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2007-01-25

25.1.2007 Heiligendamm -- Davos

- The European Security Strategy

- G-8-Gipfel: In Heiligendamm drohen Anschläge von Islamisten

- EU meetings

- Gute Nacht in Bützow

- Rechtshilfe braucht Geld!

- Einladung zur Gründung eines "Thüringer Netzwerkes gegen den G8-Gipfel" 2007

- G8-Gipfel-Hotel auf finanziellem Schlingerkurs

- Infos zur NoDemo (update 23.1.)

- Einladung zum 1. Tortenwurf-Wettbewerb am WEF 07 in Davos

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The European Security Strategy
Concepts and Technologies against Terrorism
The 10th European Police Congress (12 - 14 February 2007) deals with new concepts and technologies for counterterrorism. This is one of the main points of the upcoming EU-Presidencies of Germany, Portugal and Slowenia in 2007 and 2008 that includes the implementation of a common European Security Strategy against Terrorism.
At the 10th European Police Congress, the following topics will be discussed in a main programme of two days and eight panel Sessions:
Main Programme:
* Cooperation Concepts of international Secret Services
* European Alliances and Intelligence as a Prerequisite in the Fight against Terrorism
* The Capabilities of the "THW" for the European Security Network
* The European Police Mission in Bosnia and Herzegovina
* The new way ahead in the Fight against Terrorism
* The Security Architecture of the G8-Summit in Germany
* The transformation of the national Security Identity
* Transformation of the ESDP? Which Approaches of Member States and Europe are Required for Optimised Counterterrorism?
* Transformation, Bundling and increased Sufficiency of the National Security Architecture
Panel Programme:
* Counterterrorism in Europe: Financing, Detection and Reaction
* Network Europe: Information and Telecommunication Systems
* European Border Protection: Chances and Challenges of the Schengen-Enlargement
* Security Networks: Bundling of Resources - A future Perspective?
* European Police Missions: International Missions and Concepts
* The Policeman of the Future: Equipment, Capabilities, Reuirements
The Conference is free of charge for MoP´s, Members of Embassies, Policemen, Militaries, Blue-Light-Organisations and Administrations.


[http://www.europaeischer-polizeikongress.de]

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G-8-Gipfel: In Heiligendamm drohen Anschläge von Islamisten

Extremisten von links und rechts rüsten sich für scharfe Proteste gegen das Staatstreffen an der Ostsee. Selbst Neonazis wollen sich in die erwarteten Massenproteste der Globalisierungsgegner einreihen. Die wahre Bedrohung der Sicherheitslage im Ostseebad kommt jedoch von militanten Islamisten.

Berlin - Die Polizei rechnet zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten im Ostseebad Heiligendamm mit Anschlägen. "Das Bundeskriminalamt beobachtet die Mobilisierung gegen den Gipfel intensiv", sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke WELT.de. Zwar seien Aussagen zur Dimension und Form der geplanten Proteste noch nicht abschließend möglich. "In der Vergangenheit hat sich jedoch gezeigt, dass es bei derartigen Veranstaltungen ein erhebliches Protestpotenzial gibt." Konrad Freiberg, Chef der Gewerkschaft der Polizei, erwartet zum Anfang Juni beginnenden Gipfel zahlreiche Gewalttaten. "Man muss davon ausgehen, dass es zumindest Brandanschläge geben wird", sagte er WELT.de.
In Heiligendamm soll ein mit Nato-Draht bewehrter Zaun Protestierende fernhalten. Die Behörden rechnen mit bis zu 100 000 linken Demonstranten, die gegen den "neoliberal globalisierten Kapitalismus" protestieren wollen, wie es im Aufruf des Blockade-Netzwerks Block G 8 heißt. Die Organisatoren rufen zu gewaltlosen Aktionen auf; dennoch rechnen Sicherheitskreise mit einem sehr kleinen Kreis, der im Schatten der Massenproteste Gewalttaten plant.
Doch auch religiöse Fanatiker und Rechtsextremisten richten ihr Augenmerk auf den Gipfel. "Ohne dass uns hierzu konkrete Hinweise vorliegen, muss aufgrund der Teilnehmerstaaten und der hochrangigen Persönlichkeiten zudem davon ausgegangen werden, dass die Veranstaltung auch im Zielspektrum islamistischer Täter liegen könnte", sagte Ziercke. Und: Nach Informationen von WELT.de mobilisieren Neonazis gerade im Internet, um gegen den Gipfel vorzugehen.
In einschlägigen Chats diskutieren Rechtsextreme aus dem Umfeld der gewaltbereiten und neonazistischen "freien Kameradschaften", wie sie sich gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs engagieren sollen. Unter der Parole "G 8 2007 rocken" rufen sie zu Protesten auf. Allerdings nicht zu eigenständigen: Die Neonazis wollen sich in die linken Massenproteste einreihen. "Wir haben doch das gemeinsame Ziel, den G-8-Gipfel zu zerschlagen oder wenigstens zu behindern", schreibt ein Chat-Teilnehmer im rechtsextremen Internet-Forum Freier Widerstand. "Bald gibt es kein links und rechts mehr, dann gibt es nur noch das System und seine Feinde", schreibt apokalyptisch ein anderer. "Um Gewalttaten seitens der Antideutschen vorzubeugen", warnt ein anderer Chat-Teilnehmer mit Blick auf die linken Demonstranten, "sollten wir schon auf diese szenetypische Kleidung verzichten." Sprich: Nicht mit Springerstiefeln und Bomberjacke, sondern in Turnschuh und Pullover wollen sich Neonazis unter die anderen Proteste mischen.
Rechtsextreme kritisieren den G-8-Gipfel, weil die internationale Politik in ihren Augen Grenzen verwische, nationale Identitäten angreife und sich zu sehr an der Marktwirtschaft orientiere. Den Gedanken, zusammen mit Linken zu protestieren, nennen Rechtsextreme "Querfrontstrategie". Damit nichts gemein hat die NPD. Unter dem Motto "Für eine Welt freier Völker" wollen die Nationaldemokraten ihren eigenen Protest in Schwerin auf die Straße bringen. Doch die radikaleren Kameradschaften kann die rechtsextreme NPD, die im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern sechs Abgeordnete stellt, für ihre Demonstration kaum begeistern. Die NPD erscheint den Neonazis als zu bürgerlich - bleibt ihnen der Protest der Linken.
Die demokratischen Organisatoren der Gipfelproteste zeigen sich alarmiert. "Wir werden mit aller Kraft verhindern, dass sich Neonazis unseren Aktivitäten anschließen", sagte Frauke Distelrath, Sprecherin des globalisierungskritischen Netzwerks Attac. Die Leute von Attac haben noch die Montagsdemonstrationen in Ostdeutschland gegen die Hartz-IV-Reform in Erinnerung. Damals mischten sich 2004 vielfach junge Neonazis aus den Kameradschaften meist unbehelligt unter die Demonstranten. Selbst in Blöcken konnten sie mitmarschieren. "Unsere Kritik an der Globalisierung hat nichts mit der Kritik der Neonazis zu tun", sagte Pedram Shahyar vom Attac-Koordinisierungskreis. "Wir werden alle nötigen Mittel einsetzen, damit sie bei uns nicht mitmachen. Die wären lebensmüde, wenn sie kämen."
[http://www.welt.de/data/2007/01/25/1188067.html]

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EU meetings
Overview

14. - 16.January informal EU meeting of the minister of inner affairs and law in Dresden
18.-20.January informal EU meeting for working and social aspects in Berlin
9. - 10.February EU ministers of finance meets in Essen
12. - 13.February in Berlin informal meeting culture and media
01. - 02.March in Heidelberg informal meeting education
01. - 02.March in Wiesbaden informal meeting "defence"
12. - 13.March in Bonn/Petersberg informal ministers meeting cooperation with trikont
30. - 31.March in Bremen informal meeting of ministers of foreign affairs ("Gymnich-Treffen")
19. - 20.April in Aachen informal meeting health
20. - 22.May in Mainz/Rheingau informal meeting of the agriculture-ministers
23. - 25.May in Leipzig informal ministers meeting about city planning and territorial cohesion
01. - 03. June in Essen informal ministers meeting enviroment

[https://hamburg.dissentnetzwerk.org/EUmeetings/Overview]

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Gute Nacht in Bützow

Camp von Kritikern des G8-Gipfels auf dem Weg / Agentur wirbt im Internet
Neues vom geplanten Camp für G8-Gegner in Bützow: Die Organisatoren freuen sich über grünes Licht des Landkreises und werben unter dem Slogan "G8 - Gute Nacht" um Gäste. Die Stadt Bützow hat noch nicht zugesagt. Hier ist das Camp umstritten. André Harder frohlockt: Das Umweltamt des Landkreises Güstrow habe die erforderliche naturschutzrechtliche Genehmigung für das Camp im Bützower Gewerbegebiet erteilt, erklärt der Organisator vom "Büro VIP". "Damit darf vom 1. bis 10. Juni eine Zeltstadt am Rande des Gewerbegebietes entstehen."
Die Zusage der Stadt in Ordnungsfragen stehe noch aus, sagt Bützows Bürgermeister Lothar Stroppe. Er rechne mit einem Termin nach dem 30. Januar. Stroppe zeigte sich gestern "verwundert" über den Vorstoß der Agentur.
Zusage und Auflagen hatte Harder stets zur Voraussetzung dafür gemacht, ob es überhaupt ein Camp von Globalisierungsgegnern in Bützow geben wird. Nun sei klar, dass die Zeltstadt eingezäunt wird, um das angrenzende Nebeltal zu schützen. "Die Teilnehmer gelangen ausschließlich über einen ausgewiesenen Eingang ins Camp", so Harder.
Die Agentur "Büro VIP" hat begonnen, das Bützower Camp massiv zu bewerben. Motto: "G 8 - Gute Nacht". Ziel sei es, Bützow als Ausgangspunkt für Aktionen gegen den Weltwirtschaftsgipfel in Heiligendamm zu nutzen. Im Internet ist eine Seite freigeschaltet (www.g8-gute-nacht.de), die Interessierte informiert. Demnach sind Familien-, Einzel- und Gruppentickets jeweils für die Dauer von zehn Tagen im Angebot. Die Organisatoren versprechen u.a. 3000 Parkplätze, IC-Bahnanschluss, Sicherheitsdienst, Seminare, Konzerte, Kanufahrten und Kinderprogramm. Menschen aus Bayern und Baden-Württemberg wird ein Familienurlaub in Bützow ans Herz gelegt, da in diesen Bundesländern im Juni bereits Ferien sind. Beantwortet werden im Internet auch mögliche praktische Fragen von Gästen: Waschen sei umsonst, Duschen koste einen Euro, gefeiert werden könne 23 Stunden am Tag - von 6 bis 5 Uhr morgens. Unter dem Stichwort "Mecklenburger" ist zu lesen: "Denkt dran: Die Bützower waren vor euch da."
Unterdessen machen sich in der Stadt Bützow Sorgen wegen des Camps breit. Der Polizeichef im Kreis, Hans-Detlef-Henkel, hatte im SVZ-Interview erklärt, dass er bei Tausenden Menschen mit Krawallen rechne. Bürgermeister Lothar Stroppe war aus Sicherheitsgründen von Beginn an gegen das Camp. Heute hat er Gewerbetreibende und Fraktionschefs der Stadtvertretung zum Gespräch geladen. Am Dienstag, 6. Februar, 18 Uhr, findet eine Einwohnerversammlung im Rathaus statt. Ein Thema: das G8-Camp.
Die CDU-Stadtfraktion wollte das Camp sogar positiv begleiten. Einen Antrag zur Bildung eines zeitweiligen Ausschusses für die Sitzung der Stadtvertreter am Montag werde er jedoch wieder zurückziehen, sagt Fraktionschef Frank Schröder. Begründung: Er sei "nicht mehrheitsfähig".
In Bad Doberan könnte es ein zweites Camp von G8-Gegnern geben. Das Netzwerk ATAC will 5000 Besuchern Platz bieten.

[http://www.svz.de/newsmv/lr/bue/24.01.07/23-15709047/23-15709047.html]

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Rechtshilfe braucht Geld!

Spendenaufruf für einen Anwaltsnotdienst zum G8-Gipfel
Anlässlich des G8 Gipfels in Heiligendamm wird es voraussichtlich zu erheblichen Einschränkungen von Grund- und Freiheitsrechten kommen. Die Freiheit zur Meinungsäußerung und zur Versammlung muss verteidigt werden; mitunter auch auf der Strasse, auf Veranstaltungen, vor der Einsatzleitung der Polizei und den Bereitschaftsgerichten.
Hier setzt die Arbeit des anwaltlichen Notdienstes an. Der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein und die Strafverteidigervereinigung Mecklenburg-Vorpommern schaffen zur Zeit Strukturen, um unrechtmäßige Masseningewahrsamnahmen, Einreiseverbote, Zurückhalten von Bussen mit Demonstranten, Beschlagnahme von Flugblätter und Transparenten u. ä. zu verhindern bzw. gegen solche Maßnahmen effektiven Rechtsschutz zu gewährleisten. In Rostock werden für die Dauer von etwa 3 Wochen Büros eingerichtet, in denen Anwältinnen und Anwälte neben dem Ermittlungsausschuss arbeiten können.
Für die Einrichtung der Büros, die Anschaffung von Arbeitsmitteln oder die Anmietung von Unterkünften wird Geld benötigt. Der Anwaltsnotdienst wird für alle da sein. Er kann nur arbeiten, wenn sich auch alle an seiner Finanzierung beteiligen!

Spenden für den Anwaltsnotdienst sollen auf das Konto des RAV
* Postbank Hannover
* Konto-Nr. 9004 - 301
* BLZ 250 100 30
* Stichwort: Anwaltsnotdienst G8-Gipfel 2007
überwiesen werden.

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Einladung zur Gründung eines "Thüringer Netzwerkes gegen den G8-Gipfel" 2007

Liebe Freundinnen und Freunde, KollegInnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem G8-Gipfel im Ostseebad Heiligendamm findet vom 5.-8. Juni 2007 ein internationales politisches Großevent statt. Alle Kameras werden sich auf die Regierungsspitzen der sieben mächtigsten Industrienationen und Russlands richten. Auch die bereits angekündigten Proteste werden im Mittelpunkt der internationalen Berichterstattung stehen.

Den jährlichen Treffen dieser acht wirtschaftlich und militärisch dominierenden Staaten stehen seit Jahren Proteste und Aktionen der sozialen und globalisierungskritischen Bewegungen und der Gewerkschaften gegenüber. Sie erheben dort gemeinsam ihre Stimmen gegen die globalen ökonomischen und sozialen Missstände, die durch die Politik der G8 forciert werden. Auf parallel stattfindenden Gegengipfeln werden Vorstellungen über eine andere Welt debattiert. Auch der G8-Gipfel 2007 in Deutschland wird eines der zentralen Ereignisse für diese Bewegungen sein.

2007 wollen wir uns in Thüringen im Vorfeld des Gipfels mit der Politik der Staaten der G8 beschäftigen und zu Protesten dagegen mobilisieren.

Dafür möchten wir Euch / Sie zu einer Veranstaltung einladen am Dienstag, 30. Januar 2007 um 17:30 Uhr in Hörsaal 5.E.11 der Fachhochschule Erfurt (Altonaer Straße 25).

In einem kurzen Input werden wir die Kritik an den Institution der G8 und ihrer Politik verdeutlichen und zudem den aktuellen Stand der welt- und bundesweiten Protestvorbereitung vorstellen. Im Anschluss daran wollen wir dann ein "Thüringer Netzwerk gegen den G8-Gipfel" gründen, zu dessen ersten Treffen wir Euch/ Sie hiermit herzlich einladen.

Unser Vorschlag zur Tagesordnung für die Netzwerkgründung ist:

I. Klärung der Grundlagen der Zusammenarbeit
II. Aufgaben und Ziele eines G8-Bündnisses in Thüringen
- weitere Mobilisierungsschritte
- Überlegungen zu ersten Projekten, Veranstaltungen, Aktionen
III. Organisatorisches (Struktur, Tagungsrhythmus, Tagungsort)

Als Grundlage für das Bündnis und unsere Zusammenarbeit schlagen wir vier Punkte vor:

* Die Ablehnung der Politik und Institutionen der G8,
* verbindliche Absprachen und gleichberechtigte Entscheidungen,
* die klare Abgrenzung gegen jedweden Rechtsextremismus und Rechtspopulismus,
* und die Akzeptanz unterschiedlicher Protestformen.

Wir würden uns über Euer/ Ihr Kommen zur Veranstaltung und/oder dem Netzwerktreffen freuen!

Mit freundlichen Grüßen

DGB-Jugend Thüringen Jugendbüro RedRoXX Anti-G8-Plenum BergsteigerInnen

Hinweis: Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG weist der Veranstalter darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen sind.

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G8-Gipfel-Hotel auf finanziellem Schlingerkurs

Das Kempinski Grand Hotel in Heiligendamm, Tagungsort des G8-Gipfels im Sommer, ist offenbar in akuter Geldnot. Wie die "tageszeitung" (taz) am Donnerstag berichtet, verliert der Hoteleigner - die Fundus-Gruppe - einen Millionen-Kredit der HypoVereinsbank. In einem internen Schreiben, das dem Blatt vorliegt, heißt es, das Geldinstitut habe sich "nicht mehr bereit erklärt, den Kredit in Höhe von 15 Millionen Euro zu verlängern". Das Schriftstück ging dem Bericht zufolge an die Anteilseigner der Kommanditgesellschaft, der das Luxushotel in dem Ostsee-Badeort gehört.
Die Gesellschaft ist die Rechtsform für einen Immobilienfonds, der von der Fundus-Gruppe im nordrhein-westfälischen Düren aufgelegt wird. Fundus hat weite Teile des historischen Seebads Heiligendamm nach der Wende aufgekauft.

"Gipfel ist nicht gefährdet"
Die Fundus-Gruppe bestätigte der "taz" den Rückzieher der HypoVereinsbank. "Ja, es findet eine Umfinanzierung statt", sagte Fundus-Sprecher Johannes Beermann. Nach Ansicht von Fundus sei der G8-Gipfel dadurch aber nicht gefährdet. "Er ist definitiv nicht betroffen", beteuerte Beermann.

Um "frisches Geld" gebeten
In dem Brief an die Gesellschafter kündigt die Geschäftsführung den Ausfall des Geldes der HypoVereinsbank an. Außerdem bittet sie die Investoren um frisches Geld, mit dem sie das Finanzloch stopfen kann. Wie die "taz" weiter berichtet, lagen dem Schreiben entsprechende Darlehensverträge bei. Hinter Fundus steht der Investor August Anno Jagdfeld, zugleich Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft. Mit dem Kreditausfall wäre das Gipfel-Hotel gefährdet. Der Namensgeber Kempinski stellt in Heiligendamm nur das Know-how für das Management des Hotels.
Das Geld soll nun möglichst schnell fließen. Bis zum 15. Februar wünscht sich Geschäftsführer Jagdfeld die Verträge "mit möglichst properen Beträgen" zurück: "Wir wollen die Fondssicherung im ersten Quartal 2007 vor dem G8-Gipfel abgeschlossen haben." Eile ist auch geboten. Schließlich sollen vom 6. bis 8. Juni die mächtigsten Staats- und Regierungschefs der Welt in Heiligendamm logieren.

Überschüsse gefordert
Die HypoVereinsbank droht dem Brief zufolge an, ihren Kreditanteil an "eine ausländische Finanzierungsgesellschaft (so genannte Heuschrecke) zu veräußern". Die Bank habe sich zu dem Thema bisher nicht geäußert, so das Blatt. Der Grund für den Rückzug der Bank könne sein, dass das Hotel derzeit offenbar nicht sonderlich gut laufe, heißt es. Aus unterschiedlichen Gründen sei es "dem Grand Hotel Heiligendamm bis heute nicht gelungen, Überschüsse zu erwirtschaften", so Jagdfeld. Als Ursachen führt er der "taz" zufolge die Vogelgrippe an und dass Tagestouristen durch die Hotelanlagen spazierten. Dabei ist das Areal rund um das Hotel auf Betreiben von Fundus schon weitgehend für Normalbürger gesperrt. Für den Gipfel wird bereits sogar ein Sicherheitszaun weiträumig um die Hotelanlage gezogen.

Zehn Prozent des Kapitals der Kommanditgesellschaft
Wie die "tageszeitung" schreibt, ist der Brief an die Gesellschafter "in dringlichem Ton" gehalten. Es heiße darin, "jeder ist gefordert". Den Erhalt des Hotels sieht Fundus-Sprecher Beermann auch nach dem Gipfel nicht in Gefahr. Die 15 Millionen Euro der HypoVereinsbank machten gerade einmal zehn Prozent des Kapitals der Kommanditgesellschaft aus. Der größere Teil des Guthabens der Grand-Hotel-Eigentümer setzt sich aus 127 Millionen Euro der Anteilseigner und 50 Millionen Euro Investitionszuschuss zusammen. Um das Hypo-Geld zu ersetzen, müssten alle Gesellschafter ihr Kapital um 15 Prozent aufstocken. Einige von ihnen sollen bereits schon jetzt nicht mehr zahlen können - oder wollen, so die "taz".

[http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,,OID3619640_REF_SPC1729540,00.html]

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Infos zur NoDemo (update 23.1.)

In Davos stinkt es schon gewaltig nach WEF: überall stehen (weissverkleidete) Gitter und Stacheldraht herum, Polizei und Militär sind auf der Strasse präsent und nicht wenige WEF-TeilnehmerInnen und Journis waren schon heute geschäftig auf der Promenade unterwegs.
Höchste Zeit für einige News zum Aktionstag vom nächsten Samstag.
Das wichtigste zuerst: Heute wurden der Infostand und die von Einheimischen organisierte Demo bewilligt.

Anreise:

Da am Samstag in Davos auch eine bewilligte Demo stattfindet, sollte die Anreise auch für Personen, die kostümiert oder mit Transpis, Infomaterial, etc. anreisen, kein Problem darstellen.
Wie erwartet wird am Samstag in Fideris zwischen 9.00 und ca.14.30 Uhr die Kontrollschleuse in Betrieb genommen. Zugreisende von Landquart nach Davos müssen dort aussteigen und sich einer Gepäck- und in Einzelfällen einer Identitätskontrolle unterziehen.
Wer sich diesem Prozedere nicht aussetzen will, findet auf www.dadavos.ch/mediawiki/index.php?title=Infos_zur_Nodemo alternative Anreiserouten.

Der Zug über Filisur fährt voraussichtlich nur bis Frauenkirch. Dort besteht die Möglichkeit auf den Ortsbus umzusteigen.
Die übrigen Kurse verkehren fahrplanmässig.
SBB-Rail Service: 0900 300 300

Einige hilfreiche Links:
Rhätische Bahn: www.rhb.ch
Medienmitteilung der RhB zum WEF-Samstag: www.rhb.ch/aktuell/WEF_2007.pdf
Ortsbus Davos: www.vbd.ch
Situation in Davos:

Der Infostand steht auf dem Bubenbrunnenplatz beim Migros in Davos Platz (Karte auf www.dadavos.ch/Karte_Davos.pdf) und ist am 27.1. von 10 bis 20 Uhr in Betrieb.

Es ist möglich, dass die Polizei versuchen wird, AktivistInnen von der Promenade fernzuhalten. Dies betrifft v.a. Personen, die kostümiert oder sonstwie als WEF-GegnerInnen erkennbar sind. Währendessen sollten sich Personen, die unauffällig bekleidet sind, in (fast) ganz Davos relativ frei bewegen können. So oder so gilt für alle: "Viele Wege führen auf die Promenade!"

Die Demo, die von der Grünen Partei Davos organisiert wird, führt vom Bahnhof Platz über die (wenig belebte) Talstrasse zum Bahnhof Dorf. Die Demo beginnt um 13.30 Uhr beim Bahnhof Platz.

Am Open Forum finden am Samstag drei Veranstaltungen statt (12.45 - 14.15; 15.30 - 17.00; 18.00 -19.30). Das detaillierte Programm ist auf www.weforum.org/en/events/AnnualMeeting2007/OpenForum/index.htm .

Am Abend findet in der Box in Davos von 20 -24 Uhr ein Metalcore-Konzert mit Prejudice (Genf), Elision (D), Set The Destroyer (Davos) statt. Link zur Box: www.punkrockcity.ch/box.html
Es besteht keine Möglichkeit in der Box zu übernachten. Bei ausreichender Standfestigkeit, kann man sich aber in Davos gut die ganze Nacht um die Ohren schlagen. Infos auf www.davosbynight.ch.

Weitere Infos zu Aktionen, Anreise, Situation in Davos und Antirep auf www.dadavos.ch/mediawiki/index.php?title=Infos_zur_Nodemo

Antirep-Nummer: 079/ 568 60 83

In diesem Sinne: Den Geist von Davos vertreiben!

[http://www.no-wef.ch.vu]

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Einladung zum 1. Tortenwurf-Wettbewerb am WEF 07 in Davos

Zur Förderung des Tortenwurfs als Protestdisziplin prämiert die Revolutionäre Torten Front (RTF) zum ersten Mal Tortenwürfe auf WEF-Mitglieder. Das WEF erscheint uns als ideale Plattform, weil hier eine grosse Anzahl würdiger Zielpersonen auf kleinem Raum versammelt ist. Unser Ziel ist die Demaskierung jener globalen Elite, welche sich anmasst, unsere Zukunft gestalten zu wollen. Doch das können wir selbst viel besser! Runter vom hohen Ross, wir lachen euch aus!

Ablauf:

Die Torten-Teams agieren autonom, ohne Anmeldung und Bewilligung. Sie kümmern sich selbst um die Dokumentation ihrer Treffer und veröffentlichen diese auf Indymedia.ch - die Prämierung erfolgt aufgrund dieser Berichte.
Wir empfehlen, die Anfahrtswege und die Tage Mittwoch bis Freitag einzubeziehen, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Es sollten mindestens drei Personen pro Team sein: Eine macht die Torte bereit, eine wirft, eine filmt oder photographiert. Torte aus kurzer Distanz ins Gesicht drücken. Vorsicht vor nervösem Sicherheitspersonal! Tortenwürfe sind ein Antragsdelikt (d.h. sie werden nur aufgrund einer Anzeige des Getroffenen verfolgt), ausser bei offiziellen Personen (Beamtenbeleidigung). Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Tortung

Bewertungskriterien:

Art der Torte: Selbst gebackene, bio und vegane Torten werden besonders geschätzt. Bündner Nusstorten sind wegen Verletzungsgefahr ausgeschlossen. Keine Verschwendung von Esswaren: Triff oder iss es auf!

Wer wurde getroffen? Treffer auf besonders niederträchtige WEF-TeilnehmerInnen werden höher bewertet. Z.Bsp. Felipe Calderón, Wahlbetrüger und Unterdrücker der Volksbewegung von Oaxaca, nennt sich Präsident von Mexiko und trägt die Verantwortung für zahlreiche verschwundene politische GegnerInnen;
Gloria Macapagal Arroyo, Präsidentin der Philippinen, Unterdrückerin von Arbeitskämpfen und verantwortlich für die Ermordung und das Verschwinden vieler GewerkschafterInnen;
Maria Consuelo Araujo, kolumbianische Aussenministerin, hat enge Verbindungen zu den paramilitärischen Verbänden, welche seit Jahren eine Politik des Terrors durch Massaker, Verschwindenlassen, Folter und Mord betreiben; sie hat versucht, ihren Einfluss spielen zu lassen und die Justiz von einer Strafuntersuchung gegenüber ihrer Familie abzubringen, welcher die Bildung von paramilitärischen Gruppen vorgeworfen wird;
Peter Brabeck, Nestlé-Chef, beschuldigt der Zusammenarbeit mit paramilitärischen Gruppierungen, welche ArbeiterInnen in Nestlé-Betrieben bedrohen und umbringen.

Begründung: Schreibt eine Begründung, wieso ihr eine bestimmte Person betortet habt. Stichhaltige Gründe erhalten Zusatzpunkte!

Gesamtbeurteilung: Stil, Eleganz, Originalität und Treffgenauigkeit.
Prämierung:

Die Prämierung erfolgt durch eine anonyme Jury von erfahrenen KonditorInnen und TortenwerferInnen. Die ersten 3 Ränge werden mit dem Titel 'Master of Pie' (MP) ausgezeichnet. Das Sieger-Team gewinnt die gravierte, rot-schwarze Tortenform. Treffer auf den Gründer und Gastgeber des WEFs werden mit dem Klaus-Schwab-Sonderpreis belohnt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

[http://gipfelblockade.immerda.ch/Index.php?Site=News_details&ID=380]