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2006-10-25

25.10.2006 Heiligendamm

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- Irgendwie kam dem Wächter der Wald immer dichter vor, und näher kam er auch...

- Lets Rock Them Hard: Castortransporte Stören - G8 Versenken!

- Bewegung braucht Bewegung - ActionBikes für Heiligendamm!

- Einladung zum nächsten bundesweiten Treffen des Arbeitsschwerpunktes G8 und (globale) Landwirtschaft am 2./3. Dezember in Witzenhausen

- Liebe Freundinnen und Freunde,

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Irgendwie kam dem Wächter der Wald immer dichter vor, und näher kam er auch...

Aufruf zu massiven und massenhaften Blockaden rund um die Rote Zone

Wir gehen wahrlich nicht erst seit Seattle und beileibe nicht nur innerhalb der Globalisierungs-Bewegung auf die Straße, um gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und für ein selbst bestimmtes Leben zu kämpfen. Aber hier tun wir es gemeinsam. Wenn sich die G8 2007 in Heiligendamm treffen, um ihr weiteres Vorgehen beim kriegerischen Ausverkauf der Welt zu planen, verkriechen sie sich in einem Käfig, denn sie wissen nur zu gut, dass die Opposition schon da sein wird und es 1001 Grund gibt, sie für ihre Politik anzugreifen. Es ist die Grenzenlosigkeit der kapitalistischen Gier, die Skrupellosigkeit, mit der Mensch und Natur den Interessen von Waffendealern und ökonomischen Warlords geopfert werden - und nicht zuletzt der Zynismus, all diese tödlichen Bitterkeiten in schöne Worte zu packen - die uns so oft zutiefst traurig, aber auch unbändig wütend macht. Aufhören damit!

Wir denken, dass die vergangenen Gipfelproteste nicht nur in praktischer Hinsicht dann am erfolgreichsten waren, wenn es gelang, die Vielfalt der emanzipatorischen Kämpfe und Aktionsformen respektvoll miteinander zu verbinden. Die Kooperation bei den G8-Protesten in Evian 2003 steht dafür ebenso wie die sich prima ergänzenden und für alle Beteiligten transparenten Demolinien in gelb, pink und blau gegen den IWF 2000 in Prag. Auch in diesem Jahr werden wir die Protestformen aller emanzipatorisch orientierten Gruppen respektieren und wünschen uns das so auch für uns.

Es ist unsere Überzeugung, dass es nichts bringt, sachorientiert an die Vernunft der Herrschenden zu appellieren oder im Schatten ihrer eskalierenden Kriegstreiberei an einer Zivilgesellschaft zu arbeiten. Uns geht es nicht darum, dass auf dem Gipfeltreffen andere Beschlüsse gefasst werden, die meist nur eine Modernisierung von Ausbeutung und Unterdrückung bedeuten. Unter dem Primat der Ausplünderung wird es mit uns keine konstruktive Zusammenarbeit geben. Wir lassen uns in unseren Aktionen nicht auf Formen festlegen, die ein Bekenntnis zur Legalität einfordern - was nichts anderes heißt, als dass wir dazu genötigt werden sollen die herrschende Ordnung anzuerkennen. Wir wollen nicht, dass unsere Aktionen die Unterwerfung unter eine Ordnung symbolisieren, die täglich tausende Menschen um die Ecke bringt. Vielmehr werden wir all denen, die für dieses organisierte Verbrechen verantwortlich sind ein entschiedenes NEIN und so manches andere mehr entgegen schleudern!

International Mass Attacks - den Gipfel versenken!

Um Anlauf zu nehmen und den Ablauf des Treffens möglichst umfassend zu stören, setzen wir auf einen Ring größerer und kleinerer Blockaden, massiv und massenhaft, vielfältig und dezentral, die den G8 mit der Zeit immer näher auf die Pelle rücken. Das kann neben klassischen Massenblockaden auch das Errichten und gegebenenfalls die Verteidigung von Barrikaden, Direkte Aktionen von kleineren Bezugsgruppen oder auch das Binden von Polizeieinheiten durch den Black Bloc beinhalten. Angriffspunkte gibt es genug.

Auch wenn die obersten RepräsentantInnen der acht führenden Industrienationen sich direkt in Heiligendamm treffen werden, spielt sich das Gipfelgeschehen über mehrere Tage und auf vielerlei Treffen ab. Für das 'Gelingen' eines Gipfels im Sinne eines reibungslosen Ablaufs braucht es eine Vielzahl an ÜbersetzerInnen, an Delegationen von politischen Beamten und so genannten Fachleuten, an Sicherheits- und Cateringpersonal, an Schreiberlingen und SchönrednerInnen und nicht zuletzt die Versorgung all dieser 5000-10.000 Teilnehmerinnen mit Essen, Trinken bis hin zu so was banalem wie Toilettenpapier.

Dadurch erweitert sich das potenzielle Störfeld auf die Unterbringungsorte der oben genannten und die Wege, die sie im Verlauf des Gipfels nehmen müssen. Hier sind alle aufgefordert, große und massenhafte Blockaden nicht nur auf dem zentralen Zubringe von Bad Doberan nach Heiligendamm zu platzieren, sondern rund um die gesamten Zufahrten zum Gipfelort sowie von und zu den Übernachtungslocations. Damit können AktivistInnen gut entscheiden, ob sie lieber Bezugsgruppenaktionen im Schutz von größeren Blockaden vornehmen wollen oder der Errichtung nachhaltiger Blockaden den Vorzug geben. Die Entzerrung der Aktionsorte begünstigt die Vielheit der Protestformen und setzt uns in freudige Erwartung eines Festivals internationaler Aktionen.

In den bisherigen Debatten um eine Choreographie der Proteste kristallisiert sich der Vorabend des Gipfelbeginns und der erste "echte" G8-Tag als koordinierter Zeitraum massenhafter Blockaden heraus. Ob am nächsten Tag weiter blockiert oder die Rote Zone in Angriff genommen werden wird ist noch nicht absehbar. Klar ist aber, dass für das wirkungsvolle Agieren rund um den Gipfel ständig zeitnahe Informationen benötigt werden - eine Aufgabe, die auf Camps und von dezentralen Infopunkten abgedeckt werden wird.

Unser Ziel: Völliger Verkehrskollaps von und nach Heiligendamm

Für globale soziale Rechte und ein ganz anderes Ganzes

PAULA [überregionales Plenum - antiautoritär - unversöhnlich - libertär - autonom] Ende September 2006

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Lets Rock Them Hard: Castortransporte Stören - G8 Versenken!
Eine Ganz Andere Energiepolitik Ist Nötig!!

Mitte November rollt der zehnte Castortransport nach Gorleben. Dann haben wir die Möglichkeit, das Thema Energiepolitik aufzugreifen und auch praktisch zu intervenieren. Wir sollten die Chance nutzen, das Themenfeld 'Energie' nicht den G8-Staaten zu überlassen, sondern unsere Forderungen und Vorstellungen einer emanzipatorischen Energieversorgung deutlich zu machen. Wenn wir gegen Castortransporte oder gegen die Atomenergie insgesamt Widerstand leisten, geht es uns um mehr: Es geht um die Frage, wie wir in Zukunft Energie produzieren wollen und wie eine emanzipatorische, also ökologische, soziale und basisorientierte Energiepolitik aussehen kann. Es geht uns aber auch darum, anhand der Atomtechnologie die Macht- und Produktionsverhältnisse des globalen Kapitalismus zu analysieren, darzustellen und dem selbstverständlich unseren Protest entgegenzusetzen. Ob in Gorleben, Heiligendamm oder sonstwo!

EnergieMachtPolitik
Wenn die radikale Linke in der BRD sich in den letzten Jahren mit dem Thema Energie auseinandergesetzt hat, dann ausschließlich mit der Atomenergie, andere Energieträger wie Kohle, Gas oder Erdöl wurden wenig bis gar nicht beachtet.
Die Ausdehnung, Beschleunigung und Weiterentwicklung des Kapitalismus (auch Globalisierung genannt) hat in den letzten Jahren zu einem immer verschärfteren Wettlauf um die energetischen Rohstoffe geführt. Ein neues Zeitalter der Energiekonflikte hat begonnen. Auch deshalb wird beim G8 - Gipfel 2007 in Heiligendamm die sog. 'Energiesicherheit' ein Schwerpunkt sein. Die sieben führenden Industrienationen und Russland werden dort Absprachen treffen und sie werden versuchen ihre imperiale Konkurrenz durch (Neu-) Aufteilung zu entschärfen. Das ist nach ihrer Logik auch bitter nötig. Denn längst hat das Zeitalter von Verteilungskämpfen um die immer knapper werdenden, aber gleichzeitig in immer größeren Mengen benötigten Ressourcen begonnen. Die Fragen von Energiesicherheit bestimmen immer mehr die globale Wirtschaft und Politik. Der Zugang zu den Rohstoffen wird notfalls militärisch, oder durch die Androhung von militärischer Gewalt und anderen erpresserischen Maßnahmen durchgesetzt. Der Wettlauf um die Ressourcen greift in die Machtverhältnisse zwischen den Staaten grundlegend ein.

EnergieMachtPolitk!
So setzte unlängst Russland seine Erdgasvorräte politisch gegen seine Nachbarländer ein, in dem es mit einem Lieferstopp drohte.
Aber auch die EU rückt das Thema Energiesicherheit in das Zentrum ihrer Außenpolitik, schmiedet. strategische Partnerschaften, mit welchen Regimen und Diktatoren auch immer. Bei wirtschaftlichen und nationalen Interessen sind Menschenrechte und Ökologie einen Dreck wert.
Und selbst US-Präsident Bush bescheinigt der USA eine Abhängigkeit vom Öl, dessen Sicherung außenpolitisch in letzter Zeit zu einem großen Image-Verlust seiner Regierung geführt hat. Und so verordnet er eine Entziehungskur, die im wesentlichen auf den Ausbau der Atomenergie abzielt.
Die Großen Industrienationen (EU, USA, Russland und auch Aufsteiger China) geben inzwischen ihrer Ressourcensicherheit politische Priorität. Angestrengt versuchen sie ein Netz von Pipelines durch Wüsten, Wälder, Ackerflächen und auch unter dem Meer zu ziehen. Nationen die (noch) Ressourcen besitzen, werden umworben, es wird geschmiert und wenn nötig gebombt. Der Krieg im Irak z.B. ist und bleibt vor allem ein Krieg um Erdöl! Wegen der gewaltigen Rohstoffe dort gilt das Land als 'Tankstelle der Welt'.
Da sich solche und ähnliche Konflikte um Macht und Kontrolle der natürlichen Rohstoffe in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch verschärfen dürften, wäre es für die Linke fatal, die Entwicklungen zu ignorieren!

Ihre Antwort: Atomenergie!
Auf die durch Verschwendung verursachte Ressourcen-Knappheit reagieren viele Nationen indes mit dem Ausbau der Atomkraft. Diese Entwicklung ist auch deshalb sehr bedenklich da die Atomenergie NIE nur 'zivil' ist. Atomenergie heißt IMMER die Option auf die Bombe. Weltweit findet eine zunehmende Verbreitung von Atomwaffen statt. So zündeten bereits Indien und Pakistan 1998 Nuklearsprengsätze, Nordkorea in diesem Jahr und auch in den USA werden neue, sog. 'Mini-Nukes' entwickelt. Die Schwelle zum Einsatz solcher Bomben scheint weltweit zu sinken, bzw. werden Atomwaffen bewusst als Bedrohungspotential aufrechterhalten, wie die aktuelle Stituation mit dem Iran oder Nordkorea zeigt. Wer Atomwaffen besitzt vermindert die Gefahr eines militärischen Angriffes oder einer Okkupation durch andere Staaten. An diesem Beispiel lassen sich die derzeitigen (globalen) Machtverhältnisse ablesen. Selbstverständlich kann unsere Antwort auf diese Entwicklungen nur die Forderung nach weltweiter und sofortiger Abrüstung aller Atomwaffen sein!

In Deutschland hat mit den zunehmenden Unsicherheiten auf dem Energiemarkt eine neue Debatte um die Zukunft der Atomtechnologie eingesetzt: Atomkraft als Antwort auf die weltweite Verknappung der Ressourcen. Aber die vier in der BRD herrschenden (Atom)Stromkonzerne RWE, EON, Vattenfall und EnBW fordern nicht nur eine Laufzeitverlängerung für die AKW's, sondern bauen diese Technologie international aus, wie in Russland, Brasilien oder Schweden. So wird auch das AKW Forsmark in Schweden von Vattenfall betrieben. Dort kam es im August 2006 zu einem schweren Störfall, bei dem die Notstromtechnik versagte. Die gleiche Technik befindet sich übrigens im AKW Brunsbüttel... Desweiteren wird momentan um eine Laufzeitverlängerung des AKW Biblis gefeilscht (Biblis ist das älteste AKW in der BRD und für seine unzähligen Pannen und Störfälle bekannt...), und es sieht so aus, als ob der als Bestandsgarantie für Atomkraftwerke bekannte 'Atomkonsens' nochmal mehr ausgehöhlt wird.
Atomkraft kann als weltweit auf dem Vormarsch angesehen werden, und natürlich ist uns klar, dass der Kampf gegen Castortransporte nicht den Kampf für eine ganz andere Energiepolitik ersetzen kann. Der Widerstand gegen Castortransporte ist aber nunmal der einzige, der die Energiefrage öffentlich noch wahrnehmbar macht und auch z.T. mediales Echo findet. Allerdings müssen wir versuchen, das Thema Energie generell ins Bewusstsein zu rücken (Energie als Ware, Energie als Beute,...). Es geht um mehr als Atom, das Thema hat mehr Sprengkraft!

Perspektiven?-Revolutionäre Energie!
Unsere Perspektive sollte eine autonome, kollektive, dezentrale und selbstorganisierte Energieversorgung sein. Eine 'Energieversorgung von unten', also eine in den Händen der Bevölkerung, die sich nach den Interessen und Bedürfnissen aller richtet, kann Atomenergie nie zulassen. Das Interesse der Mehrheit kann keine destruktive Energieerzeugung sein, die Raubbau und Verseuchung verursacht. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und die Zerstörung der Lebensgrundlagen hat jene Verhältnisse zur Grundlage, die auf Konkurrenz, Macht und Profitstreben basieren. Diese kapitalistischen Verhältnisse sind und bleiben ein zentrales Übel!
Wir müssen weltweit Netzwerke von unten entwickeln, die eine autonome, kollektive und regionale Energieversorgung auf die Beine stellen. Dass dies im kapitalistischen Wirtschaftssystem schwierig ist, geschenkt!, dass z.B. die Wasserversorgung in vielen Regionen der Welt erst mal einen höheren Stellenwert einnimmt, klar!, dass wir aber Perspektiven für die Zukunft entwickeln müssen, darum werden wir nicht herumkommen.

Es geht hier nicht um Verbesserungsvorschläge für den Kapitalismus, sondern ganz klar um Perspektiven die über ihn hinaus weisen.
Die Zukunft liegt in den sog. erneuerbaren Energien wie Wasser, Holz, Sonne und Wind. Aber solange wir den Kapitalismus noch an der Backe haben, ist auch dies keine wirkliche Alternative (das wär eher die Revolution). Sie werden nur dann genutzt, wenn sie genug Profit abwerfen und neue Machtverhältnisse begründen, und auch dort gilt das Prinzip 'Höher, Schneller, Weiter'. Zum Beispiel sind in Indien Mega-Staudämme geplant, die für Massenumsiedlungen, aber auch breiten Protest sorgen. Neue Energien sind nicht per se gut, sie erfüllen genauso ihre Rolle als Ware im Kapitalismus, aber eine zukünftige Energieversorgung ist nur ohne Kohle, Erdöl und Atomkraft denkbar!

Der Kampf muss gegen 'das Ganze' geführt werden, für was ganz anderes!
Was dieses andere ist, steht nicht fest, es gibt weder den Stein der Weisen noch die eine ultimative und universelle Wahrheit.
Aber es gibt Alternativen, lasst uns gemeinsam darüber nachdenken und handeln, Perspektiven entwickeln und eingreifen!
Dazu bieten Castortransport wie auch G8-Gipfel gute Möglichkeiten. Castortransporte zu blockieren ist für uns genauso wichtig wie G8-Gipfel zu stören!
Beim Castortransport nach Gorleben in diesem Jahr bietet es sich geradezu an, das landschaftlich mit der Region Heiligendamm vergleichbare Wendland als 'Übungsort' zu nutzen. Auch beim Gipfel wird es darum gehen, die Infrastruktur zu beeinträchtigen, da ein Durchkommen zum Tagungsort eher unwahrscheinlich sein wird...

Letztes Jahr beschränkte sich der Protest hauptsächlich aufs Wendland. Mit der Bahn gibt es jedoch ein bundesweit angreifbares Ziel, Störungen des Normalbetriebs machen sich großflächig bemerkbar, und wirbeln evtl. auch den Castorfahrplan durcheinander... Also: Stört entweder der Bahnbetrieb bei euch vor Ort oder kommt ins Wendland. Dort wird es wieder Camps, Demos, Voküs und Aktionen geben.
Die Auftaktdemo findet am 11.11.2006 ab 13.00 Uhr in Gorleben statt. Kommt zahlreich, denkt euch was aus, seid fies und gemein...!!
Busse fahren (bisher) aus Hamburg und Bremen, dazu: www.nadir.org/sand
Für Mitfahrgelegenheiten und Termine für Berlin: www.niXatom.de oder www.squat.net/aap-berlin
Bereits am 04.11.2006 finden Auftaktdemos in Brunsbüttel und Biblis statt, dafür checkt: www.castor-stoppen.de
Und für Termine und Infos zum Wendland checkt: www.castor.de
Also dann:

Lets Rock Them Hard: Atomanlagen Stillegen-G8 Gipfel Stören!

[Ak. 'revolution energy!']

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Bewegung braucht Bewegung
ActionBikes für Heiligendamm!

Einige Vorschläge für mehr Bewegungsfreiheit und Überraschungsmomente bei den G8-Protesten 2007

Seit mehreren Monaten haben wir uns mehr oder minder intensiv mit praktisch-organisatorischen Erfahrungen von 'Mobilität' im Rahmen von Massenprotesten der Vergangenheit beschäftigt. Als Streiflichter unserer Diskussion seien nur die Aktionstage gegen den Berlin-Besuch des IOC im Rahmen der Anti-Olympia-Kampagne 1993, die Proteste gegen den EU-Gipfel in Amsterdam 1997, verschiedene 'reclaim the street' (RTS) und Anti Castor Aktionen bis hin zu Gipfelmobilisierungen der jüngeren Vergangenheit benannt... Der Erfolg der eigenen Aktionen war oft davon abhängig, ob und wie es gelungen ist, mit möglichst vielen möglichst überraschend an möglichst sinnvollen Orten aufzutauchen.

In der Großstadt mag der Überraschungseffekt mit dem plötzlichen Auftauchen aus irgendeinem U-Bahn Ausgang gelingen, im Wendland kann eine längere Waldwanderung einen ähnlichen Effekt haben. Doch was tun, wenn wir uns weder im städtischen Nahverkehr noch im dichten Unterholz bewegen können?

Unser Vorschlag heißt ActionBikes! Mit Fahrrädern werden Feld- und Waldwege befahrbar, die für den Autoverkehr unpassierbar sind. Und schneller als zu Fuß werden wir auch sein. Gerade die flache Landschaft der Ostsseeküste bietet ein perfektes Umfeld für ausgedehnte Fahrradtouren... Was dafür fehlt sind vor allem Fahrräder.

Doch ein bloßer Appell ("Bitte Fahrräder mitbringen") wird nicht ausreichen um vor Ort genügend AcctionBikes zu haben. Unser Vorschlag deshalb: Sammelt bereits im Vorfeld der Proteste in euren Städten und Dörfern alte und neue, klapprige und schnittige vor allem aber fahrtüchtige Fahrräder für Heiligendamm. In fast vergessenen Schuppen, vollgestopften Kellern und auf staubigen Dachböden wird sich sicher der eine oder andere Drahtesel auftreiben lassen. Vielleicht nehmt ihr euch noch eine Stunde Zeit und wechselt den Reifen, ölt die Kette und ab damit in Richtung Ostsee...

Ganz im Sinne der (Selbst)Organisationsansätze unserer Mobilisierung schlagen wir den Aufbau von lokalen Sammel- und Verteilstellen vor. Jede und jeder kann da mit machen, denn erfolgreiche Organisation ist das Resultat von individueller Verantwortung.

Zur Koordination von Transport und Unterbringung tragt euch in die Mailigliste [actionbikes@lists.nadir.org |
https://lists.nadir.org/cgi-bin/mailman/listinfo/actionbikes] ein, oder schreibt uns eine Mail [actionbikes@nadir.org].

[initiative actionbikes]

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Einladung zum nächsten bundesweiten Treffen des Arbeitsschwerpunktes G8 und (globale) Landwirtschaft am 2./3. Dezember in Witzenhausen

Liebe Interessierte!
Wir laden Euch hiermit herzlich zum 2. bundesweiten Vorbereitungstreffen des Arbeitsschwerpunktes "G8 und (globale) Landwirtschaft" ein. Das Treffen findet am 2./3.12. in Witzenhausen (nahe Göttingen) statt, Beginn wird ca. 14 Uhr sein, und enden werden wir gegen 16 Uhr am Sonntag.
Eine Vorbereitungsgruppe trifft sich zwei Stunden vor Beginn am Samstag und erarbeitet einen Tagesordnungsvorschlag. Als thematischen Input zum Einstieg ist das Thema "Energielandwirtschaft/Energiepflanzen" vorgeschlagen. Neben der Konkretisierung und Koordination der unten skizzierten Aktionsvorschläge wird es bei dem Treffen hauptsächlich um inhaltliche Fragen, Info- und Öffentlichkeitsarbeit gehen (u.a. brauchen wir dringend einen griffigen Slogan und einen schickeren Namen).

Fahrplan nach Heiligendamm:
Für 2007 haben wir beim letzten Treffen folgenden vorläufigen Fahrplan erarbeitet:
-ca. 2-wöchige "Aktionstour" von Süd- nach Norddeutschland (evtl. Start in Österreich oder der Schweiz) Anfang März
-mehrere Veranstaltungen auf dem BUKO in Leipzig
-Unterstützung des weltweiten "via campesina" Aktionstages am 17.4.
-bis Juni mehrere Aktionen im Rahmen des sogenannten 5-Punkte-Plans (Aktionen bei den verschiedenen Akteuren des globalen Agrobusiness, z.B. Supermarktkette, Genfeld, Saatgut-/Pestizidkonzern, Patentamt usw.)
-Aktionsschwerpunkt globale Landwirtschaft bei den Protesten zum Gipfel selbst

Das öffentliche Kurzprotokoll des letzten Treffens ist abrufbar unter http://dissentnetzwerk.org/wiki/index.php?title=Arbeitsgruppe_G8_und_Landwirtschaft Anmeldungen und Fragen bitte an: g8_landwirtschaft [at] yahoo.de

Wir freuen uns über weitere MitstreiterInnen. Diese Einladung bitte gerne weiterleiten!

[Arbeitsschwerpunkt G8 und (globale) Landwirtschaft]

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Liebe Freundinnen und Freunde,

Das nächste Berliner G8-AG/Vernetzungstreffen im Rahmen des Berliner Sozialforums findet am

01. November 2006 um 19.00 Uhr
im Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Berlin-Kreuzberg statt.

Ihr seit herzlich eingeladen, euch an dem Treffen zu beteiligen und in die Berliner G8-Vorbereitung einzusteigen!
Nach dem wir uns auf dem ersten Treffen eher allgemein Ausgetauscht haben, ist es nun an der Zeit konkreter in die Planung einzusteigen: Was wollen wir als nächste Schritte in der Berliner Mobilisierung gegen den G8-Gipfel 2007 unternehmen?
Wie wäre es z.B. mit einer ersten öffentlichen Großveranstaltung, oder gar mit einer Veranstaltungsreihe einen Startschuss für die "Heisse Phase" zu geben? Gibt es bereits Pläne oder Vorschläge für eine Kampagne, für größere und kleiner Aktionen?
Darüber hinaus soll es natürlich auch wieder einen Info-Block geben: Wie ist woanders der Stand der Vorbereitungen, was gibt es an Entwicklungen und Neuigkeiten?

Was bisher geschah:
Am 27. September hat ein erstes Treffen stattgefunden. Anwesend waren ca. 20 Personen aus verschiedenen Gruppen/Organisationen, darunter Solid, Attac, Initiative für ein Berliner Sozialforum, Gipfelsoli, Abolishing the Borders, Antifaschistische Linke Berlin, Autopool sowie Einzelpersonen

Es wurde sich über die Vorstellungen der Anwesenden bezüglich der Mobilisierung nach Heiligendamm 2007 und an welchen Anti-G8-Projekten die Gruppen/Personen bereits beteiligt sind ausgetauscht.

Diskutiert wurde darüber, ob es für die AG / das Vernetzungstreffen ein zentrales Thema für die Mobilisierung geben soll (hier war der konkrete Vorschlag inhaltlich auf Privatisierung zu fokussieren), oder ob es besser ist mehrere Stränge zu verfolgen, da Gruppen sich bereits für andere Schwerpunkte entschieden haben. Ein feststehendes Diskussionsergebnis dazu gibt es nicht.

Ein paar Technics wurden abgeklärt: Vorerst soll das Treffen ca. einmal im Monat stattfinden, bei Bedarf kann die Frequenz aber auch erhöht werden. Um Mehraufwand bei der Kommunikation zu vermeiden wurde sich drauf geeinigt die bereits bestehende Berliner G8-Mailingliste berlin-g82007@lists.so36.net zu nutzen.

Für das nächste Treffen am 01. November sollen Gruppen noch mal gezielt angesprochen werden um das Spektrum der Beteiligten zu verbreitern. Alleine die Einladung per Email zu verschicken reicht offensichtlich nicht aus, um alle an den Tisch zu bekommen, die man gerne dabei hätte.

für das Treffen mit den besten Grüßen,
eure Antifaschistische Linke Berlin

[Antifaschistische Linke Berlin]