Weitläufig geht es um die Frage, weshalb zwei Affen, die sich nicht kennen müssen, an verschiedenen Ort zur selben Zeit das Gleiche tun. In Rostock, so fanden wir heraus, müssen besonders zwei dieser Exemplare so aktiv gewesen sein, dass deren offensichtlich inszenierten Aggressionen, die es simultan an zwei verschiedenen Orten in Rostock um 15 Uhr gab, zur Eskalation führten. Die räumliche Distanz zwischen den beiden Gewaltindikatoren beträgt schlichte 270 Meter.
onlineredaktion – Zufälle gibt es, die gibt es eigentlich gar nicht – eben weil es keine Zufälle sind. Was oft wie Zufall aussieht, ist Ergebnis gründlicher Planung. Wir haben möglicherweise ein Phänomen entdeckt, das wir frei nach Shaldrakes „morphisches Feld“ nennen könnten oder einfach „geheimes Affentheater“ – in Rostock bei der Demo nämlich.
Google-Rostock
Nr. 1 & Nr. 3: Simultane Aggression um 15:00 Uhr:
1: Der Westabschnitt: An dieser Stelle wurde ein vermeintlicher Autonomer von zivil auftretenden Polizei- oder Geheimdienstkräften überwätigt.
2: Geblockter Raum und im Norden, richtung Hafenbecken und E22 der Hauptkampfhandlungsraum
3: Vom Osten kam der “schwarze Block”, hier wurde der Polizeiwagen angegriffen
Auf der Strandstrasse, der E22, marschierte vom Westen her ein farbenfroher Demonstrationszug und vom Osten der Zweite, der allerdings den so genannten „Schwarze Block“, eine Schar schwarz gekleideter Vermummter in Laufschuhen und Springerstiefeln integrierte. Beide sollten sich auf dem Stadthafengelände zur Abschlussdemonstration treffen. Ein großer Platz, der gegen Süden hin mit einer natürlichen Absperrung, dem Hafenbecken, einen aus polizeilicher Sicht idealen „Kampfplatz“ darstellt.
Spiegel TV berichtet, um 15 Uhr sei die bislang „gute Stimmung“ gekippt und zwar im Zug des Schwarzen Blocks. Der Tickerbericht von Indymedia beobachtete dasselbe: Der Schwarze Block beginne zu pöbeln, verhaue einen Tonmann, der an der Marschroute stand, einer der Demonstranten spucke aus dem Block heraus in die Gesichter der am Rand stehenden Gaffer. Dann entdecken Einige einen geparkten Polizeiwagen, der mutterseelenalleine direkt am Demozug zu stehen scheint.
Einige scheren aus, dreschen auf das Auto ein, Scheiben zerbersten. Immer wieder scheinen andere Vermummte aus der Masse auszuscheren, so als ob jeder einmal einen Steine werfe müsse – eine echte Affentaktik, die Strafverfolgung fast unmöglich macht. In den Videoaufzeichnungen ist erkenntlich, wie sich der Fahrer schützend die Hände über den Kopf hält. Dieser fährt aber nicht etwa sofort los, sondern erst, als der Demozug – einer der Vermummten gibt das Kommando – weiterzieht. Kurz darauf erscheint die Polizei und die Ausschreitungen im Osten gehen los.
Ganz anders, aber zur genau gleichen Zeit verhält sich die Lage 270 Meter weiter westlich, gleich am Rande der eigentlichen Demonstration. Laut Augenzeugen und Videoberichten ist die Situation dort fröhlich, entspannt und die Teilnehmer sind gut gelaunt. Nichts deutet auf eine Eskalation hin. Auf Videobändern sieht man allerdings, wie sich die Polizei Sturmhauben überzieht und Helme aufsetzt. Dazu auch ein Augenzeugebericht:
„Als die demo die an der hamburger str. startete auf das stadthafengelände kam, lief ich neben dem blauen lauti vom migrationsblock. die menschen, die mit mir mitliefen wunderten sich, dass die schwarzgekleideten buletten sich hasskappe und helme aufsetzten. zu der zeit war es am stadthafen noch ruhig. wir fragten uns: “was haben die vor? die demo ist doch gleich zu ende und löst sich in diesem peacigen volksfest auf.”
Auf den Videos sind keine Vermummten, keine Nervosität, keine Anzeichen einer Eskalation ersichtlich. Dann geschehen merkwürdige Dinge:
„eine person von uns beobachtete zwei typen, einer gekleidet mit schwarzem kapuzenpulli usw. der andere war eher unuaffällig gekleidet. der unauffällige überreichte dem kapuzenpulliträger einen zettel in die hand und flüsterte ihm etwas ins ohr. dann trennten sie sich. ca. 30-40 meter später trafen sie sich wieder.“
Dann kommen zwei Zivilisten ins Bild der Videoaufzeichnung. Der eine, Glatze und graue Jacke mit Mobiletelefon am Ohr, während der Andere, ein Dicklicher mit Baseballkappe um sich schaut. Sie bleiben beide stehen. Der Glatzköpfige gibt seinem Kollegen etwas in die Hand. In diesem Moment kommt einer der schwarzen Kapuzenmänner wieder ins Bild, der Glatzköpfige rennt los und überwältigt ihn.
„ich dachte zunächst ich sehe eine verhaftung eines autonomen durch zwei zivi bullen. durch unsere gespräche und beobachtungen von mehreren personen konnten wir die situation so gut rekonbstruieren:
die buletten haben eine show veranstaltet. denn die “verhaftung” löste aus, dass leute aus dem demozug vom hbf die zivi-bullen versuchten niederzureissen um den “autonomen” zu befreien.“
Elektroshocker im Einsatz
Jene, die dem vermeintlich Verhafteten zu Hilfe eilen, werden vom dicklichen Basballkappen-Mann in erstaunlich schneller Weise zu Boden gerungen – er benutzt sehr wahrscheindlich ein Elektroschockgerät. Dieses hat er vom Glatzköpfigen kurz zuvor erhalten, er wird es ihm sogleich nach der Verhaftung hinter den Linien zurückgeben.
Blitzschnell zur Stelle: die Prügelpolizei
„Die zivi bullen riefen schnell die prügelbullen in schwarz die sich bereits ja vorher für die prügelei vorbereiteten. diese bullen stürmten sofort mit tonfas in der hand auf den schwarzen block der demo vom hbf zu.“
Zufälle gibt es, die gibt es eigentlich gar nicht – eben weil es keine Zufälle sind. Was oft wie Zufall aussieht, basiert auf Absprachen, wie dieses eigenwillige Handzeichen, das ein Zivilpolizist anstürmenden Uniformierte zeigt, woraufhin sie behutsam mit dem gerade vermeintlichen Demonstranten verfahren.
© Foto: Indymedia Germany
Die Polizisten, reagieren offensichtlich auf ein in Natura eigenwillig kompliziertes linkHandzeichen: Sie verstehen, dieser Glatzköpfige gehört zu uns.
„dann erst flogen flaschen und steine aus unseren reihen.“
Die Zeitangabe für das Video, auf dem man erkennt, wie die beiden verdeckten Polizisten den “Autonomen” überwältigen, liegt zwischen 15:01 und 15:05 Uhr. Also zeitgleich, wie die Eskalation im Block der Autonomen. Interessant: in dieser Szene ist zu beobachten, dass der vermeintliche „Autonome“ nur geringfügig gehalten werden muss.
Ebenfalls auf dem Weg in die Polizeizone zum Polizeiauto entdecken wir den Vermummten wieder. Er wird locker abgeführt, die Hände der Polizei berühren ihn kaum. In der gleichen Szene sieht man wohl einen echten Demonstranten, der arg im Schwitzkasten der Polizei steckt. Es ist derjenige, der den Baseballkappenmann mit dem Elektroschocker niederstreckte. Nach hinten gehen auch die beiden Undervover–Männer, der Basballkappen-Mann gibt dem Glatzköpfigen den Elektroshocker zurück.
Hat die Polizei den Kampfplatz taktisch gewählt?
Auf Grund der geografischen Lage ist der Schlachtplatz aus polizeilicher Sicht absolut ideal gewählt: gegen Norden ist der Raum durch eine natürliche Wasserbarriere beschränkt; gegen Süden ist der Platz durch Häuserparzellen begrenzt, die lediglich durch vier Ausfallstrassen Richtung Süden und zwei Hauptstrassen, die E22 Richtung Ost-West, durch Polizeikräfte abzugrenzen sind. Durch die beiden Indikationsorte – dem Beginn der simultanen Auschreitungen – ist der Kampfraum nach Ost und West, Süd und Nord eingeschränkt und beträgt lediglich 270 – maximal 500 Meter Kampfhandlungsraum. Der Raum an sich ist Ideal für Wasserwerfer und Räumpanzer.
Würden krawallwütige Autonome diesen Kampfplatz wählen?
Aus Sicht der militanten Demonstranten ist die Platzwahl das Allerdümmste, was man tun kann. Mit Kampfmitteln deutlich einer Polizei unterlegen, liegt die Stärke des autonomen Blocks in seiner Mobilität. Ihr perfektes Schlachtfeld sind enge Gassen, verwinkelte Plätze und Häuser, aber sicher nicht der begrenzte offne Raum, der nach allen Seiten abgeriegelt ist. Für die Autonomen – hätten sie an einer Schlacht tatsächlich Interesse gehabt, dann hätten sie zu einem Zeitpunkt losschlagen müssen, als beide Demonstrationszüge möglichst weit voneinander getrennt waren: in der Innenstadt und im nicht so leicht eingrenzbaren Stadtbereich. Hätte der autonome Block sogar Gruppen auf beiden Demonstrationszügen eingesetzt, dann wäre die Polizei in noch ernstere Schwierigkeiten geraten. Trotzdem wurden viele Polizisten verheizt. Ohne Schilder und erkennbares Konzept enstand eine dümmliche, mittelalterliche Schlachtorgie, die medienwirksam darstellte, wie berechtigt die ganze Hochrüstung und das Bereitstellen größter polizeilicher Gewalt war.
Es liegt im wahrsten Sinne auf der Hand, dass der Gewaltausbruch zeitgleich, in einem nur für die Polizei perfekten Umfeld startete und offensichtlich mit miliärischer Präzision geplant wurde. Sollte dies tatsächlich zutreffen, dann hätten wir ein massives Problem mit unserer per Grundgesetz verbürgten Freiheit.
Aber welchem Regierungsmitglied interessiert dieses Grundgesetz eigentlich um seines Erhaltens willen noch?
Bundesverteidigungsminister Jung reibt sich daran und windet sich mit illegalen Aktionen, die vom Parlament nicht gedeckt sind, wie etwa der Einsatz der Panzerspähwagen und seiner Soldaten rund um den G8-Gipfel an den Bundesautobahnen. Und Bundesinnenminister Schäuble sagt deutlich, er wolle das Grundgesetz verändern, damit „man auf der rechtlich einwandfreien Seite“ sei. Gerade so, als wenn er seine totalitären Machtgelüste damit zurecht rücken könnte.
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