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14.09.2006

Aktion gegen den Gen-Maiskonzern Märka

Wir haben in der Nacht zum 10. September 2006 mehrere Brandsätze im Eberswalder Hauptsitz und mehreren Filialen des Gen-Maiskonzerns Märka deponiert.

Wir wollen mit dieser Intervention dieser Firma einen nachdrücklichen Denkanstoss geben sich aus dem Gentechnikgeschäft rauszuziehen.

Märka steht für aktive und aggressive Umsetzung von sog. „grüner Gentechnik“. Märka ist der deutsche Vertragspartner von Globalplayer Monsanto, der weltweit im Bereich von gentechnologischer Landwirtschaft zu den Größten gehört. Märka verkauft nicht nur Genmais-Saatgut, sondern kauft auch die Ernte von den Feldern auf, die in unmittelbarer Nähe von den Genmaisfeldern stehen – garantiert und zu den marktüblichen Preisen. Damit will Märka Klagen von Bauern zuvorkommen, deren Felder genverseucht werden. Zudem will Märka mit diesen „Modell“ die Akzeptanz von Genmaissaatanbau erhöhen.

Der Großteil des Genmais kommt über Umwege in den Handel. Er wird an Milchkühe verfüttert und ist so nicht kennzeichnungspflichtig.
Was ist unserer Motivation die Gentechnik zu stoppen?
Gentechnik macht krank: bei langjährigen Versuchen mit Ratten und Mäusen führte die Verfütterung mit gentechnisch veränderten Futter zu heftigen Missbildungen und Organschäden. Greenpeace klagt bis heute gegen Monsanto auf Herausgabe und Veröffentlichung einer dieser Studien. Rehe wurden blind und starben, nachdem sie sich von den Genpflanzen in freier Wildbahn ernährten. Auch die versprochene Reduzierung von Pestiziden hat sich in den letzen 10 Jahren nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: in den USA wurden in der gentechnisch veränderten Landwirtschaft nach den Anfangsjahren mehr Pestizide denn je verwendet und dies führte zu vermehrter Ausmergelung der Böden und Grundwasserverseuchung.
Gentechnologie ist unkalkulierbar und dient nur der kapitalistishen Profitmaximierung. Konzerne wie Monsanto und somit auch Märka oder auch Syngenta oder Bayer versuchen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen weltweit gegen Willen von Bevölkerungsmehrheiten durch zu setzen. Durch die Patentierung des Saatgutes ist es wie beim Hybridweizen oder bei der Genbaumwolle so, dass BäuerInnen dies vor jeder Aussaat neu bei den Konzernen kaufen müssen. Eigenaussaat geht bei Hybridweizen nicht, bei gentechnisch veränderten Pflanzen ist dies strafbar. Im Irak- Ursprungsland des heutigen Weizens – ist es durch die Lobbyarbeit von Monsanto gesetzlich verboten worden, konventionelles Saatgut zu nutzen. Tausende von BäuerInnen werden somit zu zwangsabhängigen Monsantos. Eine andere Herrschaftsmethode ist z. B. der Raub von Wissen über Pflanzen und ihre Gene um sie dann zu patentieren zu lassen und daraus machen sie dann Milliardenprofite. Das bedeutet, diese Konzerne bringen weltweit zu Knebelbedingungen die Landwirtschaft unter ihre Herrschaft.
Es fließen viel mehr Forschungsgelder in den Gentechnologiebereich als z.B. in die Aufarbeitung von traditionellem Wissen. In Lateinamerika, wo alte Anbaumethoden wieder eingesetzt wurden, war der Ertrag auch ohne Pestizideneinsatz um ein Vielfaches höher als beim konventionellen Anbau. Auch das Argument nur Gentechnologie würde gegen den schädlichen Maiszünsler helfen ist falsch. Bei der konventionellen Landwirtschaft gab es wegen der Maiszünsler 2005 tatsächlich Erneteeinbußen bis zu 50%, bei Biohöfen allerdings nicht einmal 10%.
Dieser weltweiten Zerstörung von elementaren Lebensgrundlagen werden wir auch weiterhin nicht tatenlos zu sehen. Es geht jetzt schon viele aktive MitstreiterInnen, sei es die indischen BäuerInnen; die gentechnisch verseuchte Felder niederbrennen, seien es Tausende in Frankreich, die öffentlich solche Felder zertrampeln, seien es die vielfältigen FeldbefreierInnen hier in Deutschland oder auch die, die NEIN sagen und konsequent keine gentechnisch verseuchten Produkte kaufen oder diejenigen, die in Supermärkten diese Produkte öffentlich kennzeichnen.
Wir sind viele. Und nächstes Jahr zum G8-Gipfel in Heiligendamm werden wir noch mehr sein. Auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele gentechnisch verseuchte Felder. Die Welt schaut beim Gipfel 2007 auf Heiligendamm mit ihren Kriegs- und Gentechnikerbefürwortern und ein –befürworterin.
Wir zeigen unsererseits der Welt, was wir davon halten.
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