Nur der Vollständigkeit halber: Wenn jetzt das Verteidigungsministerium, vom Verteidigungsausschuss des Bundestages beauftragt, die Liste der Bundeswehr-Einheiten beim G8-Gipfel in Heiligendamm zusammenstellt, sollten die Ministerialbeamten die Feldjäger nicht vergessen.
Genauer gesagt: den so genannten CRC-Zug der Militärpolizei. CRC steht für Crowd and Riot Control, und die Soldaten in diesen Zügen sind wie Bereitschaftspolizei ausgerüstet und ausgebildet: Mit Schild, Schlagstock und Polizeihelm mit Visier. Sie haben auch die gleiche Aufgabe: gewalttätige Menschenmassen steuern und in Schach halten, ohne von Schusswaffen Gebrauch zu machen, und erkannte Rädelsführer festnehmen.
Die Feldjäger stehen für diese Aufgabe normalerweise im Kosovo bereit – eine Konsequenz aus den Unruhen 2004, als die Soldaten dem kosovarischen Mob weitgehend hilflos gegenüberstanden: In eine Menschenmenge mit Frauen und Kindern zu schießen, verbot sich von selbst. Polizeiliche Hilfsmittel wie Schlagstock oder Tränengas hatte die Truppe nicht. Das wurde danach geändert.
Beim G8-Gipfel, heißt es aus dem Ministerium, waren die CRC-Feldjäger zur Absicherung des Flughafens Rostock-Laage eingesetzt. Das Areal, auf dem die Gipfelteilnehmer landeten, ist Militärgelände (dort ist ja auch ein Eurofighter-Geschwader stationiert). Insofern dürfte es damit rechtlich keine Probleme geben – aber den Abgeordneten sollte das Ministerium den Einsatz vielleicht vorsichtshalber mitteilen.
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