Newsletter  
print
2006-07-05

5.7.2006 St. Petersburg -- Stralsund

- Russische Aktivisten von Sicherheitskräften eingeschüchtert und bitten um internationale Unterstützung

- Stralsund: Bush & Merkel nicht willkommen!

- Einblicke in das Innenleben einer Mobilisierung: dissent!-Broschüre erschienen

--------------------------------------------------------------------------------
Russische Aktivisten werden von den Sicherheitskräften eingeschüchtert und bitten um internationale Unterstützung

Presse-Mitteilung Nr. 1,
26. Juni 2006

Vorbereitungen der Proteste gegen den G8-Gipfel in St. Petersburg sind in der Endphase: Russische Aktivisten werden von den Sicherheitskräften eingeschüchtert und bitten um internationale Unterstützung
In den letzten Wochen wurden zum wiederholten Male Aktivisten in St. Petersburg von Polizei und russischem Sicherheitsdienst zu Hause aufgesucht, erkennungsdienstlich behandelt und über die Proteste ausgefragt - unter den Betroffenen sind Mitglieder des Anti-Kriegs-Komitees, des Petersburger Bunds der Anarchisten, der Antifaschistischen Assoziation und anderer Organisationen. In einzelnen Fällen suchte die Polizei nicht nur die Aktivisten selber, sondern auch ihre Verwandten, Nachbarn und Arbeitskollegen auf. Eine Presse-Gruppe des russischen "Netzwerkes gegen G8" (Network against G8) spricht in diesem Zusammenhang von gezielten Methoden der Einschüchterung, Belästigung und Repression.

Das "russische Netzwerk gegen G8" ruft international zur Unterstützung der diesjährigen Proteste gegen das G8-Gipfel-Treffen in St. Petersburg auf: "Wir bitten die Medien ein Auge auf die Aktionen der Autoritäten zurichten und fordern weltweit alle Bürgerrechts-Gruppen auf, Druck auf die russische Elite auszuüben, übers Internet wie auch durch direkte Unterstützung." Mit diesem ersten Aufruf versuchen die Aktivisten in Russland den internationalen Fokus nicht nur auf die Gipfel-Ereignisse, sondern auch auf die Proteste und die befürchtete Repression zu lenken.

Diesem Aufruf folgend haben wir in Berlin eine "G8 2006 info- and media-group" gegründet und werden in den kommenden Wochen regelmäßig über aktuelle Geschehnisse in Russland, aber auch über Solidaritätsaktionen berichten. Wir stellen während der Gipfel-Proteste gerne auch Kontakte zu mutigen Berlinern her, die sich für eine Teilnahme an den Protesten in St. Petersburg entschlossen haben. Außerdem können wir auch Kontakte zu russischen Aktivisten vermitteln.
Der diesjährige G8-Gipfel wird vom 15. bis 17. Juli in der Nähe von St. Petersburg stattfinden. Die G8-Gipfel sind wichtige Knotenpunkte im institutionellen Netzwerk der herrschenden Weltordnung und ihre Politik steht für immer mehr Armut, Verschuldung, Umweltzerstörung und den Abbau sozialer und demokratischer Rechte. Seit langem stoßen die Gipfel auf Kritik, Protest und Widerstand und so haben Hunderttausende in Genua 2001, Evian 2003 und Edinburgh 2005 ihre Ablehnung der G-8 bekundet. Auch in Russland wird das Gipfel-Treffen von Protesten begleitet, wenn auch sicherlich unter anderen Voraussetzungen und aufgrund der veränderten Bedingungen und Reise-Hindernissen (Visa) werden weitaus weniger Teilnehmer erwartet.

Wenn Sie Fragen haben über die Ereignisse in St. Petersburg, Kontakte zu Demonstranten vermittelt bekommen möchten oder über Solidaritäts-Aktionen in Deutschland oder anderswo mehr wissen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt (presse@gipfelsoli.org/ 0162 -3508948/ www.presse.gipfelsoli.org) auf.
Übersicht über Veranstaltungen anlässlich des G8-Gipfels 2006 in Deutschland:

1) Das russische Netzwerk "Network Against G8" (NAG8) ruft am 14. Juli 2006 zu einem globalen Aktionstag gegen den diesjährigen G8-Gipfel auf. Ein Zitat aus dem Aufruf: "Während weltweit die gesamte Aufmerksamkeit auf das Spektakel der G8 gerichtet ist, müssen wir zeigen, dass die G8 überall wo sie tagen, auf Protest treffen. Wir sind überall." (Der vollständige Aufruf ist online unter: http://spb8.net/en/global_action_day/)

2) Unter den anlässlich des globalen Aktionstags geplanten Aktionen planen Aktivisten in Deutschland für den 14. Juli eine "Reclaim the Streets"- Party in Hamburg (www.reclaimthestreets-hh.tk), eine Kundgebung in Frankfurt am Main sowie Aktionen in Berlin.

3) Ebenfalls anlässlich des diesjährigen G8-Gipfels und um Solidarität mit den Demonstrierenden in St. Petersburg auszudrücken wird in Berlin am 16 Juli 2006 eine Demonstration stattfinden. Weitere Informationen unter: http://www.kapitalismus-abschalten.de.vu/

4) Gruppen aus dem friedenspolitischen Spektrum (http://www.bush-in-stralsund.de/), der Interventionistischen Linken (http://www.g8-2007.de/200606/bush.php) und anderen Zusammenhängen demonstrieren am 13. Juli anlässlich des Bush-Besuchs in Stralsund gegen den G8-Gipfel in St. Petersburg. Aus Berlin werden ebenfalls viele Teilnehmende erwartet.

5) In den USA werden vom 9. bis 16. Juli 2006 "Acht Tage des Widerstands gegen die G8" stattfinden. Weitere Informationen finden sich unter: http://rtc.revolt.org/node/210

6) Rising Tide North America have called for an "International Day of Direct Action against Climate Change and the G8" (entire call: http://spb8.net/en/uncategorized/24)."
Mit freundlichen Grüßen,

[Die Berliner "G8 2006 info- and media-group"]

--------------------------------------------------------------------------------
Stralsund: Bush & Merkel nicht willkommen!

Vom 12.-14. Juli besucht US-Präsident Bush Mecklenburg-Vorpommern und trifft sich in Stralsund mit Merkel zum Sightseeing in der der Altstadt. Für den Sicherheitsapperat ist dies der warm-up für die Anti-G8-Proteste 2007, denn bundesweit rufen Gruppen zur Großdemo auf und es werden mehrere Tausende erwartet.

Ablauf des Bush-Besuches (letzter Kentnisstand)

Ankunft am 12.7. vormittags mit der "Air Force One" auf dem teils militärisch genutzten Flughafen Rostock-Laage und dann weiter nach Heiligendamm. Wahrscheinlich wird Bush im Hotel Kempinski in Heiligendamm übernachten.

13.7.: vormittags werden G. Bush und L. Bush per Hubschrauber den Marinestützpunkt in Parow besuchen und dann geht es weiter Richtung Süden nach Stralsund:http://maps.google.de/maps?f=d&hl=de&saddr=parow&daddr=Stralsund&ie=UTF8&om=1

11-15 Uhr Aufenthalt und Programm in Stralsund. Besichtigung von Teilen der Altstadt auf der "Altstadt-Insel" (siehe Stadtplan) - dort im Bereich um den "Alten Markt"/Nikolaikirche. Besuch des Rathauses und in der Nikolaikirche und danach flanieren in diesem Sicherheitsbereich in der Altstadt:
http://map4.net/karte.php?x=3347&y=1723&gort=Stralsund&strasse=Alter%20Markt&nav=nein&typ=strassen&karte=Stralsund&fkt=A&suche=strassen&win=1024

Laura Bush, die Ehefrau des US-Presidenten, wird teils ihr eigenes Programm absolvieren, so steht auf dem Programm die Besichtigung des "Johanniskloster":http://map4.net/karte.php?x=3385&y=1612&id=900000008&karte=Stralsund&nav=nein&typ=anzeige&fkt=Sehen&win=1024
und der Kinderbibliothek:http://map4.net/karte.php?x=3551&y=1804&id=900000086&karte=Stralsund&nav=nein&typ=anzeige&fkt=Service&win=1024

Gegen 15 Uhr geht es dann weiter in das Musterdorf "Trinwillershagen" (30 km westlich von Stralsund), wo Bundeskanzlerin Merkel 2005 vom CDU-Kreisverband als Direktkandidatin für die Bundestagswahl nominiert wurde.
Bush und Merkel werden wahrscheinlich weiter mit den Hubschraubern der Bundespolizei von M-V unterwegs sein, doch wenn tatsächlich eine Fahrt mit dem Auto stattfinden soll, dann vermutlich über die B105:http://maps.google.de/maps?f=d&hl=de&saddr=stralsund&daddr=Trinwillershagen+&ie=UTF8&ll=54.311316,13.005753&spn=0.110759,0.275002&om=1

Später zurück nach Heiligendamm und erneute Übernachtung dort.

Am 14.7. ist Abflug - eventuell gemeinsam mit Merkel - zum G8-Gipfel nach St. Petersburg.

Die Sicherheitsmaßnahmen

Sämtliche Ortschaften, in denen der Besuch stattfindet werden weiträumig abgesperrt werden, d.h. Trinwillershagen, Stralsund, Laage und Heiligendamm. Insgesamt sollen ca. 400 km des Autobahnnetzes gesperrt werden.

Ab dem 12.7. müssen alle Fahrzeuge, auch Motorräder etc.- auch aus Hinterhöfen und Garagen - aus der gesamten Altstadt von Stralsund entfernt werden bis abends am 13.7 oder sie werden abgeschleppt. Obwohl die südliche Altstadt angeblich von TouristInnen besucht werden könne, wird von seitens der Polizei darüber informiert, dass alle mit Taschen- und Ausweiskontrollen zu rechnen hätten. Für die ca. 1.500 BewohnerInnen der Altstadt-Insel von Stralsund sollen ZWEI Personenkontrollschleusen eingerichtet werden, durch die sie nach Ausweis- und Taschenkontrolle die Altstadt verlassen oder betreten können.

Hier eine gute Übersichtskarte, die "Altstadtinsel" liegt hier zwischen Bahnhof, Knieper Teich, Franken Teich und Hafen:
http://www.hansestadt-stralsund.de/imagecatalogue/imageview/134/?RefererURL=/article/view/29

Aufgrund des Besuches des Marinestützpunktes und der Ankunft der Bushs vom Norden her wird ebenfalls der gesamte Hafen Stralsunds für Touristen gesperrt werden, alle Schiffe müssen ihre Luken geschlossen halten, Eisenbahnwaggons und Lastwagen müssen entfernt werden.

Während des 13. Juli dürfen die Geschäfte, Kneipen und Cafes nicht geöffnet sein.

Auch außerhalb der Altstadt werden Checkpoints eingerichtet. Angeblich seien BesucherInnen, die nach Rügen wollten, nicht von den Maßnahmen betroffen, wird beschwichtigend behauptet, dennoch sollen auch die Fährverbindungen teils eingestellt und massiv kontrolliert werden. So wird auf den Bahnhöfen natürlich mit massiven Verzögerungen aufgrund des allgemeinen Chaos zu rechnen sein.

Alle weiträumigen Maßnahmen dienen einmal dazu den Protest möglichst entfernt aufzuhalten als auch um z.B. Anfahrtmöglichkeiten per Fähre oder Auto teils zu blockieren sowie um Wege für die Sicherheitsfahrzeuge der deutschen Polizei aber auch der amerikanischen Sicherheitsbeamten freizuhalten.

Seit kurzem ist bekannt, daß die Hansestadt Stralsund auf der gesamten "Altstadt-Insel" ("Insel" daher, weil die Altstadt nur über "Brücken" bzw. Einbuchtungen zu erreichen und somit von der Polizei auch leicht abzuriegeln ist) ein Versammlungsverbot erlassen hat, obwohl Juristen bereits Zweifel darüber haben, ob die Stadt die "Rote Zone" überhaupt bis zur südlichen Altstadt ausweiten kann.

Ca. 15.000 Polizeibeamte werden im Einsatz sein, ca. 10.000 von anderen Bundesländern.

Der zentrale Busbahnhof (Frankendamm / Weidendamm / Karl-Marx-Straße) dient als Standort für polizeiliche Einsatzkräfte.

Rund 1.300 Gullydeckel in der Stadt werden zugeschweißt,

Der Innenminister des Landes (Dr. Gottfried Timm, SPD) hat mehrfach angedeutet, dass das Ereignis auch als Probelauf für den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm gewertet werden wird.

Der Besuch des US-Präsidenten fällt mitten in die Hauptsaison, für die zwischen 60.000 und 70.000 Urlauber auf der Insel Rügen erwartet werden.

In Mainz vor einem Jahr hatten die Amerikaner schon Monate vor dem Besuch ihre Sicherheitsberater an den Rhein geschickt, um die Lage vor Ort zu sondieren und Vorbereitungen zur Abwehr aller denkbaren Bedrohungsszenarien zu treffen. Je näher der Besuchstag dann rückte, desto nervöser wurde die Stimmung vor Ort. Abgestellte Fahrräder, Mülltonnen und Briefkästen im gesamten Bereich um das Kurfürstliche Schloss und den Dom, wo der Besuch sich abspielen sollte, mussten damals weichen.

Am Besuchstag selbst herrschte dann Ausnahmezustand im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Über 7.000 Polizisten aus mehreren Bundesländern sorgten in Mainz und Umgebung für die Sicherheit des Präsidenten. Auf dem Frankfurter Flughafen, dem größten in Deutschland, ging nach der Landung der "Air Force One" erst einmal gar nichts mehr. Fast 100 Flüge fielen aus, die Lufthansa sprach später von einem Millionschaden.

Beim Rüsselsheimer Autohersteller Opel ruhte die Produktion für einen Tag, weil nicht klar war, ob die Arbeiter an diesem Tag überhaupt ins Werk kommen konnten.

Die Mainzer Innenstadt war an diesem Tag wie ausgestorben. Zwar demonstrierten rund 12.000 Menschen unter dem Motto "Not Welcome, Mr. Bush" gegen den Präsidenten - allerdings in sicherer Entfernung des Besuchsgeschehen.

Vom Besuch Bushs selbst bekamen die Bürger nichts mit, da die betroffenen Bereiche der Stadt weiträumig abgesperrt wurden. Anwohner durften ihre Häuser nicht verlassen, und Journalisten konnten sich teilweise nur in Begleitung von Sicherheitskräften bewegen, um nicht ins Visier der Scharfschützen auf den Dächern zu geraten.

Bundesweite Großdemonstration in Stralsund am 13.7.

Inzwischen haben zahlreiche linke Gruppen und Organisationen zur bundesweiten Großdemo in Stralsund am 13. Juli aufgerufen. Es wird mit mehreren Tausenden TeilnehmerInnen gerechnet.

Zahlreiche prominente RednerInnen und Programm bereits ab morgens bei den Auftaktkundgebungen und bei der Abschlusskundgebung sind vorgesehen. Ab 9 Uhr bis 20 Uhr abends sind Kundgebungen und Demonstrationen angemeldet.

10 UHR:

Beginn der Vorprogramme an den Auftaktorten mit politischer Information, Talk, Kultur

13 UHR:

Es gibt 2 zentrale Auftaktkundgebungen um 13 Uhr:

1.) Der Vorplatz des Hauptbahnhof Stralsund:http://map4.net/karte.php?x=2982&y=2154&gort=Stralsund&strasse=Tribseer%20Damm&nav=nein&typ=strassen&karte=Stralsund&fkt=T&suche=strassen&win=1024

2.) Mahnkesche Wiese (Nähe Bahnhof Rügendamm), Parkmöglichkeiten für Busse und Autos:http://www.hansestadt-stralsund.de/imagecatalogue/imageview/134/?RefererURL=/article/view/29

14 UHR bis 16 UHR:

Ab 14 Uhr starten die Demonstrationen und sollen um 16 Uhr den gemeinsamen Abschlusskundgebungsplatz erreichen.

Da jetzt ein Versammlungsverbot für die südliche Altstadt für jeglichen Protest verhängt wurde, obwohl diese nicht im angeblichen "Sicherheitsbereich" der Altstadt liegt, ist der ursprünglich angedachte Abschlusskundgebungsort "Neuer Markt" noch nicht gesichert:http://map4.net/karte.php?x=3259&y=2084&id=900000029&karte=Stralsund&nav=nein&typ=anzeige&fkt=Sehen&win=1024

Gegen 16 Uhr, d.h. eine Stunde nach der die "Rote Zone" angeblich aufgehoben werden würde, ist eine Kundgebung auf dem "Alten Markt" im Norden der Altstadt angemeldet.

Aufgrund der benannten Sicherheitsmaßnahmen ist mit Kontrollen und Verzögerungen zu rechnen.

Reisemöglichkeiten am 13.7. nach Stralsund:

Berlin Hauptbahnhof, Gleis 7 (unten) ab 09:41, an Stralsund 12:51. Treffen wg. Koordination der Brandenburg- bzw. Mecklenburg-Tickets 9.00, Europaplatz vorm Hbf (Nordseite).

Hamburg Busse 8:00 Uhr ab Moorweide (neben der Tankstelle). Fahrkarten für 18,./10,./5,- Euro bei: GNN-Verlag, Neuer Kamp 25, Tel. 43 18 88 20 und Linkspartei.PDS, Kreuzweg 7, Tel. 3 89 21 64 Infos: www.hamburger-forum.org

Lübeck Bus, 8.30 Uhr ab alternative, Willy-Brandt-Allee 9, Fahrkarten 8,- / 12,- Euro, weitere Infos folgen

Duisburg/ ... /Stralsund: Busfahrt nach Stralsund, Abfahrt: Duisburg, 03.30 Uhr, ab Busbahnhof am Hauptbahnhof; Essen: 03.50 Uhr, ab Busbahnhof am Hauptbahnhof; Bochum: 04.10 Uhr, ab Busbahnhof am Hauptbahnhof; Dortmund: 04.30 Uhr, ab Busbahnhof am Hauptbahnhof, Fahrpreis: 30/25 EUR, Anmeldung und Informationen bei: Willi Hoffmeister, Handy: 0171-5719486, eMail:willi.hoffmeister@gmx.de, (bis 10.Juli Fahrt

Jena: gemeinsame Fahrt nach Stralsund "Bush kommt. Wir auch!" Ein kleines lokales Netzwerk gegen Bushs Besuch und dessen Kriegspolitik, ruft zur Teilnahme am Protest in Stralsund auf. Gemeinsame Fahrt in PKW(s) aus Raum Jena nach Stralsund undzurück. (geplante) Abfahrt: 04.00 Uhr oder 05.00 Uhr
Kontakt: Marco, Tel.: 0171/789 2338

Dezentrale Aktionen und Kundgebungen am 12.7. zur Mobilisierung nach Stralsund

Mittwoch, 05.07.2006 Stralsund: Mahnwache zum (kommenden) Bush-Besuch in Stralsund, 15-17 Uhr, vor dem MdB Büro von Angela Merkel, Ossenreyerstr. 29, VA: PDS.Die Linke KV Stralsund

Donnerstag, 06.07.2006 Castrop-Rauxel: Info-Stand des Friedenskreises in der Fußgängerzone, Treffpunkt: 10.30 Uhr, Lambertusplatz, VA: Friedenskreis Castrop-Rauxel

Donnerstag, 06.07.2006 Heidelberg: Diskussionsveranstaltung "Erst Irak, jetzt Iran?" mit Pascherie Heidari (iranische Studentin), Joachim Guilliard (Buchautor und Irakexperte), 19.30 Uhr, griechischen Taverne, Bergbahntalstation, VA: WASG HD und Heidelberger Forum gg. Militarismus und Krieg

Donnerstag, 06.07.2006 Stralsund: Mahnwache zum (kommenden) Bush-Besuch in Stralsund, 15-17 Uhr, an der Gedenktafel für die Opfer der Bombennacht (Innenstadt), VA: PDS.Die Linke KV Stralsund

Freitag, 07.07.2006 Berlin: Mobilisierungsveranstaltungen zum Bush-Besuch: Filmvorführung "Der vierte Weltkrieg", 21 Uhr, auf dem Heinrichplatz (Berlin-Kreuzberg) ["Der Vierte Weltkrieg" führt uns an die vordersten Fronten aktueller sozialer Konflikte in Mexiko, Argentinien, Israel/Palästina, Südkorea, Südafrika, Nordamerika und Europa.], VA: Gegeninformationsbüro Berlin

Montag, 10.07.2006 Hamburg: Diskussionsveranstaltung "Erst Irak, jetzt Iran? Keine weiteren Massaker, Mr. Bush!" mit Prof. Dr. Norman Paech (MdB Die Linke., außenpolitischer Sprecher), Ulrich Cremer (GAL Hamburg, Autor "Neue Nato - Neue Kriege?"), Mustafa Yoldas (SCHURA - Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg -angef.-), Stefan Ziefle (WASG-Hochschulgruppe), 19-21 Uhr, Uni HH, Philturm, Von-Melle-Park 6, Hörsaal G, Details:http://www.wasg-hh.de/stadt/arbeitsgruppen/aguni/aguni.php, VA: Linksabbieger und WASG-Hochschulgruppe

Montag, 10.07.2006 Stralsund: Mahnwache zum (kommenden) Bush-Besuch in Stralsund, 15-17 Uhr, Alter Markt am Stadtpanorama, VA: PDS.Die Linke KV Stralsund

Dienstag, 11.07.2006 Berlin-Kreuzberg: 19 Uhr, Info- und Mobilisierungsveranstaltung. "Auf nach Stralsund! Gegen Besatzung, Folter und Krieg!" Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Nähe U-Bhf. Mehringdamm // ReferentInnen: Michael Pröbsting (Wiener Bündnis BushGoHome und ArbeiterInnenstandpunkt), Martin Suchanek (Anti-G8-Bündnis für eine revolutionäre Perspektive und arbeitermacht), Said Dudin (angefragt)
Internet:http://www.antiG8.tk

Mittwoch, 12.07.2006 Berlin: Dezentrale Aktionen in Berlin anl. des Bush in Stralsund, (geplant: 18 Uhr, Konzert und Kundgebung, gegen Abend) Berliner Aufruf:http://www.achse-des-friedens.de/aktionen_bush02.htm, VA: "Berliner Koalition der Unwilligen - gegen den Bush-Empfang"

Mittwoch, 12.07.2006 Bochum: Mahnwache / Tribunal anl. des Bush-Besuches in Stralsund, 16.30 Uhr, Innenstadt, Glascafé, ab 17.30 Uhr, Mahnwache, VA: Bochumer Friedensplenum

Mittwoch, 12.07.2006 Dortmund: Kundgebung mit bildlicher Darstellung der Folterungen und Informationsstände, 17-18 Uhr, Reinoldikirchplatz, VA: Dortmunder Friedensforum [aus anl. des Bush-Besuches in Stralsund]

Mittwoch, 12.07.2006 Hamburg: Demonstration, "Not welcome, Mr. President! Bush und Merkel: Kriege beenden- Kriegsplanungen stoppen!", Auftakt: 17.30 Uhr, Kriegsklotz (Dammtordamm), Zwischenkundgebung am Gänsemarkt, Abschluss: Mönckebergstr./Saturn, Flugblatt:http://people.freenet.de/hamburgerforum/Stralsundneu.pdf, VA: Hamburger Forum [aus anl. des Bush-Besuches in Stralsund]

Mittwoch, 12.07.2006 Nürnberg: Aktion/Demonstration anl. des Bush-Besuches in Stralsund, Auftakt: 17 Uhr, vor der Lorenzkirche, anschl. (geplant) Demonstrationzug zum Amerika-Haus, Gleißbühlstr. 13, VA: Nürnberger Friedensforum

Mittwoch, 12.07.2006 Rostock: Aktionskundgebung "Not welcome, Mr. Bush!" zum Bush-Besuch in Stralsund, 17.30 Uhr, Universitätsplatz, VA: Rostocker Friedensbündnis, ...

Mittwoch, 12.07.2006 Schwedt/Oder: Mahnwache/Aktion "Er ist nicht unser Gast!" am Aktionstag "Gegen den Bush - Besuch", 11.30 Uhr, auf dem Platz der Befreiung, VA: attac Schwedt, ...

Aufrufe / Infos

Bundesweiter Aufruf:http://www.achse-des-friedens.de/aktionen_bush01.htm
Infos: http:www.achse-des-friedens.dehttp://www.friedensratschlag.dehttp://www.attac.de/biss/index.php

Weitere Termine und viele Links:http://www.friedenskooperative.de

Plakat (pdf):http://www.bush-in-stralsund.de/dateien/plakat_aufruf_color.pdf

Aktuelle Infos / Zentrale Mobilisierungs-Homepage:http://www.bush-in-stralsund.de

Aufruf Berliner Gruppen des Anti-G8-Bündnis für eine revolutionäre Perspektive: http://www.antig8.tk/bush_lab.php
Infos:http://www.antiG8.tk

Aufruf Gegeninformationsbüro Berlin:
http://www.gegeninformationsbuero.de/frameset.html?/krieg/bush_stralsund_2006.htm
Infos:http://www.gegeninformationsbuero.de

Aufruf Interventionistische Linke: http://www.g8-2007.de/200606/bush.php
Infos:http://www.g8-2007.dehttp://www.avanti-projekt.de

Aufruf Deutscher Freidenker Verband e.V. und Initiativ e.V. http://www.antifakomitee.de/website/freidenker_bush.htm
Infos:http://www.antifakomitee.de

Presseartikel der letzten Zeit sind unter anderem dokumentiert auf: http://www.friedenskooperative.dehttp://www.bush-in-stralsund.dehttp://www.antig8.tk

[indymedia.de, von Globalisierung & Kriege stoppen! - 04.07.2006 18:19 ]

--------------------------------------------------------------------------------
Einblicke in das Innenleben einer Mobilisierung: dissent!-Broschüre erschienen

Download unter http://gipfelsoli.org/Media+Tools/dissent_broschuere.pdf

Der Beginn der Mobilisierung gegen den G8-Gipfel 2007 liegt jetzt schon über ein Jahr zurück, nimmt man den BUKO 28 in Hamburg als Stichtag. Dort wurde der G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm zum ersten Mal im größeren Rahmen thematisiert. Veranstalter war das damalige dissent! Netzwerk, bzw. deren deutschsprachige TeilnehmerInnen, die sich nach dem europäischen PGA-Treffen 2004 in Belgrad der Mobilisierung gegen den G8 in Gleneagles anschlossen - schon damals mit Blick auf den G8 2007.
Der Anfang der Mobilisierung Am Anfang stand die Frage: wieso sollten wir überhaupt mobilisieren (s. Gipfelperspektiven 1.0, S. 5). Eine Frage, die auch auf dem ersten Netzwerktreffen im Oktober 2005 in Hamburg (S. 26, 27) heiß diskutiert wurde. Sie wurde nicht eindeutig beantwortet, aber die Anstrengungen zur Mobilisierung begannen. Zumeist und am produktivsten geschah dies in den einzelnen Arbeitsgruppen, von denen es mittlerweile etwa 12 gibt, die zum Teil engagiert und kontinuierlich arbeiten. Auch die inhaltliche Auseinandersetzung wurde bis zum zweiten Treffen in Berlin (S. 28-43) und darüber hinaus fortgeführt. Seit dem Berliner Treffen geschieht dies vor allem innerhalb der Inhalte AG (S. 47). Zugleich gab es auch Kritik an der gesamten Organisierung, die sich besonders auf den einzelnen großen Plena Luft verschaffte (S. 21) Mit der Zeit vervielfältigte sich die Präsenz des Themas der (auch) im dissent!- Spektrum aktiven Gruppen in verschiedenen Zeitungen, vor allem jedoch in der AK - Analyse und Kritik (S. 10, 18, 22, 50, 71, 89).

Aus der Vergangenheit lernen
Eines der Dinge, das die im dissent! Spektrum aktiven Gruppen und Einzelpersonen aus der Vorbereitung für Gleneagles 2005 mitgenommen haben, war der reflektierende Rückblick auf vergangene Mobilisierungen. Diese Reflexionen schlugen sich besonders in der Broschüre 'Days of Dissent' nieder, welche englischsprachige Teile des Dissent! Netzwerks 2004 veröffentlichten. Darin finden sich Texte zu früheren Mobilisierungen (die Broschüre kann als PDF heruntergeladen werden: www.daysofdissent.org.uk). Auch in unserer Broschüre spiegelt sich diese reflektierende Haltung im fünften und letzten Teil wieder.

Zur Auswahl der Texte
Für diese Broschüre standen mehr Texte zur Auswahl als wir abdrucken konnten, deshalb waren wir zu einer Auswahl gezwungen. Die Gipfelsoli-Webseite (www.gipfelsoli.org) hat eine Vorauswahl getroffen, an die wir uns fast vollständig gehalten haben. Wir haben diese ein wenig eingeschränkt nach recht willkürlichen, zumeist layout-technisch begründeten Kriterien. Zudem hat sich das dissent!- Spektrum immer weiter ausdifferenziert. Viele Texte lassen sich nicht mehr dissent! zuordnen, sondern eher anderen Spektren oder Arbeitsgruppen.

Deutsche Broschüre - internationale Mobilisierung?
Wir sind uns bewusst, dass eine rein deutschsprachige Broschüre einer internationalen Mobilisierung nicht gerecht wird. Uns fehlen jedoch die Ressourcen, um all die Texte übersetzen zu können. Aber das muss ja nicht nur negative Folgen haben. Nutzt die Chancen die diese einsprachige Broschüre euch bietet und übersetzt die Texte für eure nicht deutschsprachigen GenossInnen!

Zum Aufbau der Broschüre
Es gab zwei Ideen, wie diese Broschüre aufgebaut sein könnte: Chronologisch oder thematisch. Eine chronologische Strukturierung hätte den Vorteil gehabt, dass alle Texte gleichgewichtig nebeneinander gestanden hätten. Jedoch sahen wir zwei Probleme. Erstens die Frage: wohin mit den Texten, die vor der Mobilisierung 2007 geschrieben wurden (zu Internationalismus und vergangenen Events)? Und zweitens erschien uns das Durcheinander in einer chronologisch aufgebauten Broschüre zu groß. Zumal sich einige der Papiere aufeinander beziehen. Deshalb entschieden wir uns für einen thematischen Aufbau. Auch dieser erwies sich nicht als problemlos. Viele der Texte ließen sich nur schwer einordnen, weil sie in zwei oder drei Kategorien gehören. Wir haben sie dann dorthin gepackt, wo sie unser Ansicht nach am ehesten hinpassen.

Innerhalb der einzelnen Teile haben wir dann versucht die Texte chronologisch zu sortieren - soweit es das Layout zuließ.

Die Broschüre: eine Bleiwüste
Da auf unsere Bitte nach Bildern nur sehr zögerliche Reaktionen kamen, muss diese Broschüre weitgehend unbebildert bleiben. Wir wollen die Texte nicht noch stärker interpretieren, als wir es schon mit der Zuordnung getan haben - und Bilder verstehen wir als Interpretation. Wenn Bilder am Ende von Texten montiert sind, entstammen sie unserer Auswahl.

Zweck der Broschüre
Wir haben diese Textsammlung zusammengestellt, um einen Blick zurück auf die schon bisher gelaufene Mobilisierung werfen zu können und bestärkt die nächste Etappe zu meistern. Wir wollen zu Diskussionen anregen und die Texte aufwerten. Die Broschüre wurde mit Blick auf das Camp06 erstellt, weil wir es für einen guten Ort halten, offene Fragen weiter zu diskutieren und zu entwickeln. Da nicht absehbar ist, dass alle in dieser Broschüre und sonst im Raum schwebenden Meinungsverschiedenheiten, Unzufriedenheiten oder Befindlichkeiten auf dem Camp gelöst werden können: Die Broschüre soll die Möglichkeit eröffnen - mit allen Texten zur Hand auch nach dem Camp zu den Fragen im Austausch zu bleiben - hoffentlich schriftlich, um eine zweite Auflage zu füllen. Und nicht zuletzt wollen wir einen Einblick in die Vielfalt des dissent! Spektrums eröffnen!.

Viel Spass beim Lesen und Diskutieren,
Die Redaktionsgruppe
Juli 2006

Impressum
Zusammengestellt wurde die Broschüre von Gruppen, die im den Dissent!-Spektrum aktiv sind.
V.i.S.d.P.:
Carlo Giuliani
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin

Mitmachen
Wenn ihr einen Text für eine nichtdeutschsprachige Broschüre übersetzt habt, schickt die Übersetzung an: gipfelsoli@ nadir.org. Wir laden uns den Text dann von der Seite runter.

[Redaktionsgruppe]