Der für Samstag (4.4.) geplante Nazi-Aufmarsch wurde kurzerhand abgesagt. Überraschend ist dies jedoch nicht.
Am Samstag (4.4.) wollten unter dem Motto „Widerstand gegen den NATO-Gipfel – Von Euren Kriegen haben wir die Schnauze voll!“ die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), die Jugendorganisation der NPD, durch Baden-Baden marschieren.
Auf der Mobilisierungsseite für die "Demo" ist jedoch aktuell zu lesen, dass der Aufmarsch vom JN Bundesvorstand abgemeldet wurde, da gleichzeitg der NPD-Bundesparteitag stattfinden wird. Weil dort nicht nur der JN-Vorstand, sondern auch dessen Stellvertreter sowie die geplanten Redner und einige Ordner anwesend sein werden, wäre die Umsetzung der eigentlichen Planung nur schwerlich möglich gewesen. Zwar haben sich noch einige um ein Ersatzteam an Rednern bemüht, doch der Bundesvorstand schob der Demo einen Riegel vor. Die Bemüher scheinen nicht sehr begeistert zu sein und appellieren in ihrer fehlerreichen und kurzen Mitteilung, bei Rückfragen und "Danksagungen" den Bundesvorstand zu kontaktieren.
Sollte der Aufmarsch überhaupt jemals stattfinden?
Fragwürdig bleibt jedoch, ob die Anmeldung des Aufmarsches von Anfang an nicht mehr als eine Provokation darstellen sollte. Immerhin ist eigentlich seit Wochen davon auszugehen, dass am gleichen Wochenende der Bundesparteitag der NPD stattfinden wird, weshalb die Absagen von Pastörs und Marx alles andere als überaschend sind. Pastörs, der an jenem Wochenende den Bundesvorsitz von Voigt übernehmen will, hatte wahrscheinlich nie vor, am 4.4. in Baden-Baden eine Rede zu halten. Ganz in trockenen Tüchern ist der Termin für den Bundesparteitag jedoch erst seit heute, nach dem das Berliner Verwaltungsgericht entschieden hat, dass die NPD den Ernst-Reuter-Saal in Berlin-Reinickendorf verwenden darf.
Seit langem ist aber klar, dass am gleichen Tag der sogenannte Trauermarsch in Stolberg stattfinden wird - zu Ehren des zum Martyrer stilisierten Kevin. Hier werden ca. 1000 Neonazis aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet. Auch diese Veranstaltung - in direkter Konkurrenz zur braunen Anti-NATO-Demo - ist von langer Hand geplant. Wussten das die jetzt so enttäuschten Mitorganisatoren nicht - oder dachten sie, es würde sich alles noch zum Guten wenden?
Geschlossen gegen die NATO demonstrieren
Die ebenfalls heute aktualisierte Mobilisierungsseite von Antifa-AktivistInnen ist nun ebenfalls hinfällig. Glücklicherweise können jetzt alle geschlossen in Strasbourg der "NATO den Tag vermiesen" - oder nach Stolberg fahren.
Source: http://www.stattweb.de/baseportal/NewsDetail&db=News&Id=4915