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2007-05-04

G8-Gipfel: Protest-Fahrradkarawane aktiv gegen Gentechnik-Testfelder

Presseerklärung des Fahrradkarawanen Infobüros in Rostock

Am Freitag, den 4. Mai hat die Gr8chaoskaravaan - eine von insgesamt sechs Fahrradkarawanen gegen den G8 Gipfel in Heiligendamm - im niederländischen Werkendam eine Protestaktion gegen ein geplantes Testfeld der Firma Pioneer für gentechnisch veränderten Mais durchgeführt. Die Karawane betrachtet es als skandalös, daß die Gemeinde über das Testfeld nicht rechtzeitig und umfassend informiert wurde. Sie hielt in verschiedenen Dörfern des Bezirks, um mittels Straßentheater und Flugblättern über die Problematik des Testfeldes und gentechnisch veränderter Landwirtschaft im Allgemeinen zu informieren.

Gemeinsam mit lokale AktivistInnen bildeten sie mit Schildern und Absperrband eine gentechnikfreie Zone vor einem Supermarkt im Stadtzentrum Werkendams und informierte mit Flugblättern über das geplante Testfeld. Obwohl die Aktion relativ klein und schlicht war, zog sie doch viel Aufmerksamkeit lokaler und regionaler Medien auf sich. Daneben führte ein Journalist eine Untersuchung in sämtlichen Geschäften durch; kein Ladenbesitzer wußte von den Plänen für das nahegelegene Testfeld, auf dem gentechnisch veränderter Mais, welcher resistent gegen 2 Insektenarten und 2 Herbizide ist, von der Fa. Pioneer angebaut wird. Alle schienen überrascht und verängstigt. Kein Wunder, sind doch die Pflanzen selber toxisch und führen zu vermehrtem Herbizideinsatz.

Lüsewitz

Mit der Aktion wollten die Mitglieder der Karawane auf die wachsende Bereitschaft von Firmen zur Kultivierung genetisch veränderten Saatgutes hinweisen. Fernab jeglicher öffentlicher Auseinandersetzung befürwortet die niederländische Regierung den Einsatz biotechnischer Mittel in der Landwirtschaft. Pieter, einer der beteiligten Aktivisten, erklärte: "Es ist undemokratisch, daß ein internationaler Konzern und nationale Regierungen festlegen, wo solche Versuche stattfinden. Statdessen sollten die direkt betroffenen Kommunen das Recht haben, solchen gentechnisch veränderten Anbau auszuschließen".

"Wir sind aber gegen jede Form von Gentechnik in der Landwirtschaft", sagt Antje, eine Teilnehmerin der Fahrradkarawane, "Freilandversuche mit vollkommen unabsehbaren Konsequenzen für die Umwelt sind nicht zu verantworten!". Wie Sven, ein weiterer Teilnehmer erklärt, ist der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut nicht notwendig: "Den Konsumenten bringt diese Technologie nichts und auch für die Bauern sind die langfristigen Folgen meist negativ". Es seien vor allem große Konzerne wie Monsanto und Pioneer, die von Gentechnik profitieren. "Sie festigen ihren ungerechtfertigten Einfluß auf die Landwirtschaft, indem sie die Bauern glauben machen, ihre Produkte seien die einzige Lösung und indem sie die Märkte dominieren" sagt Sven.

Von Werkendam wird die G8-Fahrradkarawane nach Utrecht weiterfahren, und von dort über Nimwegen nach Deutschland, wo Anfang Juni der nächste G8 Gipfel im Ostseebad Heiligendamm stattfinden soll. Das Thema Gentechnik wird bei den Protesten gegen den G8 eine große Rolle spielen.

-- Kontakte & Informationen:

Weitere Informationen über die Gr8chaoskaravaan (Westeuropa-Fahrradkarawane gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm) und ihre bisherigen Aktionen:
Web: http://dissentnetzwerk.org/wiki/Bicycle-Caravan_%22West%22
Mailkontakt: karavaan07@yahoo.co.uk

Informationen über alle Fahrradkarawanen gegen den G8-Gipfel:
http://www.g8-bikerides.net

Fahrrad-Karawanen-Info-Büro Rostock
Knut Rassmussenstr. 8
18106 Rostock
Tel: 0049-179-6268785

-- Informationen über Gentechnik-Kritik:

Der Informationsdienst Gentechnik ist ein Gemeinschaftswerk von Verbänden und Organisation der Landwirtschaft, des Umweltschutzes und der Verbraucherinnen und Verbraucher.
http://www.keine-gentechnik.de/

Das gen-ethische Netzwerk ist ein Zusammenschluss vieler Initiativen und Organisationen gegen Gentechnik. Monatlich gibt es den Gen-ethischen Informationsdienst heraus.
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/

Informationen über Initiativen, Aktionen und Feldbefreiungen gegen Gentechnik:
http://www.gendreck-weg.de/


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