibe. «Sie verschwindet nach Heiligendamm nicht, die Politik muss mit ihr rechnen.» ddp/akl/iha
“Biografischer Schock”
Radikale G8-Generation
Einen Monat nach dem G-8-Gipfel von Heiligendamm hat eine Umfrage eine hohe Radikalität unter den Gipfelgegnern festgestellt. 20 Prozent stuften sich bei der Untersuchung als linksradikal ein, ermittelte das Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Bielefeld laut einem “Spiegel”-Bericht. 63 Prozent der 3.576 Befragten im Alter von bis zu 25 Jahren bezeichneten sich als links.
Überrascht habe die Forscher die angegebene Bereitschaft zu illegalen Aktionen, zum Beispiel Angriffen auf Firmeneigentum, heißt es in dem Bericht. Die Masse der befragten 3.576 Demonstranten im Alter von bis zu 25 Jahren war überdurchschnittlich gebildet: 70 Prozent besuchen eine Schule oder studieren, die Mehrzahl stammt aus gebildeten Elternhäusern.
Als Motiv für die Teilnahme am Protest gaben 88 Prozent Perspektivlosigkeit an. Der Bielefelder Forscher Arne Schäfer spricht deshalb von einer “prekären Generation”, die offenbar unter einem “biografischen Schock” stehe. Die Jugendlichen kämen aus einer heilen Welt, hätten ihre Kindheit im Wohlstand verbracht, würden beim Eintritt ins Berufsleben aber von einer wesentlich härteren Realität erfasst.
Anders als bei früheren Protestbewegungen bleiben die Demonstranten von heute in starker Distanz zu den politischen Parteien, wie die Forscher feststellten. Sie wollten keine vereinnahmenden Polit-Organisationen, wird Schäfer zitiert. Die neue Protestgeneration konstituiere sich via Internet, wobei jeder Einzelne autonom und doch verbunden bleibe. “Sie verschwindet nach Heiligendamm nicht, die Politik muss mit ihr rechnen”, befand der Forscher.
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