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2009-04-08

Straßburg: Polizei warf angeblich mit Steinen auf Nato-Gegner

In Frankreich sorgt ein Video für Aufsehen, das Polizisten zeigt, die Nato-Gegner mit Objekten bewerfen. Die Gewerkschaft bezweifelt die Echtheit des Videos, räumt aber ein, dass eine solche Reaktion “in einer gespannten Lage” möglich sei.

Für großes Aufsehen hat in Frankreich ein Video gesorgt, das bei Protestkundgebung am Rande des Nato-Gipfels am Samstag in Straßburg aufgenommen wurde. Darauf sind Polizisten zu sehen, die mit Objekten auf Anti-Nato-Demonstranten werfen. Die mit einem Handy aufgezeichneten Bilder wurden auf verschiedene Video-Portale gestellt.

Bild: Strasbourg

Der Film zeigt Sicherheitsbeamte, die auf einer Böschung der Zuggeleise stehen und Objekte, die wie Steine aussehen, auf die Menschenmenge werfen. Die Polizisten reagieren damit auf Steinwürfe der Demonstranten in ihre Richtung.

“Steine-Werfen gehört nicht zu Einsatztechniken”

Die Polizeigewerkschaften äußerten Zweifel an der Echtheit der Bilder. Sie räumten allerdings ein, dass eine solche Reaktion “in einer gespannten Lage” möglich sein könnte. “Einen Stein nehmen und damit auf die Demonstranten werfen, gehört nicht zu den Einsatztechniken zur Bewahrung der Ordnung”, sagte Yannick Danio von der Polizeigewerkschaft UNSA. Jean-Claude Delage von der Gewerkschaft Alliance erklärte: “Wenn es wahr ist, wird es gewiss eine Ermittlung und Sanktionen geben. Ich entschuldige dieses Vorgehen nicht, ich sage nicht, dass es gut ist, aber in einer gespannten Lage kann es passieren.”

Die Anti-Nato-Demonstration in Straßburg, an der sich zwischen 10.000 und 30.000 Personen beteiligten, verlief friedlich. Allerdings kam es am Rande des Umzugs zu gewalttätigen Ausschreitungen. In einem benachteiligten Vorstadtviertel wurden mehrere öffentliche Gebäude in Brand gesetzt, ohne dass die Polizei eingriff. Der sozialistische Straßburger Bürgermeister Roland Ries (PS) warf der Polizei am Sonntag “mangelnde polizeiliche Absicherung” vor.

Source: http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/468483/index.do?from=gl.home_Politik