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2006-02-04

4.2.2006 Heiligendamm -- Genua

- G8 2007: Infotour in Magdeburg, Leipzig etc.

- Genua-Prozesse: zum Ueberfall auf die Diaz-Schule

- Polylux.tv Polizeifolter bei den G8-Gipfeln

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G8 2007: Infotour in Magdeburg, Leipzig etc.

Nach Greifswald, Rostock, Hamburg und Schwerin hat die Infotour zum G8 2007 in Magdeburg und Leipzig Station gemacht. Die Magdeburger Veranstaltung war wieder von der regionalen attac-Gruppe organisiert. Dort kamen 30 Personen. In Leipzig lud die Rote Hilfe ein, hier interessierten sich 40 Leute. In Leipzig findet Ende März das nächste bundesweite linksradikale Vorbereitungstreffen statt. In der Veranstaltung zeigen wir zuerst den Film "Why close G8" als Einführung und erläutern den Widerstand gegen die G8 Gipfel der letzten 10 Jahre. Wir zeigen Clips zum Aubonne-Verfahren (13. - 15.2.2006). Nach einem kurzen Input zu Genua und Gleneagles sowie St. Petersburg 2006 geben wir konkrete Infos zu Heiligendamm: Eine Bilderserie über den Ort und die lokalpolitischen Auseinandersetzungen um Privatisierung, Infrastrukturmaßnahmen etc sowie die Politik der Bürgerinitiative und Fundus/ Kempinski.

Anschließend referieren wir die unterschiedlichen Mobilsierungen: Linksradikale Organisierung, linkes Bündnis, attac, NGOs, BUKO, NoLager-Netzwerk, Europäische Sozialforen, militante Anschläge. Natürlich fehlt auch nicht der Beschluß der Linkspartei Rostock gegen den G8; genausowenig wie der Verfassungsschutz, der die linksradikale Organisierung argwöhnisch beäugt. Es gab auch schon Hausbesuche bei Aktivisten.

Die Diskussionen drehen sich dann meist darum, wie der Widerstand an Breite gewinnen kann und wie eine Zusammenarbeit aussehen kann. Konkret geht es um Projekte wie das linke Bündnis, dessen Starterkonferenz am 25./26. März in Rostock ist. Bislang hört mensch sehr wenig von diesem Bündnis, es spielt sich viel hinter den Kulissen ab (das gleiche gilt für attac und die NGOs). Hoffentlich ändert sich das bald und diese Vorbereitungen werden von einer breiteren Basis getragen. Eine Woche später, vom 31. März bis 2. April, ist das nächste bundesweite linksradikale Treffen in Leipzig.

Es zeigt sich dass die Mobilisierung zum G8 2007 auf extrem großes Interesse stößt. Viele wollen sich einbringen und wollen wissen wo und wie. Für die Vorbereitung der linksradikalen Leipzig-Konferenz gibt es eine leipziger Kontaktadresse: akaziex@yahoo.de.

Wir sind in den nächsten Wochen in weiteren Städten; hier ein Update (wenn es neue Städte gibt findet ihr die unter www.gipfelsoli.org oder http://dissentnetwork.org/wiki/:

3. Februar: Görlitz
4. Februar: Poznan 19.00 Uhr Rozbrat
4. Februar: Plauen, 16.00 Uhr Schuldenberg
7. Februar: Freiburg; KTS
8. Februar: Zürich (tbc)
16. Februar: Rostock; Hauptgebäude der Uni Rostock
19. Februar: Kassel 19.30 Uhr HAUS, Mombachstraße 47
20. Februar: Göttingen
24. Februar: Erfurt
24. Februar: Tübingen
25. Februar: Heidelberg
26. Februar: Karlsruhe
27. Februar: Bochum
28. Februar: Mülheim
1. März: Nijmegen/ NL
5. März: Amsterdam/ NL
7. März: Münster
8. März: Hannover
10. März: Bremen

Einige der Dates machen wir zusammen mit der Flüchtlingsinitiative Brandenburg F.I.B. (Göttingen + Kassel).
Wir verstehen uns als ein strömungsübergreifender Ansatz: Zwar kommt die Gipfelsoli Infogruppe und die Infotour-AG aus dem linksradikalen Spektrum; trotzdem erzählen wir über ALLE Ansätze der Mobilisierung.

Ab März gibt es in Berlin ein linksradikales Anti-G8-Büro im Bethanien. Mehr Infos dazu gibt es bald. Auch in Rostock gibt es Planungen für ein solches Büro. Wenn ihr Interesse daran habt, schreibt an infotour@gipfelsoli.org.

[indymedia.de, von Gipfelsoli Infogruppe - 03.02.2006 13:24]

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Genua-Prozesse: zum Ueberfall auf die Diaz-Schule

Während der Proteste gegen den G8-Gipfel im italienischen Genua 2001 kam es zu brutalen Übergriffen durch die Polizei. Während der Demonstration am 20.7. wurde Carlo Giuliani getötet. In der Nacht zum 22.7. stürmte die Polizei die Diaz-Schule, Übernachtungsort von zahlreichen AktivistInnen. Die AktivistInnen wurden im Schlaf überfallen und brutal zusammengeschlagen. Nun stehen in Genua erneut 28 PolizistInnen vor Gericht und ZeugInnen aus Deutschland und anderswo berichten über den blutigen Überfall. Mehr als 60 AktivistInnen mussten z.T. schwer verletzt ins Krankenhaus.

Genua-Prozesse: ZeugInnen fordern die Wahrheit in Genua Am 11. Januar 2006 wurden vom Gericht die Anhörungen der Zeugen im Prozess gegen die Polizisten, die am Ende der G8-Proteste in Genua an der Räumung der Diaz Schule am 21. Juli 2001 beteiligt waren, wieder aufgenommen. In der 19. und 20. Anhörung, die am 11. und am 19. Januar statt fanden, riefen sich einige britische ZeugInnen die Geschehnisse in der Diaz Schule und im gegenüberliegenden Medienzentrum ins Gedächtnis.

Die erste Aussage tätigte der BBC Reporter Bill Hayton, der während der Razzia anwesend war und sich anhand seiner Handyrechnung an die Nacht erinnern konnte. Die Zeitpunkte seiner Anrufe bei BBC zeigen die Sequenz der Ereignisse: als die Razzia begann und er alles vom Hauptquartier Indymedias beobachten konnte, als die Polizei ihn 40 Minuten Lang als "Geisel" nahm und als er freigelassen wurde und gehen konnte und die Verwüstung sehen konnte, den die Polizei in der Schule angerichtet hatten.

Nach ihm hörte das Gericht Hamish Campbell an, einem Videofilmer, der sich im Medienzentrum aufhielt, als die Razzia begann und vom Dach des gegenüberliegenden Gebäudes der Diaz Schule alles filmte. Sein Video ist ein Meilenstein der Anklage, denn es beweist, dass sich niemand gegen die Polizei auflehnte, als die Beamten den behelfsmäßigen Schlafsaal angriffen. Die These der Verteidigung ist stattdessen, dass Polizisten von Menschen angegriffen wurden, die sie mit Dingen bewarfen. Von seinem Versteck auf dem Dacha aus, sah Hamish Campbell auch, wie ein Polizist auf der Straße Mark Covell schlug. Der Journalist Mark Covell, der durch diesen Übergriff schwer verletzt wurde, sagte während der 21. Anhörung des Prozesses aus, die am 25. Januar gemeinsam mit zwei deutschen Zeugen stattfand. Das Video wurde zuvor dem Gericht gezeigt, dann berichtete Mark Covell wie die Polizisten ihm einen dichtem Schlagstockprügelhagel versetzten. Er schwebte danach im Koma zwischen Leben und Tod, beinahe hätten sie ihn umgebracht.

weitere Infos:
Kurzinfo: Genua: Diaz-Prozeß geht weiter
Gipfelsoli- Rundbrief 25.1.06: http://www.gipfelsoli.org/Gipfelinfo/25.1.2006%20Genua.html

Filmbeiträge unabhängiger JournalistInnen: mms://video.channel4.com/news/2006/01/12_genoa.wmv

[indymedia.de, von indy global 25.1.06 (übers. leila) u. meine Wenigk. - 02.02.2006 21:34]

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Polylux.tv Polizeifolter bei den G8-Gipfeln

Stellen Sie sich vor, Sie putzen sich abends die Zähne. Plötzlich stürmen schwarz vermummte Männer herein und knüppeln alles nieder und singen dabei faschistische Lieder. Das ist für sich genommen schon keine schöne Vorstellung. Doch wenn Sie dann die Polizei rufen wollen, und feststellen müssen, das IST die Polizei, dann ist der Alptraum perfekt. Polyluy.tv Polizeifolter bei den G8-Gipfeln

Gestern Abend wurde in der Sendung polylux mit Tita von Hardenberg ein interessanter Bericht über Polizeifolter bei den G8-Gipfeln gezeigt. In dem sehr Polizei kritischen Bericht kommen Opfer zu Wort und es wird ein allgemeiner Überblick über die zunehmende Repression gegen Aktivisten auf Poritestkundgebungen gegeben. Des weiteren wird auch über den derzeitigen Stand der Gerichtsverghandlung gegen die "Prügelpolizisten" in Genua berichtet.

Beim G8-Gipfel in Genua richtete die italienische Polizei 2001 ein Blutbad unter Demonstranten an. Heute gehört Traumaprävention zur Vorbereitung der Aktivisten.

Stellen Sie sich vor, Sie putzen sich abends die Zähne. Plötzlich stürmen schwarz vermummte Männer herein und knüppeln alles nieder und singen dabei faschistische Lieder. Das ist für sich genommen schon keine schöne Vorstellung. Doch wenn Sie dann die Polizei rufen wollen, und feststellen müssen, das IST die Polizei, dann ist der Alptraum perfekt. - 93 Globalisierungsgegner erlebten genau dieses Szenario beim G8-Gipfel in Genua vor viereinhalb Jahren. Jetzt haben die ersten Deutschen vor Gericht gegen die Prügelpolizisten von damals ausgesagt.

Link zu polylux.tv artikel plus video : http://www.rbb-online.de/_/polylux/aktuell/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_3746540.html

Sendezeiten:
donnerstags 23.15 Uhr im Ersten
freitags 23.30 Uhr im rbb
samstags 11.45 Uhr auf 3sat.

[indymedia.de, von xum - 03.02.2006 11:29]