Die Organisation des Nato-Gipfels in Straßburg am 3. und 4.April ist eine „wunderbare Chance“ für die Stadt, aber auch „ein sehr großes Risiko“, das von den Chaoten ausgehen kann, die sich unter die Demonstranten des Gegen-Gipfels mischen werden, meinte am Sonntag der Bürgermeister Roland Ries.
„Es ist klar, dass es für Straßburg eine Chance darstellt, ein Treffen dieses europäischen, internationalen, ja Welt-Ausmaßes zu organisieren“, hat Roland Ries (Sozialistische Partei) in einem AFP-Interview unterstrichen.
„Wir wissen auch, dass es neben denen, die friedlich gegen die Nato demonstrieren wollen und die ihre Gründe haben, dies zu tun, möglicherweise auch andere Demonstranten gibt, deren Ziel das nicht ist, sondern deren Ziel es ist zu zerstören, dieses Ereignis in ein für die Stadt und natürlich für die Nato negatives Ereignis zu verwandeln“, fügte er hinzu.
Dort werden auch Chaoten und Anarchisten und no-borders aus ganz Europa sein.
„Ich glaube wirklich, dass das Risiko ziemlich groß ist, dass man erlebt, wie diese als friedlich geplante Demonstration ausartet, weil es aus ganz Europa kommende Chaoten und Anarchisten und no-borders geben wird“, hat der Bürgermeister von Straßburg betont.
Für die Organisatoren wird es also darum gehen, dafür zu sorgen, dass sich der Gipfel und der Gegen-Gipfel „nicht treffen“, hat er bemerkt. Die Vorsichtsmaßnahmen werden besonders darauf gerichtet sein, dass die Teilnehmer des Gegen-Gipfels in einem vom Stadtzentrum entfernten Gebiet untergebracht sind, am Ufer des Rheins, außerhalb der Sicherheitszone, die nur für Träger von Dienstmarken zugänglich ist.
„In gewisser Weise heißt das auch, dass die Demonstranten vor möglichen Entgleisungen geschützt werden. Man kann immer sagen: Ihr übertreibt, ihr geht zu weit, aber wenn die Dinge einmal ins Rollen gekommen sind, kann es sehr schwierig werden, die Oberhand zu behalten, wenn man nicht vorher Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat“, hat er unterstrichen.
In Hinblick auf Sicherheitsmaßnahmen und Störungen des Alltagslebens geht das weit über das hinaus, was ich mir vorgestellt habe.
„Ich habe gesagt, dass es eine Chance ist, aber gleichzeitig ist es ein Risiko für Straßburg. Wenn die Dinge unglücklicherweise schlecht ablaufen, wie das schon bei anderen Nato-Gipfeln eingetreten ist, besonders in Genua, kann sich diese Chance gegen uns wenden.“
„Also versuchen wir, alle Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, damit alles gut abläuft, dass der offizielle Gipfel unter guten Sicherheitsbedingungen abläuft und dass der Gegen-Gipfel, der der Protestierenden, auch unter guten Bedingungen abläuft“, hat er gesagt.
Der Bürgermeister von Straßburg hat erklärt, dass die Anzahl der am 3. und 4. April eingesetzten Sicherheitskräfte nicht bekannt gegeben wird und dass bestimmt Informationen über die Organisation des Gipfels vertraulich sind.
Herr Ries hat erklärt, dass er erstaunt ist über die vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen. „Was Sicherheitsvorkehrungen und Störungen des Alltagslebens der Bürger während der beiden Gipfel-Tage anlangt, so gehen sie weit über das hinaus, was ich dachte.“