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2006-01-12

12.1.2006 Heiligendamm

- PDS über G8-Gipfel uneinig

- Rostocks Polizei-Chef leitet G8-Absicherung

- Sorgen wegen des G8-Gipfels

- Zigtausende G 8-Gegner erwartet

- Heiligendamm bleibt für alle offen

- Handzettel gegen gesperrte Stadt

- Tourismusverein gegen Abgrenzung in weißer Stadt

- Wellen in weißer Stadt schlagen höher

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PDS über G8-Gipfel uneinig

06.01.2006

Banzkow (dpa) Die PDS-Landtagsabgeordneten haben zum Thema G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm keine einheitliche Haltung. "Die Einschätzung über Sinn und Zweck des Gipfels gehen weit auseinander und reichen von Imagegewinn für das Land bis hin zum Aufruf zum zivilem Ungehorsam", sagte der innenpolitische Fraktionssprecher, Peter Ritter, gestern auf der Klausurtagung der Fraktion in Banzkow (Kreis Parchim). Es gehe beim G8-Gipfel um mehr, als Gastgeber zu sein für die "selbst ernannte Weltregierung". Organisationen wie der Internationale Währungsfonds und die Weltbank seien umfassend zu demokratisieren.

Ostseezeitung

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Rostocks Polizei-Chef leitet G8-Absicherung

Der Leitende Polizeidirektor Knut Abramowski genießt das Vertrauen des Innenministers. Er bereitet sich bereits jetzt auf den G8-Gipfel im Jahr 2007 vor, wenn die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen wird.

05.01.2006

Steintor-Vorstadt Höchste Geheimhaltungsstufe in der Polizeidirektion Rostock. Dort ist deren oberster Chef, der Leitende Polizeidirektor Knut Abramowski, per 1. Januar 2006 von Innenminister Gottfried Timm (SPD) mit der Führung aller Aufgaben, die im Zusammenhang mit der Planung, Vorbereitung, Durchführung sowie Nachbereitung des polizeilichen Einsatzes anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels G8 in Heiligendamm im Jahr 2007 stehen, betraut worden. Abramowskis Diensträume befinden sich jetzt in einer Sicherheitszone. Unter Leitung des 52-jährigen Abramowski konnte die Kriminalität weiter gesenkt werden.

Unterdessen werden die Karten für die Führungskräfte in der Polizei kräftig neu gemischt. Die bisherigen Aufgaben von Abramowski übernimmt während dieser Zeit sein Vertreter in der Direktion, Kriminaldirektor Ernst-Helmut Qualmann. Der 59-Jährige Rostocker gilt als erfahrener Fachmann in der Behörde.

Die Polizisten indes haben den Vorgeschmack auf den Weltwirtschaftsgipfel bereits seit längerer Zeit zu spüren bekommen. Besonders zu nächtlicher Stunde fahren sie in Heiligendamm, wo das Ereignis stattfinden wird, regelmäßig und mit Argusaugen Streife. Und auch im IGA-Park drehen sie bereits ihre Runden. In der Hansemesse wird die Weltpresse beim G8-Treffen ja bekanntlich ihren Sitz nehmen.

Ostseezeitung-Rostock

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Sorgen wegen des G8-Gipfels

14.12.2005

Bad Doberan - 2007 wird Heiligendamm Schauplatz des G8-Gipfels sein, des Treffens der Repräsentanten der sieben wichtigsten Industrienationen und Russlands. Mit allen Begleiterscheinungen wie außergewöhnlichen Sicherheitsvorkehrungen und Protesten von Globalisierungsgegnern, die eskalieren könnten. Was bei vielen Menschen in der Region bereits jetzt Besorgnis hervorruft. Diese Sorgen packte der Doberaner Stadtvertreter Jochen Arenz jetzt in sechs Fragen, die er Bürgermeister Hartmut Polzin in der Stadtvertretersitzung vorgestern Abend überreichte. Der Bürgermeister sagte zu, nach Konsultation der entsprechenden Stellen die Fragen zu beantworten. In dem kleinen Fragen-Katalog geht es unter anderem darum, wer für Personen- oder Sachschäden im Rahmen des G8-Gipfels haftet, wie mit den Bewohnern Heiligendamms durch die Sicherheitskräfte umgegangen wird und wie die Situation der Berufspendler in Doberan und Heiligendamm sein wird.

Ostseezeitung-Bad Doberan

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Zigtausende G 8-Gegner erwartet

08.12.2005

Kühlungsborn - Zum Weltwirtschaftsgipfel der so genannten G 8-Staaten 2007 in Heiligendamm werden rund um die Hansestadt Rostock zigtausende Demonstranten erwartet. Dies wurde gestern bei einer Diskussionsrunde der Linkspartei.PDS im Kühlungsborner Morada-Hotel verdeutlicht, an der auch Monty Schädel von der globalisierungsfeindlichen Organisation attac und Kommunalpolitiker aus Bad Doberan und Rerik teilnahmen.

Laut der Bundestagsabgeordneten Heidrun Bluhm müsse es darum gehen, die Proteste zu koordinieren, "damit sie nicht eskalieren." Die Linkspartei sehe genau darin eine ihrer Aufgabe und habe bereits Kontakte mit G 8-Gegner-Gruppierungen aufgenommen. In Bundes- und Landtag werde die Partei zudem Anfragen einreichen, um die Kosten "im Auge zu behalten." Bislang ist die Rede von 50 Millionen Euro.

Die Linkspartei ist gegen den G 8-Gipfel - laut Bluhm, weil dabei "Staats- und Regierungschefs ohne Legitimation durch ihre Parlamente" entscheiden.

Ostseezeitung-Bad Doberan

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Heiligendamm bleibt für alle offen

07.12.2005

Heiligendamm (dpa) Deutschlands ältestes Seebad Heiligendamm sollen weiterhin alle Gäste ohne Einschränkungen besuchen können. Die Vertreterversammlung Bad Doberans, zu der das Ostseebad gehört, stimmte gegen eine von der Kommune angestrebte Schließung eines Weges vom Bahnhof zum Kempinski Grand Hotel. Die Verwaltung hatte das Gebiet um die Luxushotel-Anlage, das Kurhaus und die angrenzende Klinik zu einem Kurgebiet erklären wollen, das nur von Kur- und Hotelgästen betreten werden darf. Damit wäre praktisch der historische Kern des Ortes nicht mehr frei zugänglich gewesen.

In der Vergangenheit hatte es Klagen gegeben, weil sich Gäste des Hotels von "aufdringlichen Tagesgästen" bedrängt fühlten. "Zu bestimmten Zeiten haben wir Nutzungskonflikte", sagte Bad Doberans Bürgermeister Hartmut Polzin (SPD) gestern. Es fügte hinzu: "Auch über Tagestouristen freuen wir uns in Heiligendamm."

Ostseezeitung

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Handzettel gegen gesperrte Stadt

02.12.2005

Bad Doberan - Die Bürgerinitiative "Öffentlichkeit für Heiligendamm" hat begonnen, Aufkleber und Handzettel gegen eine "gesperrte Stadt am Meer" zu verteilen. Sie will damit auf die Möglichkeit hinweisen, dass weite Teile der weißen Stadt am Meer zu einem Kurgebiet erklärt und damit für die Allgemeinheit unzugänglich werden. Am Montag werden die Doberaner Stadtvertreter entscheiden, ob ein solches Kurgebiet entstehen soll. Die Bürgerinitiative und die Fraktion des Bürgerbunds hoffen, dass viele Doberaner den Stadtvertretern mit ihrer Anwesenheit ein Signal geben, in welche Richtung die Entwicklung in Heiligendamm gehen soll. Die Sitzung am Montag beginnt 18.15 Uhr.

Ostseezeitung-Bad Doberan

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Tourismusverein gegen Abgrenzung in weißer Stadt

28.11.2005

Bad Doberan - Der Doberaner Tourismusförderverein hat sich in einer Stellungnahme gegen die geplante Abgrenzung eines Kurgebiets in der weißen Stadt am Meer ausgesprochen. "Damit unsere Gäste jetzt vor einer verschlossenen Stadt stehen, dafür haben wir der Entwicklung von Heiligendamm - sprich der Hotelanlage - nicht über Jahre zugestimmt", heißt es in dem Schreiben. Die Entwicklung Heiligendamms könne und dürfe nicht in die Richtung eines für die Öffentlichkeit abgeschlossenen Ortsteils führen. Die Stadt habe bereits genügend Zugeständnisse an die Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm gemacht. Der Tourismusförderverein wird seinen Widerspruch jetzt in einem offenen Brief an den Bürgermeister und die Stadtvertreter bekunden.

Ostseezeitung-Bad Doberan

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Wellen in weißer Stadt schlagen höher

Der neu entbrannte Streit um die Öffentlichkeit in Heiligendamm hat die nächste Ebene erreicht. Während die Investoren um Verständnis für Sperrungen werben, plant eine Initiative Protest-Aktionen.

26.11.2005

Bad Doberan - Hans Schlag steht in einem Spielzimmer der Doberaner Awo-Kita "Uns Windroos�" und tut, was er seit sieben Jahren tut: Wogen glätten. Im Raum sitzen 25 Leute; die Linkspartei lud zur öffentlichen Fraktionssitzung.

Das Thema ist brisant: Es geht um das "Konzept Seeheilbad Heiligendamm." Soeben hat Landtagsabgeordnete Birgit Schwebs drei Minuten lang mit vielen Worten gesagt, was sie von den neuesten Plänen der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm hält: gar nichts.

Hans Schlag erwidert, er fühle sich "langsam als Delinquent." Seit mehr als einer Stunde erklärt er, was die kurz ECH genannte Entwicklungs-Compagnie im Auftrag der Investoren in Deutschlands erstem Seebad vorhat. Ein Kurgebiet soll eingerichtet werden. Weite Teile der weißen Stadt wären dann für die Allgemeinheit gesperrt. Nur Kur- und Hotelgäste hätten noch freien Zutritt. weiterlesen

Ostseezeitung-Bad Doberan