Schwerin, 30.01.2007, Pressestelle Wehrbereichskommando I Küste.
Welchen hohen Stellenwert die Indienststellung des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern für das nordöstliche Bundesland am 17. Januar 2007 hatte, belegt nicht zuletzt die große Resonanz aus dem öffentlich-politischen Raum und die wirklich sehr lange Liste prominenter Festredner dieses Tages. Alles was Rang und Namen in diesem Bundesland hat, wollte offensichtlich den Neuanfang im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit auch gebührend und öffentlich würdigen.
Der Kommandeur
“Auch wenn wir heute die Verteidigungsbezirkskommandos 86 Schwerin und 87 Neubrandenburg offiziell außer Dienst stellen, habe ich durch die ausdrücklich intensive Arbeit der letzten Monate ein gutes Gefühl, wenn wir das neue Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern heute sozusagen “aus der Taufe” heben", hob Oberst Manfred Pape hervor, der seinem Kommandeur-Kameraden Oberst Jürgen Beiche aus Neubrandenburg für die gute Zusammenarbeit in Vorbereitung auf das neue Landeskommando dankte.
Generalmajor Heinz-Georg Keerl, der Befehlshaber im Wehrbereich I, hieß neben den vielen Repräsentanten aus dem öffentlichen und politischen Leben sowie der Streitkräfte besonders die polnischen Gäste unter Führung von Marcin Sychowski, Vize – Wojewode von Westpommern von militärischer Seite, Brigadegeneral Zygmuntz Duleba, Befehlshaber im Militärbezirk Pommern, herzlich willkommen. Auch die Urkunden, die im Rahmen dieses feierlichen Appells die Neubegründung der deutsch-polnischen Patenschaft ausgetauscht wurden, zeugen von diesem denkwürdigen Tag zwischen den heutigen NATO- und EU-Partnern.
Blick nach vorne
Befehlshaber Keerl betonte in seiner Ansprache die wachsende Bedeutung der Bundeswehr als wichtiges Instrument deutscher Sicherheits- und Außenpolitik, der man sich offensichtlich immer bewusster wird: “Die Bundeswehr befindet sich im Umbruch, sie wurde, bildlich gesprochen, umgekrempelt. Diese Umstellung erfordert Bewegung, Veränderung und Eingriffe, auch in die privaten Lebensbereiche unserer Soldatinnen und Soldaten, zivilen Mitarbeiter und ihrer Familien. Für diesen hohen Einsatz spreche ich meinen besonderen Dank und Anerkennung aus. Auch diese Außerdienststellungen und die Indienststellung des neuen Landeskommandos für Mecklenburg – Vorpommern sind Teil dieser Bewegungen, dieses Blicks nach vorn.” Besonders ging der General auf die wichtige Rolle der Reservisten in dieser neuen Struktur und bei der Neuordnung der Zivil – Militärischen Zusammenarbeit ein: “Schon jetzt, nach der abgeschlossenen Modellerprobung, ist klar, diese Männer werden sich kümmern! Gleichzeitig äußere ich die Bitte, dass diese Männer gut in die Katastrophenschutzstäbe der unteren Kreisbehörden und bei Übungen integriert werden. Geben Sie ihnen Ihr Vertrauen! Gleichzeitig wünsche ich dem neuen Landeskommando alles Gute und denken Sie immer daran, dieses Kommando ist einzigartig!”
Dr. Harald Ringstorff, der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, führte in seinem Grußwort aus: "Die engagierten Einsätze unserer Soldaten im Kampf gegen die Jahrhunderthochwasser oder die Vogelgrippe haben gezeigt, wie wichtig die Mitwirkung der Bundeswehr bei der Notfallplanung und Katastrophenhilfe ist. Dies gilt in heutiger Zeit auch mit Blick auf die Gefahr des Terrorismus. “Heimatschutz” heißt heute nicht mehr, dass ein Heimatschutz-Bataillon im Rahmen der Landesverteidigung das rückwärtige Gebiet schützt. Heute bedeutet “Heimatschutz” , den Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten im Fall von Umweltkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen bis hin zu Terroranschlägen. Die Bundeswehr kann und will helfen und hat dies immer wieder eindrucksvoll und erfolgreich unter Beweis gestellt. Ich freue mich auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit, gerade auch wenn es um neue Herausforderungen , wie etwa die Vorbereitung und Ausrichtung des G8 Gipfels Anfang Juni in Heiligendamm geht. Es ist gut, auf die kompetente Unterstützung der Bundeswehr zählen zu können."
Höhepunkt des anschließenden Empfangs war die Bestallung der 18 Beauftragten der Bundeswehr für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern, die ihre Urkunden gemeinsam aus den Händen von Lorenz Caffier, dem neuen Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, und dem Befehlshaber erhielten. Die meisten der Reservisten blicken mittlerweile auf eine fast zweijährige Erfahrung in dieser Arbeit zurück, da sie bereits an der Modellerprobung in Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen haben. Mit der symbolischen Übergabe des Schlüssels für die Werder-Kaserne in den “Besitzstand” der Streitkräftebasis konnte Oberst Pape sich dann auch offiziell als “richtiger” Hausherr der Schweriner Werder-Kaserne fühlen. Mit der Indienststellung des neuen Landeskommandos wurde ein neues Kapitel in der langjährigen Tradition “Militär in der Landeshauptstadt” aufgeschlagen.
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