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2007-06-23

Phoenix - G8 à gogo

Berlin (ddp). Phoenix will es auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm wissen. Der kleine Informationskanal mit dem Rekordmarktanteil 2006 von 0,7 Prozent verspricht vom 6. bis 8. Juni Berichte rund um die Uhr. Dann können News-Junkies allein von 09.00 Uhr bis 20.00 Uhr live bei Phoenix G8 à gogo erleben. Aber auch andere Sender stellen sich ganz auf das Event ein, die Vorberichterstattung läuft bereits. Laut Bundesregierung werden rund 3000 Journalisten aus aller Welt berichten.

Für das ZDF ist der Gipfel Intendant Markus Schächter zufolge das “größte politische Fernsehereignis” 2007. Ein Jahr bereitete sich das Zweite nach Angaben von Sprecher Walter Kehr auf das Event vor, 380 Mitarbeitern werden vor Ort sein. Beim internationalen Pressezentrum in Kühlungsborn wenige Kilometer von Heiligendamm entfernt richtet das ZDF ein “gläsernes Studio” ein. In der gesamten Region sind 25 bis 30 Kamerateams im Einsatz. Aufwändig sei, dass sich die Berichterstattung über viele Kilometer und Orte an der Küste erstrecke. Im Moment herrsche noch “große Betriebsamkeit”, es gebe noch viel zu tun, sagt Kehr. Nach dem Regen würden in Kühlungsborn nun erst einmal die “Schlammwüsten” befestigt.

Die Bilder direkt aus dem Gipfelhotel Kempinski kommen für alle TV-Sender weltweit vom NDR. Der Norddeutsche Rundfunk ist so genannter Pool-Führer für das Tagungsgebäude. Von dort wird er als einziger Sender Bilder von Sitzungsrunden und den Mittagessen der Staats- und Regierungschefs einfangen.

Wegen der frühzeitigen Sperrung von Heiligendamm musste Juliane Eisenführ zufolge das gesamte Equipment bis Mittwochfrüh angeliefert sein. Denn mit der Abriegelung des Gipfelortes dürften keine Lieferwagen mehr in den Ort, sagt die stellvertretende Leiterin der Abteilung Ausland und Aktuelles beim NDR. Ab jetzt würden Techniker die “Hardware” installieren: 18 Kameras wollen allein im Hotel mit 15 Kilometer Kabel verbunden werden. Eisenführ ist optimistisch, dass alles rechtzeitig steht. Die Kollegen signalisierten bereits: “Alles im grünen Bereich.”

Laut Eisenführ ist der Weltvertrieb der Bilder, bei dem der Sender vom ZDF bei der Regie unterstützt wird, in so einem Umfang auch für den NDR neu. Wann ihr Haus mit den Planungen begann, kann sie gar nicht mehr sagen. Allerdings sei der Besuch von US-Präsident George W. Bush im Juli 2006 in Stralsund eine gute Generalprobe gewesen.

Daneben koordiniert der NDR auch die ARD-Berichterstattung vom G8-Treffen. Eisenführ schulte gerade in Hamburg eine Reihe von Reportage-Teams im Umgang mit brenzligen Demo-Situationen. Sie selbst geht mit “gespannter Aufmerksamkeit” in den Gipfel, “aber auch mit Freude. Denn wenn man sich so lange vorbereitet, soll es endlich losgehen.”

RTL schickt rund 50 Mitarbeiter an die Ostsee, dazu Technik, Live-Übertragungs- und Schnittmobile. Der Sender kooperiert mit Partner n-tv, der täglich durchgängig zu seinen Reportern schalten wird, die unter anderem in Kühlungsborn und Heiligendamm postiert sind. Geplant sind n-tv zufolge mindestens 18 Live-Sondersendungen.

Auch der Nachrichtensender N24 betreibt einen “richtig großen Aufwand”, wie Sprecher Thorsten Pütsch sagt. Der Gipfel sei aber glücklicherweise langfristig planbar gewesen. N24 berichtet unter anderem in seinen Nachrichtensendungen und in Live-Schalten von dem Medien-Großereignis.

Phoenix dürfte jedoch der einzige deutsche Sender sein, der auf Heiligendamm non-stop setzt. Selbst für Nachrichten maue Zeiten ist er gerüstet. In der Nacht zum Donnerstag strahlt Phoenix das “P8”-Anti-G8-Konzert mit Herbert Grönemeyer und anderen in voller Länge aus. “Für uns ist der G8-Gipfel ganz klar das größte Ereignis in diesem Jahr”, sagt Phoenix-Sprecherin Regina Breetzke. Dafür mietete der Sender in Kühlungsborn “fast eine ganze Feriensiedlung”. “Im Moment ist hier der Nabel der Welt”, sagt ZDF-Sprecher Kehr. Aber in zwei Wochen werde alles wieder abgebaut.

(ddp)