Newsletter  
print
2007-05-30

30.5.2007 Heiligendamm

In eigener Sache

Wir werden den Versand des Rundbriefs runterfahren. Bis nach den Protesttagen beschränken wir uns darauf, womit das Projekt Gipfelsoli 2001 begonnen hat: Repression, Antirepression und Solidaritätsarbeit. Aktuelles hierzu unter http://gipfelsoli.org/Repression, Nachrichten im Mainstream-Medien-Format unter http://gipfelsoli.org/Presse.

Seit heute ist der Ticker von Indymedia online (s.u.). Dort finden sich Berichte über Aktionen etc.

See you in the streets (and fields)!

- Indymedia Tickermeldungen zum G8 online!

- Mündliche Anhörung am OVG Greifswald zu Demonstrationsverbot

- Aktionstag gegen Krieg, Folter und Militarismus !

- Spielplan Kino Bad Doberan

- Geruchsspurenfreie Demonstrationen!

- OZ: Handy-Netzen droht Überlastung

- OZ: Ruhe-Raum für Gestresste

- Gedenken an die Opfer infolge der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete

- Afrikanischer Tag gegen den G8-Gipfel 2007 in Deutschland

- Polizeiführer: Einladung zur Pressekonferenz

--------------------------------------------------------------------------
Indymedia Tickermeldungen zum G8 online!

Ab jetzt wird es bei Indymedia überprüfte aktuelle Nachrichten auch über die neue Tickerseite geben: http://de.indymedia.org/ticker mit Deutschen und http://de.indymedia.org/ticker/en mit Englischen Tickermeldungen.

Helft uns bei der Nachrichtenkoordination: ruft uns an und sagt uns, was sich auf der Strasse, am Zaun, in den Camps und auf den Feldern abspielt. Wir sammeln Informationen, überprüfen und veröffentlichen sie. Bitte lasst Euch nicht davon abschrecken, dass wir manchmal sehr genau nachfragen, was Ihr gesehen habt - das machen wir mit allen so, die uns anrufen, damit wir ganz genau verstehen, was passiert ist.

Helft uns dabei, schnell und genau zu sein. Ruft uns an!

Unsere IMC-Dispatch-Telefonnummern:

* +49-(0)162-23 56 89 57
* +49-(0)381-77 88 007 (deutsch)
* +49-(0)381-77 88 006 (englisch)

Falls die Nummern ausfallen, achtet auf unsere Website http://de.indymedia.org mit neuen Ankündigungen.

Diese Nummern sind ausschliesslich dazu da, dass Ihr anruft und uns mit Infos versorgt, bitte ruft *nicht* an, um Neues zu erfahren!

Wenn Ihr wissen wollt, was beim G8-Protest passiert ist:

* achtet auf die Ticker-Website;
* ruft die Tickermeldungen mit dem Handy als Wap-Seite ab: http://de.indymedia.org/wap/de und http://de.indymedia.org/wap/en;
* hoert Radio Jetsam und Radioforum als Internetstream (Streamadressen in Kürze auf der Indymedia-Website);
* Guckt G8-TV, insbesondere die tägliche Nachrichtensendung gegen 21 Uhr auf http://g8-tv.org/;
* Achtet auf Indymedia-Printausgaben;
* Lest die Dispatch-Meldungen per Chat in irc.indymedia.org #g8-info.

Indymedia G8 Dispatch team

--------------------------------------------------------------------------
Mündliche Anhörung am OVG Greifswald zu Demonstrationsverbot

Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e. V.
Haus der Demokratie und Menschenrechte

Pressemitteilung

Eilt: Mündliche Anhörung am OVG Greifswald zu Demonstrationsverbot in Heiligendamm, heute um 10.00, OVG Greifswald, Domstraße 7, 17489 Greifswald
Massive polizeiliche Behinderung bei der Anfahrt von GlobalisierungskritikerInnen zum Camp Wichmannsdorf
Am OVG Greifswald wird am heutigen Mittwoch, den 29.5.2007, ab 10:00 Uhr in mündlicher Anhörung über die Allgemeinverfügung der Besonderen Aufbaueinheit der Polizei (BAO) Kavala und die damit einhergehenden weit reichenden Demonstrationsverbote gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm entschieden. Die OrganisatorInnen des Sternmarsches, der am 7. Juni stattfinden soll, hatten Beschwerde gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schwerin eingelegt. Das VG Schwerin hatte das Verbot des Sternmarsches durch die BAO Kavala zwar aufgehoben - allerdings nur bis zum Zaun, der den Gipfelaustragungsort weiträumig absperrt. Mit der Beschwerde wollen die OrganisatorInnen erreichen, dass der Protest der GlobalisierungskritikerInnen "in Sicht und Hörweite" der G-8 Regierungschefs stattfinden kann. Sie berufen sich dabei auf das so genannte Brokdorf-Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1985, und sind gleichzeitig bereit, die Zahl der TeilnehmerInnen des Sternmarsches zu begrenzen.
Die BAO Kavala hat ihrerseits Beschwerde gegen die weitgehende Aufhebung ihrer Allgemeinverfügung - mit der u.a. eine zweite Sperrzone für Proteste vor dem Zaun durchgesetzt werden soll - eingelegt. Die Sicherheitsbehörden streben nach wie vor ein flächendeckendes Demonstrationsverbot auf einer Fläche von ca. 40 Quadratkilometern rings um Heiligendamm an.
An der mündlichen Verhandlung am OVG Greifswald nehmen Vertreter der Sternmarsch-OrganisatorInnen teil. Da die Verhandlung nicht öffentlich ist, steht Ihnen Rechtsanwalt Carsten Gericke als Prozessbevollmächtigter der Sternmarsch-OrganisatorInnen im Anschluss an den Termin für Auskünfte zur Verfügung.
Obwohl die juristische Auseinandersetzung um die Demonstrationen noch andauert, versucht die BAO Kavala und ihr zugeteilte Polizeieinheiten anreisende GlobalisierungskritikerInnen durch Schikanen und Willkür einzuschüchtern. Über fünf Stunden wurde am gestrigen Dienstag beispielsweise bei Neubukow ein Konvoi von zehn LKW, auf denen sich u.a. eine größere Anzahl von Fahrrädern befand, auf dem Weg zum angemeldeten Camp der GlobalisierungskritikerInnen in Wichmannsdorf festgehalten. Die polizeiliche Begründung, es könne sich um gestohlene Fahrräder handeln und dies müsse nun überprüft werden, entbehrte jeglicher Grundlage. Als die Fahrzeuge gegen 21 Uhr abends zu Ende durchsucht waren, durften die Betroffenen nur im Konvoi und unter Polizeibegleitung weiterfahren. Zudem wurde ihnen von der Polizei untersagt, die LKW am Camp in Wichmannsdorf zu entladen mit der offensichtlich falschen Begründung, das Camp sei nicht genehmigt.
"Hier handelt es sich um eine weitere willkürliche Maßnahme, die der Einschüchterung dienen soll," so der Prozessbevollmächtigte der OrganisatorInnen des Sternmarsches, Rechtsanwalt Carsten Gericke vom Bundesvorstand des RAV.
Für weitere Fragen erreichen Sie den Presseservice des RAV und des Legal Teams/Anwaltlichen Notdienstes zum G8 unter 0197-2081753.

--------------------------------------------------------------------------
Aktionstag gegen Krieg, Folter und Militarismus !
5. Juni 2007 in Rostock / 6. Juni 2007 Flughafen Rostock-Laage

11.00 Uhr Start Camp Rostock
12.00 Uhr Auftaktkundgebung vor Rüstungskonzern EADS, (Rostocker ./ Richard-Wagner-Str., Nähe S-Bhf Warnemünde-Werft mit anschließender Demo durch Warnemünde
14.00 Uhr Kundgebung vor Hanse-Kaserne, Kopernikusstr./Tschaikowskistr. mit anschließendem Konvoi/Demo zur
16.00 Uhr Kundgebung Bühne Warnowufer mit Live-Musik u. Performance

Am 5. Juni statten wir bei einer mobilen und bewegten Stadtralley, mit Rädern, zu Fuß oder mit Autos Orten der Rüstungsindustrie und des Militärs einen Besuch ab.

Die G8-Staaten führen Krieg. Angeführt wird diese Kriegskoalition von den USA - und die G8-Gipfel sind ein Ort der Absprache und Planung. Kapitalistische Globalisierung und die neuen imperialen Kriege sind zwei Seiten einer Medaille. Sie zerstören Lebensbedingungen und treiben den gesellschaftlichen Zerfall voran. Auch Deutschland ist weltweit an zehn Militäreinsätzen beteiligt.

Der Krieg gegen den Terror" ist ein schmutziger Krieg. Menschen werden entführt, verschleppt und gefoltert. Das sind keine Einzelfälle, sondern System. Der Ausnahmezustand wird zur Normalität - Militarisierung beginnt im Alltag.

Unseren Protest gegen die militaristische Politik wollen wir entschieden, vielfältig - und mit Fantasie zum Ausdruck bringen! Kommt mit Fahrrädern, Autos, zu Fuß, bringt Wink- und Lärmelemente - und jede Menge Ideen mit!

Es gibt in Rostock fünf große Unternehmen der Luft- und Raumfahrttechnik - wie EADS-RST, Luratec, Aerotec u. a.. Die Stadt bemüht sich um Ansiedelung weiterer Rüstungsfirmen.
Rostock ist mit seinem modernen Marinestützpunkt Hohe Düne vor allem auch ein Führungszentrum der deutschen Marine. Von dort liefen Schnellboote 2006 an die Küste des Libanon aus, sind Kriegsschiffe an der Operation Enduring Freedom im Golf von Aden am Horn von Afrika eingesetzt.
Bis 2008 werden hier fünf Korvetten neuester Generation stationiert; sie sind ein wichtiger Teil der Interventionsfähigkeit der deutschen Marine.

Der Flughafen Rostock-Laage ist mit dem Jagdgeschwader 73 Steinhoff" Teil der militaristischen Politik der NATO und soll eine bedeutende militärische Drehscheibe werden. Hier sind Eurofighter stationiert und werden die deutschen Piloten ausgebildet.

Zu diesen und weitere Themen gibts an diesem Tag Aktionen, Infos und Reden,
zum Beispiel:
- Militärstandort Rostock und Rüstungswirtschaft am Beispiel EADS,
- Gegen das Europa der Militärs (T. Pflüger, MdEP und Greek Social Forum),
- Kampf gegen Stützpunkte (Italien, Bombodrom..)
- Der G8-Gipfel 2008 und der japanische Militarismus (T. Kawata, Japan Peace Committee),
- Kriegsbeteiligung der deutschen Marine
- Bundeswehr als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
- Krieg und Wut im Empire (fantomas)
- Gegen Folter und globale Entrechtung (Libertad!)
- 40 Jahre Besatzung/Widerstand in Israel und Palästina

aber auch Musik und Bewegung werden nicht zu kurz kommen!!

Am 6. Juni: Auf zum Flughafen Rostock Laage
Kommt am Mittwoch, 6. Juni zu den Aktionen am Flughafen Laage, um die Chefs der G8 nicht willkommen zu heißen!

--------------------------------------------------------------------------
Spielplan Kino Bad Doberan

Severinstraße 4
www.kino-doberan.de

"PIRATES of the CARIBBEAN 3 - Am Ende Der Welt" (P 12 / 169 min)

Do. 31.05.: 16:00 + 20:00
Fr. 01.06.: (Kindertag) 16:00 + 20:00
Sa. 02.06.: 16:00 + 20:00
So. 03.06.: 16:00 + 20:00
Mo. 04.06.: 16:00 + 20:00
Di. 05.06.: 16:00 + 20:00
Mi. 06.06.: 16:00 + 20:00

--------------------------------------------------------------------------
Geruchsspurenfreie Demonstrationen!

Die BAO Kavala hat nie die vorsorgliche Sicherung und Speicherung von Geruchsproben geplant und wird zu diesem Zwecke auch keine dazu ausgebildeten Geruchsspurhunde bei den Maßnahmen zum Schutze des Gipfeltreffens und zum Schutze der Versammlungen einsetzen.
Wir verweisen auf die nachstehenden Pressemitteilung des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommerns sowie des Generalbundesanwalts.

[http://www.polizei.mvnet.de]

--------------------------------------------------------------------------
OZ: Handy-Netzen droht Überlastung

Rostock (OZ) Wer kurz vor und während des G8-Gipfels mit dem Handy telefonieren möchte, könnte im Großraum Rostock erhebliche Probleme mit der Verbindung bekommen. Auch bei bester Technik und langfristiger Vorbereitung könne es bei Großveranstaltungen dieser Art durchaus zeitweise zur Überlastung der Telefonnetze kommen, sagt Jörn Borm vom Mobilfunkanbieter E-Plus. "So viele Anlagen bauen kann niemand, dass man auf alle Eventualitäten eingerichtet ist."
Andere Anbieter geben sich gelassen. "Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet", sagt T-Mobile-Sprecher Andreas Fuchs. "Wir haben die vorhandenen Sendeanlagen aufgerüstet und zusätzlich mobile Anlagen aufgestellt." Ähnlich äußert sich Vodafone-Sprecherin Anka Vollmann: "Netzabstürze während des Gipfels können wir uns schon aus Image-Gründen gar nicht leisten." Dass die Netze eventuell aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden, hält sie für unwahrscheinlich.
Das Innenministerium in Schwerin schließt eine Abschaltung in einer möglichen Gefahrensituation indes nicht aus. "Das ist aber ganz normal", sagt Gerald Holsten, G8-Sprecher der Behörde. Auch in alltäglichen Zeiten sei so etwas möglich, etwa wenn es Hinweise auf eine Bombe gibt, die per Handy gezündet werden soll. Im Rahmen der G8-Vorbereitungen gehörten solche Vorkehrungen zum Sicherheitskonzept.
Die Pflegedienste in Rostock haben sich bereits auf handyfreie Zonen vorbereitet und Notfallpläne aufgestellt. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste hatte zuvor mitgeteilt, dass während des Gipfels zeitweise alle Mobilfunknetze abgeschaltet werden könnten.

[http://www.ostsee-zeitung.de/archiv/index.phtml?Param=DB-Artikel&ID=2705233]

--------------------------------------------------------------------------
OZ: Ruhe-Raum für Gestresste

Einen Ruhe- und Entspannungsraum für Gipfel-gestresste Demonstranten, Polizisten und Bürger richtet das Institut für heilende Medizin im Rahmen der Großdemonstration am 1. / 2. Juni im Waldemarhof ein. Unter dem Motto "G8-Gipfel mit Liebe begegnen" können sich auch die Kontrahenten nebeneinander im "Raum der Stille" entspannen. Geöffnet Freitag (1. Juni) 19 bis 22 Uhr, Sonnabend (2. Juni) 10 bis 18 Uhr. Einlass zu jeder vollen Stunde.
A.E.

[http://www.ostsee-zeitung.de/archiv/index.phtml?Param=DB-Artikel&ID=2705114]

--------------------------------------------------------------------------
Gedenken an die Opfer infolge der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete seit dem Krieg vom 5. Juni 1967

Mahnwache am 5. Juni 2007
11:00 bis 13:00 Uhr
Am Sicherheitszaun Vorder Bollhagen, Deutschland

Wir versammeln uns am 40. Jahrestag des Krieges zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten, um der Palästinenser und Israelis zu gedenken, die infolge der israelischen Besatzung des Westjordanlands, des Gazastreifens sowie der Golanhöhen ihr Leben lassen mussten.

Wir versammeln uns am 40. Jahrestag der israelischen Besatzung am Sicherheitszaun zum Schutz des G8-Gipfels in Vorder Bollhagen, Deutschland, um symbolisch an die von Israel errichtete und von den G8-Staaten geduldete Unrechtsmauer zu erinnern, die quer durch die besetzten Gebiete verläuft und Palästinenser von Palästinenser sowie von ihren Arbeitsstätten und von ihrem Hab und Gut trennt.

Wir versammeln uns am 40. Jahrestag der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete und klagen im Gedenken an die Opfer der Besatzung die israelischen Regierungen und ebenso die G8-Staaten an, die Errichtung eines lebensfähigen Staats Palästina und einen gerechten Frieden zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten vereitelt zu haben.

Ein gerechter Frieden in Nahost ist möglich!

Israelis gegen G8 c/o Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost

--------------------------------------------------------------------------
Afrikanischer Tag gegen den G8-Gipfel 2007 in Deutschland

Fr. den 01.06.2007
ALTE FEUERWACHE Axel-Springer Str. 40/41, 10969 Berlin
Flüchtligsinitiative Brandenburg und Africans' Perspective

Seit über 500 Jahren stellen die Beziehungen zwischen den westlichen Staaten und Afrika eine Kontinuität an Plünderungen und "Anschwärzungen" des afrikanischen Kontinentes und seiner Bevölkerung durch die WeststaatlerInnen dar. Ein kritischer Mangel an Arbeitskräften ließ die EuropäerInnen nach Afrika stürmen und nach ArbeiterInnen für die Produktion von z.B. Tabak, Zucker, Baumwolle, Kaffee und Gold suchen. Dies wurde durch die grausame Versklavung der AfrikanerInnen realisiert und unterstützt. Dies war unauslöschlich die erste unmenschliche Gewalttat, die an den Menschen Afrikas durch EuropäerInnen und AmerikanerInnen begangen wurde. Während dieser Zeit wurden AfrikanerInnen durch die EuropäerInnen brutal gefangen genommen, entführt und unter schlimmsten Bedingungen transportiert. Dies führte zum Verlust von Millionen von Leben. Die, die lebendig Europa und Amerika erreichten, mussten in Plantagen und anderen gefährlichen Bereichen arbeiten wo die oben erwähnten Güter billig produziert und in Europa und Amerika verkauft werden. Die Profite waren enorm und haben entscheidend zum Reichtum dieser Kontinente beigetragen.

Ein anderes Verbrechen gegen die afrikanische Bevölkerung und ihren Kontinent fand ab Jahr 1884 statt. In diesem Jahr starteten die Europäer die zweite große Welle in Richtung Afrika. Diese Bewegungen wurden als Kolonisation bezeichnet. EuropäerInnen wie z.B. PfarrerInnen, HändlerInnen, FarmerInnen und VerwalterInnen sahen in Afrika ein billiges Sprungbrett um der damaligen Armut in Europa zu entkommen und nach einem besseren Leben zu suchen. Diese Entscheidung, die Länder Afrikas ein zweites Mal auszubeuten, wurde in Deutschland getroffen, auf einem Treffen, das als die Berliner Konferenz von 1884 in die Geschichte einging. Damals, am 15.11.1884 lud Reichskanzler Otto von Bismarck die anderen europäischen und amerikanischen "Mächtigen" zu dieser Konferenz ein. Während der Konferenz fiel die unkluge und rassistische Entscheidung zur Aufteilung Afrikas "wie ein Stück Kuchen". Diese Entscheidung erleichterte das Gedrängel der EuropäerInnen um Afrika. Das Gedrängel um Afrika und die Sklaverei haben Afrika politisch, ökonomisch und kulturell destabilisiert und endlose Kriege und Schmerz herbeigeführt. Dadurch verloren Millionen von AfrikanerInnen ihr Leben.
Die ursprüngliche Zivilisation Afrikas hat ihren Kurs verloren; Afrika ist hin- und hergerißen zwischen den Welten. In der ersten Welt wird Afrika trotz aller natürlichen Ressourcen, als der ärmste, kränkste und unterentwickeltste Kontinent der Welt porträtiert, welcher endlos (Entwicklungs- )Hilfe aus Europa und Amerika benötigt. In der zweiten Welt sind Amerika und Europa die RetterInnen Afrikas; sie lösen dessen Konflikte, leihen dem Kontinent Geld, verteilen ihre "Zivilisation" und entscheiden, wie Wirtschaft und Politik zu funktionieren haben.

So wie sich die destruktive und patriarchische Dynamik der Dekonstruktion und Verunglimpfung fortsetzt, realisieren Europa und Amerika ihre alten Strategien. Wenn die alten Strategien überholt sind, beginnen sie ein neues, satanisches Spiel, um mit einem Vorschlaghammer den letztes Nagel in den Kopf Afrikas zu schlagen. Dies wird heute als Globalisierung genannt wird. Die Globalisierung hat Afrika als Geisel genommen. Dabei wird durch den Internationalen Währungsfond (IWF) und die Weltbank die globale Kontrolle über die afrikanische Wirtschaft noch verstärkt.
Diese Institutionen haben so genannte wirtschaftliche Aufschwungprojekte (AfrikanerInnen nennen es "Wirtschaftliche Regressionsprojekte") eingeführt. Ein Beispiel ist das wirtschaftliche Angleichungsprogramm (ESAP), welches nicht mit den kulturellen, politischen und ökonomischen Realitäten des Kontinentes einhergeht. Dieses Projekt hat mehrere politische und wirtschaftliche Krisen und Zusammenbrüche von Staaten verursacht.
Die ausbeuterischen, patriarchalen und rassistischen Strategien der westlichen Welt haben seit langem dazu beigetragen, die Zahl der AfrikanerInnen, die auf der Suche nach Schutz nach Europa kommen, ansteigen zu lassen. Einen Schutz, den sie aber in den westlichen Ländern nicht bekommen können. Im Gegenteil, afrikanischen Menschen wird mit Rassismus und Anfeindungen begegnet, sie werden als zweitklassige BürgerInnen betrachtet. Sie werden ermordet, verbrannt und brutal von der westlichen Politik, Polizei und Zivilgesellschaft behandelt. Vor kurzem haben die EuropäerInnen eine Methode initialisiert, welche AfrikanerInnen davon abhalten soll, nach Europa zu gelangen. Sie werden in Camps festgehalten, die von den europäischen Regierungen gesponsert werden. Diese Camps befinden sich in allen Anrainerstaaten Nordafrikas, wie z.B. Lybien, Marokko, Algerien und Tunesien. Im Gegensatz zu den AfrikanerInnen können EuropäerInnen jederzeit nach Afrika kommen oder aus Afrika ausreisen, wie sie wollen.
Wir, das sind AfrikanerInnen in Deutschland, Europa, Afrika, Amerika und anderen Teilen der Welt sehen, diesen Prozess als rassistisch, destruktiv, ausbeuterischen und inhuman an. Deshalb müssen wir zusammenkommen um gegen die G8 zu demonstrieren und dabei auch unsere nicht verhandelbaren Forderungen veröffentlichen. Wir nutzen diese Konferenz, um zur Schaffung eines "Internationalen Gerichtes zur Verfolgung von Verbrechen gegen die afrikanische Bevölkerung" (ITRAP) aufzurufen. Dieses Gericht soll in Deutschland im Juni 2007 eingesetzt werden. Deutschland, als der Tatort, an dem die Kolonisation begonnen hat, muss auch wesentlich zur Wiedergutmachung beitragen. Das Internationale Gericht wird Form und Ablauf nach internationalen Standards schaffen und EuropäerInnen sowie AmerikanerInnen verpflichten, ihre Verbrechen gegen Afrika und dessen Bevölkerung zu bekennen und später Reparationszahlungen zu leisten. Darüber hinaus haben wir noch weitere unverhandelbare Forderungen.

*Unsere Forderungen:*

1. Schluss mit dem Aufbürden westlicher Ideen auf Afrika

Viele Dokumente für Afrika stammen aus dem Westen und sind aus einer westlichen Perspektive geschrieben. Es fehlt an afrikanischen AkademikerInnen und PolitikerInnen. Diese Strategie stellt die rassistische und dominante Attitüde offenkundig dar, da auch keine eigenen Entwicklungen aus Afrika umgesetzt werden. Die aus Europa stammenden Dokumente haben wesentlich dazu beigetragen, die Abhängigkeit Afrikas von der westlichen Welt zu manifestieren. Dies kann an zwei Beispielen deutlich gemacht werden: Das durch die Weltbank aufgezwungene westliche Bildungssystem in Afrika, obwohl Mitglieder einiger professioneller afrikanischer Institute, wie das Netzwerk für Bildungsforschung im südlichen und östlichen Afrika (ERNESA), bereits professionelle und adäquate Programme für Afrika diskutiert haben. Das andere Beispiel ist die "Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas" (NEPAD). Die NEPAD ist in Afrika bekannt als die "Neue Partnerschaft für die weitere Zerstörung Afrikas".
Dies sind nur zwei Beispiele bei welchen die Europäischen Mächtigen sich entschieden haben, mit Marionettenregierungen in Afrika zusammenzuarbeiten, um Afrika weiterhin zu teilen, unterzuentwickeln und zu beherrschen.

2. Bezahlung und Reparation

In Unterstützung von ITRAP, fordern AfrikanerInnen auf der ganzen Welt von Europa und Amerika die eine Entschuldigung sowie die Bezahlung von Reparationen für die in Afrika begangenen Verbrechen z.B. Sklaverei und Kolonisation. Beispielsweise sind die blutigen Gräueltaten in der Zeit der Sklaverei, als viele AfrikanerInnen zu SklavInnen gemacht wurden und unter schlimmsten Bedingungen in andere Länder gebracht wurden um dort unter inhumanen Umständen und Millionen von Todesopfern zur Arbeit gezwungen wurden Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gefolgt wurden die von kolonialen Verbrechen, wobei AfrikanerInnen von EuropäerInnen und AmerikanerInnen gezwungen wurden, auf dem Kontinent als SklavInnen zu arbeiten. Außerdem wurden Kriege geführt, die in grausamen Verbrechen gipfelten, wie z.B. der Genozid an den Herero in Namibia, der fast zu ihrer Ausrottung durch die deutschen kolonialen Truppen führte.
Während der Kolonial- und Sklavereizeit wurden enorme Mengen an Rohstoffen aus Afrika gestohlen. Nach all dem rufen wir Amerika und Europa auf, ihre Verantwortung anzuerkennen, um Verzeihung zu bitten und Entschädigungen zu zahlen für alle Verbrechen, die sie während der Zeit der Kolonisation und Sklaverei begangen haben. All diese Verbrechen sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

3. Schuldenerlass

Es muss einen Erlass für alle so genannten Schulden geben. Ein Gläubiger kann nicht Eigner eines Schuldners sein. Europa und Amerika besitzen aber Afrika. Wir rufen alle europäischen Regierungen auf, das in ihren Banken liegende gestohlene Geld zurück nach Afrika zu überweisen. Viele westliche Marionetten haben Geld aus Afrika gestohlen, und verstecken es in Banken in Europa, welches hilft, die europäische Wirtschaft anzukurbeln. All dieses Geld muss nach Afrika zurückgeschickt werden.

4. Stoppt alle Kriege in Afrika

Die Kriege in Afrika werden immer noch von den Unterzeichnenden der Berliner Konferenz geführt, um Rohstoffe wie z.B. Gold, Diamanten, Öl, Kaffee und Coltan zu gewinnen. Viele europäische Firmen sind an diesen Kriegsgeschäften beteiligt um den Kontinent auszubeuten. Um an die Bodenschätze zu kommen, werden Waffen an Kriegsherren geliefert. Afrika wird in weitere Unruhen verwickelt, während die Bodenschätze aus den Ländern ausgeführt werden, ohne dass es irgendjemand bemerkt. Dies kann aktuell an den Kriegen in der Demokratischen Republik Kongo, Sierra-Leone, Somalia, Sudan, Tschad und Angola gesehen werden. Die Kriege zerstören die Sozialstruktur und Kultur, zwingen viele Menschen zum Verlassen ihres Heimatlandes in Gegenden, in denen sie nicht willkommen sind. Die Toten sind unzählbar, genauso wie die ungeheure Ausbreitung von Krankheiten. Wir rufen auf, die Kriege in Afrika sofort und vollständig einzustellen. Es darf keine Waffenexporte mehr geben! Afrika muss die Möglichkeit bekommen, eigene Mechanismen zur Konfliktbewältigung zu entwickeln.

5. "Nein!" zum Vorschlag der deutschen Kanzlerin für Afrika

Die Vorstellung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sich europäische Staaten einen Partnerstaat in Afrika aussuchen und diesen in der Entwicklung fördern sollen, wird von AfrikanerInnen heftigste abgelehnt. Diese Strategie würde zu einer Wiederholung der Geschichte der Hoheitsgebiete in Afrika führen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die afrikanischen Staaten von Europa in Gebiete unterteilt, um ihnen bei der Unabhängigkeit und "Entwicklung" zu assistieren. Es ist eher ein Unglück, dass alle europäischen Länder harte Richtlinien und Strukturen eingeschlossen haben, die dafür sorgen, dass Afrika permanent abhängig von Europa und unterentwickelt bleibt.
Wir rufen Europa auf, Afrika zu ermöglichen, seine eigene Entwicklung im Verhältnis zu seiner Politik, Wirtschaft, Kultur und Bevölkerung zu formen. Afrika braucht wirkliche Unabhängigkeit, um seine PartnerInnen zu wählen und nicht PartnerInnen von Europa gewählt zu bekommen.

ab 12.00 Uhr

Rassissmus gegen Schwarze und seine Konsequenzen in Afrika. Mit Yonas Endrias aus Eritrea/Deutschland; N.N: Platform for Reflection and Action against Anti-Black Racism, Schweiz.

14.15 - 16.00 Uhr

Kontinuität von Ausbeutung und Plünderung von Afrika. Mit Barounga Abdel Kader, Kamerun/Deutschland; Carole Crawford, Paris.

16.15 - 18.00 Uhr

Entschuldigung und Entschädigung für koloniale Verbrechen und Sklaverei. Mit Mawete Yo Teka Sala, Angola/England; Njeri Yebiemen, Jamaica/England.

18.15 - 20.00 Uhr

Afrikanische Migration in die G8-Staaten und ihre tötlichen Konsequenzen. Mit Theophilus Osezua Emiowele aus Nigeria/Deutschland, Secretary of European Refugee Advocacy Organisation; Wayne Farah, London.

Bildungswerk in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung

--------------------------------------------------------------------------
Polizeiführer: Einladung zur Pressekonferenz


Der Leitende Polizeidirektor, Herr Knut Abramowski, lädt Sie zu seiner ersten Pressekonferenz am Donnerstag, dem 31. Mai 2007, um 11:00 Uhr in die Industrie- und Handelskammer zu Rostock Ernst-Barlach-Straße 1 - 3 18055 Rostock recht herzlich ein.
Der Polizeiführer möchte Sie kurzfristig über den aktuellen Planungsstand zum G8-Gipfel in Heiligendamm und über den Polizeieinsatz aus Anlass der Großdemonstration am kommenden Sonnabend in der Hansestadt Rostock informieren.