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2009-05-03

3.5.2009 L'Aquila

- Block G8 2009!

- G8-Luxusliner ankert jetzt im Erdbebengebiet

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Block G8 2009!

Direkte Aktionen, Demonstrationen, Aufrufe und Veranstaltungen gegen den G8 in Italien

Seit einigen Wochen ist Bewegung in die Mobilisierung gegen den G8 in Italien gekommen. Besonders die geplante Verlegung ins Erdbebengebiet nach L’Aquila bzw. Rom (1) hat für intensive Debatten und großes Interesse am gegenwärtigen Stand der Planungen gesorgt.

“Man spart 220 Millionen, die bereits für La Maddalena vorgesehen waren”, betonte Berlusconi, um den Umzug nach L’Aquila zu begründen. Sardische prekäre Arbeiter halten unter Hinweis auf die Ausgaben für den Ausbau der G8-Anlagen, die nun zum Hort für spätere Edel-Tagungen und Luxusferien im Archipel nördöstlich von Olbia dienen soll, dass 320 Millionen “aus dem Fenster geschmissen wurden” (2). Insgesamt sollte die Austragung des G8 auf La Maddalena 400 Millionen Euro kosten. Unklar ist, was mit den angeblich übrigen 180 Millionen passiert: Dienen sie der Fertigstellung der weit Fortgeschrittenen Maßnahmen auf Sardinien, oder werden sie tatsächlich, wie von der Berlusconi-Regierung versprochen, den Katastrophenopfern zugute kommen?

Erst vergangene Woche waren die Sicherheitsplanungen auf La Maddalena – zumindest in einer “ersten Stufe” – als abgeschlossen erklärt worden (3). Veranstaltungen der und Protestaktionen sollten möglichst weit vom Tagungsgelände entfernt abgehalten werden, das Schengener Abkommen über den Verzicht von Personenkontrollen im Grenzverkehr außer Kraft gesetzt werden. An den Flug- und Fährhäfen, in mehreren europäischen Häfen mit Verbindung zu Sardinien sowie an den Grenzen nach Italien wurden Kontrollen und längere Wartezeiten angekündigt. Das Tagungsgelände auf La Maddalena und dem Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia sollte von drei Sicherheitsgürteln umgeben sein, in denen der Verkehr eingeschränkt beziehungsweise gesperrt werden sollte, Fährüberfahrten nach La Maddalena hätten vorangemeldet werden müssen. Das Meer rund um das La Maddalena-Archipel sollte großräumig gesperrt, Flüge von etwa 50.000 Passagieren nach Olbia umgeleitet werden. In Olbia hatten Rotes Kreuz, Krankenhäuser, Polizei und Feuerwehr ein Manöver absolviert.

More: http://www.gipfelsoli.org/Home/L_Aquila_2009/6946.html

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G8-Luxusliner ankert jetzt im Erdbebengebiet

J. de St. Leu, Matthias Monroy

Die Nachricht, den G8-Gipfel ins Erdbebengebiet der italienischen Abruzzen zu verlagern, setzt Sicherheitsbehörden unter Druck

Die jüngste Ankündigung Berlusconis, den diesjährigen G8-Gipfel (1) unter italienischer Präsidentschaft statt auf der sardinischen Insel La Maddalena im Erdbebengebiet der Abruzzen auszutragen, löst hektische Betriebsamkeit bei italienischen Sicherheitsbehörden aus. Nach 8 Monaten Planungsarbeit hatte Berlusconi die Pläne für La Maddalena ( Berlusconi und Frattini produzieren Sicherheit (2)) kurzerhand über Bord geworfen. Die Entscheidung wird vom Kabinett unterstützt. Als Gründe führte (3) er an, dass die Verlegung enorme Kosten sparen und Demonstranten abhalten würde: “Ich glaube nicht, dass Globalisierungsgegner sich trauen werden, in dieser vom Erdebeben heimgesuchten Gegend gewalttätige Demonstrationen zu organisieren.”

Als neuer Gipfelstandort gilt die Schule der Zoll- und Steuerpolizei “Fiamme Gialle” (Gelbe Flammen) “Maresciallo Vincenzo Giudice” in Coppito am westlichen Stradtrand von L’ Aquila. Coppito ist die größte Polizeischule Italiens.

More: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30215/1.html