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2007-01-29

29.1.2006 Heiligendamm

- Basic Rebel Clowntraining am 10. und 11. 03. 07 im Wendland

- Rechtsextreme Anti-G8-Guerilla?

- G8 schenkt neue Leitzentrale

- DER KAMPF DER AUTONOMEN - Wer stoppt die G8-Terroristen?

- Polizei für G8-Camp

- Beim Weltsozialforum eine neue Qualität erreicht

- HVB stellt Kredite für Luxushotel in Heiligendamm fällig

- Hallo Leute! - Dear all!

- Aufruf zur Opernball-Demonstration 2007

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Basic Rebel Clowntraining am 10. und 11. 03. 07 im Wendland

Der Workshop dauert zwei Tage und soll eine erste, kurze Begegnung mit dem eigenen Clown ermöglichen indem durch Spiele und Übungen die eigene Spontaneität und Spielfreude stimuliert und das Selbst - und Gruppenvertrauen gestärkt werden soll.

Außerdem sind Rollenspiele und Übungen geplant die helfen sollen in einer Gruppe von Gleichgesinnten konkrete direkte Aktionen mit den Mitteln der Clownerie und Komik zu planen und durchzuführen. Idealerweise würde der Workshop mit einer von der Gruppe kollektiv ausgedachten und durchgeführten direkten Aktion auf der Straße, in oder vor öffentlichen Gebäuden enden.

Teilnehmen können alle, die das Abenteuer des Rebel Clowning kennen lernen wollen und Interesse an einer Vernetzung zum G8 Gipfel in Heiligendamm haben.
Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Alter: ab 16 J.
Max TeilnehmerInnen 20
es fallen geringe Kosten für Raummiete und Material an
Anmeldungen unter
beaclown@online.de

[http://wendlandclown.twoday.net]

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Rechtsextreme Anti-G8-Guerilla?

Mecklenburg-Vorpommern. Die bereits vorab absehbare Medien-Hysterie um den vom 6. bis 8. Juni im Ostseebad Heiligendamm stattfindenden G-8-Gipfel beginnt schneller zu rotieren.
Zudem sind die aktuell plakativ prognostizierten Gegen-Aktionen von Rechtsextremisten eher nebulösen Quellen-Ursprungs. Ein Grund zur Entwarnung besteht dahingehend allerdings nicht.
So vermeldete in den Nachmittagsstunden des 25. Januar beispielsweise die Nachrichtenagentur dpa, Neonazis wöllten "sich einem Zeitungsbericht zufolge an den Protesten gegen den G8-Gipfel im Juni in Heiligendamm beteiligen und sich dabei unter linke Gegendemonstranten mischen". Besagte dpa-Meldung hat ihren eigentlichen Ursprung wiederum in einem Artikel der Welt. In der Originalquelle heißt es diesbezüglich unter anderem: "Doch auch religiöse Fanatiker und Rechtsextremisten richten ihr Augenmerk auf den Gipfel. 'Ohne dass uns hierzu konkrete Hinweise vorliegen, muss aufgrund der Teilnehmerstaaten und der hochrangigen Persönlichkeiten zudem davon ausgegangen werden, dass die Veranstaltung auch im Zielspektrum islamistischer Täter liegen könnte' (...) Und: Nach Informationen von WELT.de mobilisieren Neonazis gerade im Internet, um gegen den Gipfel vorzugehen".
Nach Darstellung von WELT.de würde in "einschlägigen Chats" unter Rechtsextremisten "aus dem Umfeld der gewaltbereiten und neonazistischen 'freien Kameradschaften'" darüber diskutiert, "wie sie sich gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs engagieren sollen". So sei mittlerweile bereits unter der Parole "G 8 2007 rocken" zu Protesten aufgerufen worden. "Allerdings nicht zu eigenständigen: Die Neonazis wollen sich in die linken Massenproteste einreihen", so ist bei WELT.de zu lesen.
Abgesehen von einer plakativ allein lediglich unterstellten angeblichen Inkompatilität zwischen den so genannten 'Freien Kameradschaften' und der ursprünglich ideologischen Mutter-Partei NPD sei allerdings deutlich festgehalten: Planungen für eine aufmerksamkeitsheischende Rechte Demo gegen den G8-Gipfel haben nichts an ihrer Aktualität verloren - und sind nach wie vor sehr aufmerksam zu beobacheten. Allerdings sollten entsprechendende Quellen auch seriös ausgewertet werden. Nachfolgend zum teilweise zitierten WELT.de-Bericht räumte - laut dpa - das Bundesinnenministerium ein, man habe "keinerlei Anhaltspunkte" für eine so dargestellte Strategie der Rechtsextremisten zum G8-Gipfel.

[http://www.redok.de/content/view/548/38]

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G8 schenkt neue Leitzentrale

Stadtmitte. Laut Roland Methling ist die befürchtete Kostenlawine für den G8-Gipfel in Rostock kein Thema. Das Treffen der Staatschefs werde den Haushalt der Hansestadt sogar entlasten. 6,8 Millionen Euro stehen für die Vorbereitungen bereit.
Mit gut einer Million wird die Leitzentrale der Feuerwehr in der Erich-Schlesinger-Straße umgebaut. Ein Krisenstab unter Führung Methlings und der Landräte von Güstrow und Bad Doberan wird von hier aus im Juni die Einsätze koordinieren. Es sei ein Glücksfall, dass das Geld für den Gipfel sozusagen gratis vom Land geliefert wird. 2009, wenn Rostock und die Landkreise zu einem Großkreis verschmelzen, hätte diese Investition ohnehin angestanden - und aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.
Während des Gipfels werden in Rostock 1,1 Millionen Euro für zusätzliche Personalausgaben erwartet. Rund vier Millionen stehen für die Beseitigung der Folgen bereit - von der Müllentsorgung bis zu eventuell aufgetretenen Schäden an öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden. "Das würden wir natürlich gern vermeiden", sagt Senator Georg Scholze. Der Oberbürgermeister und Scholze kritisierten, dass der Gipfel in Heiligendamm überwiegend als Kostenfaktor dargestellt werde. Scholze: "Rostock ist eine weltoffene Stadt. Es ist wichtig, dass wir uns dazu bekennen."
GKW
[www.ostsee-zeitung.de/archiv.phtml?Param=DB-Artikel&ID=2581972]

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DER KAMPF DER AUTONOMEN - Wer stoppt die G8-Terroristen?

Sie gehören zu den meistgefährdeten Managern in Hamburg. Ihr Gewerbe ist hoch sensibel. Sie bauen U-Boote, Fregatten, Corvetten. Kaum jemand weiß, wo sie wohnen. Doch eine Gruppe von Globalisierungsgegnern hat ihre Häuser im Hamburger Westen gefunden. Gestern Früh verübten Unbekannte Brand- und Farbbeutelanschläge auf die Autos und Villen zweier Rüstungschefs von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS).
Nur einen Monat nachdem ebenfalls bislang unbekannte Täter den Wagen von Finanzstaatssekretär Thomas Mirow (SPD) angezündet hatten, wurde Herbert Aly (48) Opfer einer ähnlichen Tat. Um 4.33 Uhr ging der Mercedes des TKMS-Vorstands vor seinem Haus in Groß Flottbek in Flammen auf. Eine Stunde später bemerkte sein Vorstandskollege Walter Klausmann (55), dass die Fassade seiner Villa im nahegelegenen Nienstedten mit Farbe beschmiert worden war. Zudem war die Windschutzscheibe seines BMW eingeschlagen worden.
Ganz offensichtlich gehören diese Taten in eine lange Serie von Anschlägen gegen Entscheidungsträger wie Politiker und Wirtschaftsbosse. Weitere Opfer waren neben Mirow auch Wirtschaftswissenschaftler Thomas Straubhaar, Werber Holger Jung ("Jung von Matt") und Werner Marnette, Chef der Norddeutschen Affinerie. Hintergrund: Protest gegen das Treffen der acht weltgrößten Wirtschaftsmächte (G8) im mecklenburgischen Seebad Heiligendamm im Juni.
Einen Fahndungserfolg konnte die Polizei noch nicht präsentieren. Und das, obwohl die Opfer der Anschläge in den "besseren" Gegenden der Stadt wohnen. Dort, wo Beamte in Zivil regelmäßig Streife gehen.
Die Anschläge der Autonomen sind generalstabsmäßig vorbereitet. Sie recherchieren die Adressen ihrer Opfer und kundschaften Fluchtwege aus - alles ohne verwertbare Spuren zu hinterlassen. Und bislang blieben sie ihren Prinzipien treu: Gewalt gegen Sachen, aber nicht gegen Menschen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bis zum G8-Gipfel weitere Taten folgen werden.
Die beiden ThyssenKrupp Marine Systems-Manager wollten sich selbst nicht zu den Anschlägen äußern. Über einen Sprecher des Konzerns mit rund 8800 Mitarbeitern ließen sie mitteilen, dass sie mit Betroffenheit auf die Ereignisse reagierten und auf eine schnelle Aufklärung hofften. Der Staatsschutz ermittelt.
[www.mopo.de/2007/20070127/hamburg/politik/wer_stoppt_die_g8_terroristen.html]

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Polizei für G8-Camp

Planungsstab "Kavala" relativiert Sicherheitsbedenken
Bützow (efpe) Die Polizei hat offenbar weit weniger Bedenken wegen des Bützower Camps von Gegnern des G8-Gipfels als bisher erklärt. Vor einigen Tagen hatte Güstrows Polizeichef Hans-Detlef Henkel im SVZ-Interview erklärt, dass er mit Problemen rechne, wenn vom 1. bis 10. Juni bis zu 15000 Menschen nach Bützow strömen.
Ganz anders klingt das beim verantwortlichen Planungsstab "Kavala", der das Sicherheitspaket rund um den G8-Gipfel schnürt. "Der Planungsstab befürwortet die Einrichtung dieses Camps", sagte gestern Sprecher Axel Falkenberg auf Anfrage. Dies hätten Vertreter von "Kavala" in dieser Woche auch bei einer Runde mit Bützower Stadtvertretern und Gewerbetreibenden erklärt.
Zu Sicherheitsfragen äußert sich die Polizei derzeit noch nicht. Nur so viel: "Die Polizei hat die Aufgabe, die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten", so Falkenberg. Dies werde auch in Bützow geschehen.

[www.svz.de/newsmv/lr/bue/27.01.07/23-15753582/23-15753582.html]

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Beim Weltsozialforum eine neue Qualität erreicht

Frankfurt am Main (ppa). Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat das am heutigen Donnerstag zu Ende gegangene Weltsozialforum (WSF) in Nairobi als großen Erfolg für die globale Zivilgesellschaft bezeichnet. "Das Weltsozialforum ist afrikanisch geworden. Das ist ein unschätzbarer Fortschritt", sagte Sven Giegold, Mitglied des Attac-Koordinierungskreises, in Nairobi. Zahlreiche afrikanische Gruppen und Organisationen hätten sich während des WSF globalen Netzwerken angeschlossen.

So haben in Nairobi 20 Organisationen aus acht afrikanischen Ländern eine Afrika-Sektion des Tax Justice Network gegründet. Eine ähnliche Verbreiterung habe es beim Thema Menschenrechte gegeben. An der Vorbereitung des Human Rights Focus des Forums waren 40 Organisationen aus Afrika beteiligt. "Damit haben unsere strategischen Debatten eine neue Qualität erreicht", sagte Sven Giegold.
Thematisch war das Forum stark von den alltäglichen Überlebenskämpfen in Afrika geprägt: Im Zentrum standen Themen wie Ernährung, Wohnen, Zugang zu Wasser und Aids. "Wir haben viel zugehört und gelernt", sagte Philipp Hersel, Sprecher der Attac-AG Internationales. "Die Menschen in Afrika wehren sich dagegen, Spielball auswärtiger politischer und ökonomischer Interessen zu sein."
Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WSF nehmen angesichts der deutschen Doppelpräsidentschaft von EU und G8 einen klaren Handlungsauftrag mit nach Hause. So ruft die beim WSF verabschiedete "Erklärung der Versammlung der sozialen Bewegungen" zum Protest gegen den G8-Gipfel im Juni in Deutschland auf. "Das Welsozialforum war ein wichtiger Schritt bei der Mobilisierung der internationalen Zivilgesellschaft gegen Heiligendamm", sagte Philipp Hersel.
Wie Sven Giegold betonte, wird die Europäische Union in Afrika vor allem als imperialer Akteur und nicht als vergleichsweise bessere Alternative zu den USA angesehen. Besonders groß sei der Widerstand gegen die geplanten bilateralen Wirtschaftspartnerschaftabkommen (Regional Economic Partnership Agreements / EPAs) zwischen der EU und den AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) . "Hier ergibt sich ein deutlicher Arbeitsauftrag an die Zivilgesellschaften in Deutschland und in Europa, ihre Regierungen in dieser Frage unter Druck zu setzen", sagte Sven Giegold.
Attac ruft zusammen mit anderen Organisationen zu Gegenaktivitäten zum G8-Gipfel in Heiligendamm auf und wird die deutsche EU-Ratspräsidentschaft unter anderem mit mehreren Konferenzen kritisch begleiten.

[http://linkszeitung.de/content/view/86964/45/]

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HVB stellt Kredite für Luxushotel in Heiligendamm fällig

Hamburg (ddp). Die HypoVereinsbank (HVB) hat beim Grandhotel Heiligendamm, in dem im Juni der G8-Gipfel stattfindet, laut "Spiegel" Kredite in Höhe von 15 Millionen Euro fällig gestellt. Hintergrund seien hohe Verluste des Luxushotels am Mecklenburger Ostseestrand.
Das Grandhotel habe bis Ende 2005 ein Minus von gut 37 Millionen Euro verbucht, berichtet das Magazin am Samstag vorab. Auch 2006 sei die Bilanz tiefrot gewesen. Anno August Jagdfeld, der Initiator des Hotels, glaube trotz "einer zu langen Anlaufphase" weiter an den Erfolg. Um die Finanzierung sicherzustellen, habe er von den Anlegern eines von ihm aufgelegten Fonds, dem das Hotel gehört, bereits Darlehenszusagen in Höhe von einer Million Euro erhalten.
Für Jagdfeld gibt es laut Magazin zudem noch Probleme mit der Staatsanwaltschaft Aachen, die gegen ihn wegen des Vorwurfs der Untreue ermittelt. Er soll die Anleger eines seiner Fonds, der in Leipzig das Bürohaus Gutenberg-Galerie besitzt, betrogen haben.

[http://www.foerderland.de/626+M51523503ef5.0.html]

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Hallo Leute!

Es gibt ab sofort eine Koordination der VoKü-Gruppen, die zum G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm kommen. Diese Koordination erreicht ihr per Email unter cooktheg8@gmx.net!
Wenn ihr also eine VoKü-Gruppe seid und zu den Protesten gegen den G8 fahrt, dann schreibt uns eine Email. Wenn ihr VoKü-Gruppen kennt, so sprecht diese an und gebt diesen unsere Mailadresse oder gebt uns einen Hinweis auf die entsprechende Gruppe (mit Kontaktemail/informationen), damit wir diese kontaktieren können. Bitte auch diese Mail an andere Verteiler weiterleiten.
Da aktuellen Schätzungen zu Folge mit ca. 20 000 Personen auf den Camps gerechnet wird, benötigen wir auch eine große Menge VoKüs (ca. 30-40!!!).
Leitet diese Mail bitte auch an andere Liste und Gruppen, die zum G8 kommen weiter. Wir benötigen jede helfende Hand für die Proteste im Sommer!

Dear all!
For the Protests against the G8 2007 in Heiligendamm are needed many more groups for cooking. To coordinate the cooking-groups we now have the emailadress cooktheg8@gmx.net.
If you are a group, that could possibly cook at the G8, tell us. If you have questions concerning the cooking at g8 2007, ask us and if you know other groups, forwads them this mail, tell them that we need help or write us their mailadres or other contact informations.
And please forward this mail to the other mailinglists!
Actually there are about 20 000 people expected for camping, so we need everyone to help us for the upcoming protests in summer 2007.

[COORDINATION OF COOKING-GROUPS FOR THE PROTESTS AGAINST THE G8 2007]

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Aufruf zur Opernball-Demonstration 2007

*Her mit dem schönen Leben! *

"Das Leben ist schön - es lebe das Leben" lautet das Motto des Opernballs 2007 in Frankfurt. Das lässt sich leicht sagen, für die "etwa 2000 Personen aus den Bereichen der Politik, der Wirtschaft und der Banken, der Publizistik und der Gesellschaft" die sich bis zu 665,- Euro für Kulturprogramm und Erster Klasse-Menü locker leisten können.

Der Arbeitslosengeld-II-Regelsatz sieht für ein Abendessen 1,48 Euro pro Tag vor. Kombiniert mit den täglich zugestandenen 21 Cent für Sport- und Freizeitbeschäftigung, sind wir bei stolzen 1,69 Euro pro Tag. Die billigste Opernball-Karte für Erwachsene ("die Flanierkarte" - wir wollen ja nicht anmaßend sein) kostet schlappe 220,- Euro. Dementsprechend müssten ALG -II - BezieherInnen nur etwa 130 Tage, das sind nicht mal 4 Monate, auf ihr Abendessen sowie Sport- und Freitzeitbeschäftigungen verzichten, um an dem Spektakel teilzuhaben. Schön ist das Leben - aber diese Verhältnisse sind es nicht!

Reiner Neid? Ein Blick auf die Gästeliste belehrt uns eines Besseren. Dort finden wir beispielsweise Horst Teltschik. Teltschik stand als langjähriger Berater Helmut Kohl zur Seite und trieb aus den Vorstandsetagen (bei Bertelsmann) die Privatisierungen und (bei Boeing) die Rüstungsgeschäfte voran. Kein Zufall, dass er seit 1999 die jährliche Nato-Sicherheitskonferenz in München leitet und für all diese Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Neid? - Nein, eher Wut. Wut auf diese Verhältnisse, die solche Manager Stundenlöhne von 500,- Euro "verdienen" läßt, während andere die gleiche Summe nicht mal im Monat zur Verfügung haben. Auf Verhältnisse, die uns zwingen, unsere Arbeitskraft möglichst billig zu verkaufen, und die uns aus der Gesellschaft ausschließen, wenn wir keinen Arbeitsplatz finden. Die uns zwingen, unser Studium, unser Wissen und unsere Bildung an den Wirtschaftsinteressen zu orientieren und die hunderttausenden von Menschen jegliche Rechte verweigern, indem sie zu "Geduldeten" oder gar "Illegalen" abgestempelt werden.

Am Opernball-Abend wird diese Kluft mehr als deutlich, wenn die gelackten Profiteure dieser Verhältnisse das schöne Leben feiern und uns dumm-dreist weismachen wollen, wir säßen alle im gleichen Boot namens "Deutschland".

Doch aus unterschiedlicher Betroffenheit formuliert sich immer wieder Widerspruch gegen diese Verhältnisse: Tausende Studierende blockierten im vergangenen Jahr Hauptbahnhöfe und Autobahnen. Ärztinnen und Krankenpfleger hatten die Nase voll von einer angeblichen Gesundheitsreform. Und einige hunderte gingen im vergangenen Jahr mehrfach für ihr Aufenthaltsrecht auf die Strasse. Trotz all dieser einzelnen Kämpfe bleibt das schöne Leben für alle aber sicher noch in weiter Ferne.

"Kick it like Frankreich!" hieß es bei den Studierenden-Protesten im vergangenen Jahr mit Bezug auf massive Proteste in Frankreich, bei denen eine Gesetzgebung namens CPE, die den Kündigungsschutz für BerufsanfängerInnen aushebeln sollte, letzten Endes gekippt wurde. Entfernt scheinen solche Erfolge hier, ein wenig ungelenk die stärker werdenden Protestbewegungen im vergangenen Jahr. Aber da ist ein Beat...

Prekär, also unsicher, nennen wir die Lebens- und Arbeitsverhältnisse, die sich auch in Germoney immer weiter ausbreiten. "Unterschicht" würden wohl diejenigen es nennen, die in der Alten Oper ihren Reichtum zur Schau stellen. Jedenfalls werden immer mehr Menschen in Niedriglohnjobs gezwungen oder in die Verarmung gedrückt. Die einen sollen bis 67 schuften oder die Rente wird noch geringer ausfallen. Andere werden zu Überflüssigen erklärt, weil sie als nicht flexibel und anpassungsfähig genug gelten. Und: "Wer uns nützt, kann bleiben. Ansonsten abschieben" - ist die Devise gegenüber Flüchtlingen oder MigrantInnen, die ja nicht aufmucken sondern brav in den miesesten Jobs buckeln sollen.

Eine "Rette sich wer kann und jeder gegen jeden"-Stimmung wünschen sich die Oberen, spalte und herrsche! Und all zu oft funktioniert das Gegeneinander-Ausspielen und die Konkurrenzen - Rassismus, Sexismus, Leistungswahn!

Umso wichtiger sind alltägliche Initiativen und Kampagnen, die die gegenseitigen Abgrenzungen unterlaufen, die die unterschiedlichen prekären Lebenssituationen zueinander vermitteln und die sozialen und politischen Protestformen in Austausch und Verbindung bringen. Und das laut und unüberhörbar: "die Kosten rebellieren"!

Genau das alles wollen wir, wenn wir am 24. Februar zum und gegen den deutschen Opernball in Frankfurt mobilisieren und auf die Strasse gehen: als gemeinsame Protestparade, als Demonstration und Kundgebung, als Störfaktor gegen die Show der Reichen.

Und wir sehen es als Auftakt für massenhafte Proteste im kommenden Juni. wenn die hohen Herren und Damen der reichsten G(reat)8-Staaten im Ostseebad Heiligendamm bei Rostock zusammentreffen: um sich für die kommenden Energiekonflikte und Rohstoffkriege abzustimmen, um ihre "Wissens- und Informationsgesellschaft" mit Patenten abzusichern und um einmal mehr Großzügigkeit gegenüber einem "armen Afrika" vorzuheucheln, von dessen "Schuldendienst" doch alle ständig profitieren.

Hinter meterhohen Sicherheitsabsperrungen werden sie ihrer Geschäftspolitik möglicherweise nachgehen können, aber eines ist sicher: Die Strassen Mecklenburg-Vorpommerns werden in diesen Tagen all jenen gehören, die sich für globale soziale und politische Rechte einsetzen. Den Protestierenden oder den "Überflüssigen", denen, die die jeweiligen Ungerechtigkeiten anprangern wollen, oder denen es "ums Ganze" geht. Jedenfalls all jenen, die für ein schönes Leben kämpfen wollen oder müssen.
Am 24.Februar werden wir durch Frankfurter Strassen ziehen -- als Warming up für den G8 im Juni, gegen das große Fressen der Elite und mit einer Portion Wut auf die Verhältnisse - und mit diesem Beat...

*Der Opernball wird gerockt,*
*Wir holen uns das schöne Leben!*
*The Beat goes on...! *

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