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2009-05-07

Turin: Die Welle besetzt das MIUR... die nächste Sturmflut steigt!

6. Mai 2009

Heute haben fünfzig Studenten und Studsentinnen der turiner Welle den ganzen Nachmittag die Büros des MIUR (Ministerium für Universität und Forschung) besetzt, um die Mobilisierung gegen den G8 University Summit zu lancieren, der vom 17. bis zum 19. Mai stattfinden soll, von der italienischen Konferenz der Universitätsrektoren organisiert wird und vom Bildungsminister Mariella Gelmini eröffnet werden soll. An den Balkonen des Büros ist ein Transparent mit der Aufschrift: Block G8! Landesweite Demo am 19.5. aufgehängt worden.

Bild: Turin

Es wurden die Gründe erläutert, die den Anlass für unseren Protest sowohl gegen die Absichten, als auch gegen die Inhalte dieses Gipfels darstellen. Zuallerst geht es darum, dass sich die Rektoren einmal mehr auf illegitime Weise anmaqßen, sich zu Sprechern für die gesamte Hochschulwelt zu machen, und derer, die Hochschule Tag für Tag gestalten. Die Absicht des Gipfels ist es, sich als direkter Gesprächspartner beim G8 in L' Aquila zu profilieren und den Staats- und Regierungschefs Ratschläge über die Probleme der Menschheit und des Planeten zu erteilen - im Zeichen eines anmaßend als neutral und objektiv ausgegebenen Wissens. Wir wissen wohl, dass alles Wissen und jede Kultur hingegen Ausdruck von Parteilichkeit und eine Parteinahme ist. Unsere Seite ist nicht die ihre! Wir akzeptieren es nicht, dass wir durch jene vertreten werden, die immer und ausschließlich die progressive
Veräußerung und Verarmung der Universität als gemeinschaftliches Gut begünstigt haben (und die Mobilisierung im letzten Herbst hat es umfassend bewiesen), und wir akzeptieren ebensowenig, dass jene, die seit Jahrzehnten stets das System der internationalen Beziehungen und jenen Komplex sozialer und wirtschaftlicher Beziehungen ausschlaggebend bestimmt haben, dessen Auswirkungen wir alle erleben und für die wir alle bezahlen.

Auch die Inhalte dieses Gipfels, der sich um Innovationen auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung drehen wird, weisen nicht unerhebliche kritische Merkmale auf, die vielmehr ein Symptom für eine Fassadenpolitik sind, die bestrebt ist, die realen Prozesse zu kaschieren. Wenn man also unter nachhaltiger Entwicklung die Art und Weise versteht, wie die supranationalen Organe Eigentums- und Profitverhältnisse über die natürlichen Ressourcen ausweiten; wenn dies die Entwicklung neuer Warenkategorien und Branchen, wie die erneuerbaren Energien erlaubt; wenn die politischen Ansätze, die sich nach diesem Prinzip richten die Erzeugung von neuen Mechanismen der Kontrolle über die Komplexität der )Interaktionen, die in den Territorien* produziert werden, dann machen wir nicht mit, und wir haben einen Standpunkt, den wir einbringen werden! Aus diesen und anderen Gründen, werden wir während der G8-Tage eine Reihe von Diskussionen und Initiativen aufbauen, die ihren Höhepunkt bei einer landesweiten Vollversammlung der Welle am Vormittag und einer landesweiten Demonstration am Nachmittag des 19. Mai erreichen werden.

Warnung an die Seehfahrer! Anomale Wellen vorhergesagt!

17., 18., 19. Mai: Alle auf nach Turin!

A.d.Ü.

* "Territorio" wird gängigerweise, aber unkritisch, mit "Gebiet" oder "Land" überetzt. Weil diese Lösung die wichtige mit dem Gedanken der sozialen Selbstbestimmung in einem angestammten und sedimentierte Lebensraum verknüpfte Bedutungskomponente völlig ausblendet, wird hier der Begriff "Territorium" vorgezogen.

Source: http://ondanog8.blogspot.com/2009/05/torino-londa-occupa-il-miur-in-arrivo.html

Images:

Bild: Turin
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Bild: Plakat
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