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2006-01-19

19.1.2006 Heiligendamm

Aufruf zur 1. Aktionskonferenz gegen den G8-Gipfel 2007 vom 25. bis 26. März 2006 in Rostock

Initiativen zusammenbringen! Gemeinsam mobilisieren!

In einem halben Jahr ist es die ehemalige russische Zarenresidenz St. Petersburg und im Sommer 2007 treffen sich die selbsternannten "Führer der Welt" im Kempinski-Grandhotel in Heiligendamm nahe Rostock. Die G-8-Gipfel sind immer wieder zu Kristallisationspunkten für Protest und Widerstand geworden. Durch Straßenproteste, Blockaden oder direkten Aktionen wurden in der Vergangenheit die "Roten Zonen" der Macht attackiert. Jetzt geht es darum die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass im kommenden Jahr auch in Heiligendamm gemeinsam kraftvolle Tage des Widerstands organisiert werden. Demonstrationen, Veranstaltungen, Blockaden, Aktionen, Diskussionen, Kultur- und Musikfestivals sollen deutlich machen, dass wir uns mit den globalen und lokalen Auswirkungen des kapitalistischen Weltsystems nicht abfinden werden.

Das Gesamtprojekt G-8-Mobilisierung 2007 ist so groß und ambitioniert, dass eine Strömung oder Organisation damit überfordert wäre. Denn die bevorstehenden Aufgaben wie z.B. gemeinsame Camp-Koordination, verlässliche Absprachen, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, internationale Mobilisierung, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung werden nur gemeinsam lösbar sein.

Deshalb unterstützen wir den Aufruf der Versammlung sozialer Bewegungen des Erfurter Sozialforums zu einer Kampagne gegen die Politik der G8 anlässlich ihres Gipfels im Juli 2007 in Heiligendamm. Ebenso unterstützen wir die Einladung zu einer großen Aktionskonferenz, die am 25./26. März 2006 in Rostock stattfinden wird.

Wir hoffen, dass auf dieser Konferenz die Initiativen aus allen Spektren der Linken zusammen kommen: Die lokalen Sozialforen, Erwerbslosen- und Sozialinitiativen, Antifagruppen, Flüchtlings-Initiativen, Umweltgruppen, bewegungsorientierte Linksradikale, autonome Gruppen und PGA-AktivistInnen, 3.Welt- und Kirchengruppen, attac und die no-global-Netzwerke, traditionskommunistische und trotzkistische Organisationen, Gewerkschaftsgliederungen und -jugendverbände, Linkspartei (PDS und WASG) usw. Darüber hinaus treten wir als Interventionistische Linke dafür ein, dass die Rostocker Konferenz das Startsignal für ein großes und breites Anti-G8-Bündnis setzt, in dem alle relevanten Gruppierungen an den Vorbereitungen gleichberechtigt teilnehmen können. Hierfür schlagen wir einen Grundkonsens vor, der um die Unterschiede wissend ein offenes Miteinander ermöglicht, nicht zu eng gefasst ist und dennoch klar Position bezieht:

- Die eindeutige Delegitimierung der G-8
- Die gegenseitige Anerkennung unterschiedlicher Aktions- und Widerstandsformen
- Ein solidarischer, verlässlicher Umgang miteinander, der verbindliche Absprachen erlaubt
- Eine klare und offensive Abgrenzung gegenüber rechtspopulistischen und rechten Kräften.

Der Vorschlag eines großen Bündnisses schließt andere bereits bestehende Initiativen zur Gegenmobilisierung ein. Jeder Mobilisierungsansatz ist zu begrüßen. Wir denken aber, dass es zusätzlich notwendig und sinnvoll ist, tatsächlich alle Gruppen, Organisationen und Strömungen zusammenzubringen und das Experiment einer offenen und konstruktiven Zusammenarbeit zu wagen.

Die vor uns liegenden 16 Monate bis zum Gipfel werden wir für die Vorbereitung und Mobilisierung dringend brauchen. Es ist jetzt an der Zeit damit anzufangen!

Interventionistische Linke, Januar 2006

Infos: www.g8-2007.de,
Kontakt: info@g8-2007.de