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2007-02-14

AWO Kreisverband drückt Unverständnis aus

Pressemitteilung

Mitglieder des AWO-Kreisverbandes Bad Doberan kamen am 8. Februar mit Vertretern der globalisierungskritischen Bewegung zusammen, die die Proteste gegen die G8 begleiten und vorbereiten.

Ortsgruppen hatten die Bitte, entsprechende Veranstaltungen zu organisieren, an den Kreisvorstand herangetragen;denn das Interesse an Informationen über die bevorstehenden Gipfelproteste, Hintergründe und Zusammenhänge ist groß.

Mehr als 100 Interessierte waren zu zwei Diskussionsforen nach Kröpelin gekommen.

Alexis Passadakis von attac, Matthias Monroy von der Gipfelsoli Infogruppe und Dieter Rahmann von der Camping 07 Ag, informierten und diskutierten mit den Anwesenden.

Die Motivation der Gipfelkritik ist für die AWO-Mitglieder schlüssig und auch die Legitimität der Proteste. Beeindruckend war für uns die Vielfalt der Protestbewegung von Kirchen über entwicklungspolitische Gruppen, Umweltorganisationen und Friedensaktivisten bis zu Parteien und auch das Bunte, nämlich auch Samba-Bands oder eine Clowns Army.
Das es Euromärsche geben wird und Fahrradkarawanen, die bei uns enden , das Gebet am Heiligen Damm , Aktionen gegen das Bombodrom.

Was den meisten Anwesenden Sorge bereitet sind die Unklarheiten, wie denn das tägliche Leben in dieser Zeit ablaufen soll. Und auch die Frage, ob denn Gewalt ausgeschlossen werden kann und warum diese Frage ständig in den Medien bedient wird, regelrecht Angst würde geschürt – warum?.
Tausende Journalisten, die zum Brennpunkt des Geschehens wollen, Tausende Demonstranten, die an einer Demonstration oder anderen Aktion teilnehmen wollen und Tausende Polizisten, die auch dorthin sollen.. Wie wird das gehen?
Wie kommt man zur Arbeit? Was passiert mit der Kinderbetreuung in dieser Zeit? Was wird mit der Betreuung Pflegebedürftiger? Wird normales Leben überhaupt möglich sein?

Unverständnis wurde dafür zum Ausdruck gebracht, dass den zu erwartenden Demonstrationsteilnehmern bisher keinerlei Flächen für ein Camp oder auch mehrere Camps ausgewiesen wurden, damit diese rechtzeitig und ordnungsgemäß für so viele Menschen vorbereitet werden können. Ebenso kann es nicht sein, dass über 100 Mio Euro und keine Mittel gescheut werden, damit sich die G8 treffen, aber die damit ebenso eingeladene Protestbewegung in unserer Demokratie bisher keine Unterstützung bei der Vorbereitung erfährt.
Die Referenten hatten das Programm mit den konkreten Planungen mitgebracht. Jeder konnte sich informieren wann was wo stattfindet und auch wo man weitere Informationen dazu erhalten kann, vom 1. Juni bis zum 8.Juni – alles ist ersichtlich.

Es wurde die Frage von Teilnehmern aufgeworfen, warum die Polizei nicht ebenso offen mit ihren Informationen umgeht ; denn damit könnten viele Verunsicherungen ausgeräumt werden.

Die Einladung der Vertreter der Protestbewegung, an Demonstrationen, dem Alternativgipfel, an unterschiedlichsten Aktivitäten teilzunehmen, Kulturveranstaltungen und auch das Camp zu besuchen, blieb nicht ungehört..

Kathrin Polz
Kreisvorsitzende