Köln (dpa) - Zwei Wochen vor Beginn des NATO-Gipfels in Straßburg und Kehl/Baden-Baden geraten vor allem Linksextremisten ins Blickfeld der Sicherheitsbehörden. «Linksextremisten sind die treibende Kraft der Protestmobilisierung gegen den NATO-Gipfel», hieß es am Freitag aus Sicherheitskreisen in Köln. Geplant seien teilweise bereits Ende März mehrere Demonstrationen, ein Protestcamp in Straßburg, Blockaden und ein Alternativgipfel «Nein zur NATO Nein zum Krieg. 60 Jahre sind genug!».
Zur internationalen Demonstration am 4. April in Straßburg werde eine hohe Teilnehmerzahl erwartet, die aber nicht die Dimension der Kundgebungen zum G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 erreiche. Ein großer Teil der linksextremistischen Szene werde aus Deutschland kommen.
Die Polizei in Baden-Württemberg hatte mitgeteilt, sie rechne rund um das Treffen zum 60-jährigen Bestehen des Militärbündnisses am 3. und 4. April mit bis 25 000 Gipfel-Gegnern beiderseits des Rheins. Darunter seien bis zu 3000 gewaltbereite NATO-Gegner.
Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass gewaltbereite Teilnehmer die Proteste für Ausschreitungen nutzen wollen. «Die Szene entscheidet meist spontan und vor Ort, ob sie zu Gewalt und Krawallen greift, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet», hieß es in Köln. Allein auf deutscher Seite sollen bis zu 14 600 Polizisten eingesetzt werden, um den Schutz der 3500 Politiker und Beamten aus 35 Ländern zu gewährleisten.
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