Freiheit für alle Gefangenen! / Day of action - Freedom for Natalja! Freedom for all prisoners!!
we are strong! - no one can tell us we‘re wrong
Aktionstag - Freiheit für Natalja! Freiheit für alle Gefangenen!
Am Samstag, dem 09. Februar 2008 wurde Natalja während der Demonstration gegen die jährliche NATO-Sicherheitskonferenz in München verhaftet. Ihr wird vorgeworfen sich gewalttätig Polizeimaßnahmen widersetzt zu haben. Gegen sie wurde ein Haftbefehl erlassen und sie befindet sich seitdem in München hinter Gittern.
Natalja wurde schon während des G8-Gipfels im Sommer 2007 in Deutschland verhaftet und zu zehn Monaten Haft verurteilt. Außerdem hat sie ein drittes Verfahren, da sie bei einer Demonstration am 1. Mai des selben Jahres festgenommen wurde.
„Für mich begann die Gefangenschaft mit einer Art Schock, der langsam verschwindet. Er wird ersetzt durch einen Zustand der dauerhaften Betrübnis, die ist jedoch, eher im Hintergrund und wird mit einer starken Schicht Müdigkeit, Langeweile und Erschöpfung bedeckt.“ (Natalja)
Am 30.04.2008 fand vor dem Amtsgericht München der Prozess gegen Natalja statt. Das Urteil lautete fünf Monate Freiheitsstrafe ohne Bewährung. (Natalja hat schon in Rostock für den G8-Protest und Widerstand am 1. Mai 2007 eine Gesamtstrafe von elf Monaten aufgebrummt bekommen, außerdem erhielt sie für antifaschistischen Widerstand in Gräfenberg eine Bewährungsstrafe von zwei Monaten, die sie jetzt auch absitzen muss.) Mittlerweile wurde ihre Haft um 28 Tage verkürzt.
„Ich habe aber die ‚Bitte‘ - die jetzt nicht großkotzig klingen soll - das Ganze ein bisschen kämpferisch / trotzig / “erst recht” - mäßig zu formulieren, damit die staatliche Einschüchterungspropaganda nicht versehentlich dabei verbreitet wird. Es soll ja niemand meinetwegen entmutigten und ganz bestimmt nicht ‚gehirnwaschen‘.“ (Natalja)
Die Haft war geprägt von Repression und Schikane. Neben dem Versuch eine Zivilfahnderin in ihre Zelle zu „schleusen“ wurde Natalja die Aushändigung ihrer Post verwehrt, da sie politische Inhalte hatte. Am 11. Dezember 2008 wurde ihr dann unter Zwang und mit Gewalt eine DNA probe entnommen.
Natalja beteiligte sich aus ihrer Gefangenschaft heraus an verschiedenen Demonstrationen und Veranstaltungen wie z.B. die Demonstration unter dem Motto „Kriminell ist das System und nicht der Widerstand!“ durch Redebeiträge und Texte.
„Der Knast soll einschüchtern, umerziehen, kriminalisieren und ausschließen… - Und er präsentiert sich jeden Tag dafür, wie ungerecht, unmenschlich, diskriminierend und destruktiv das herrschende System ist […]
Würde das Knastsystem ohne die erzwungene unterbezahlte Mitarbeit der Gefangenen in den Anstalten auch nur einen Tag lang funktionieren?
Würden sich Gefängnisse aufrechterhalten lassen ohne die Befehl- und -Gehorsam-Hierarchie der VollzugsbeamtInnen, von denen die Unterwerfung bzw. Unterdrückung der Gefangenen durch den Staat täglich praktisch umgesetzt wird?
Bräuchte eine gerechte, freie Gesellschaft überhaupt Knäste als Instrument von Klassenherrschaft und als Mittel, um ausgebeutete Gesellschaftsschichten durch Kriminalisierung zu spalten?
Wie abscheulich die Erfahrung von Repression auch sein mag, die Erfahrung von Solidarität auf der anderen Seite ist sehr beeindruckend und ermutigend! Beides bestärkt mich in der Überzeugung: Widerstand gegen das herrschende System ist nötig. Und wie viel Angst das System offenbar hat, vor der sozialen Bewegung und aktivem Eintreten gegen Faschismus, Rassismus und Krieg, zeigt doch nichts so klar wie die Überzogenheit, Brutalität und vermessene Steigerung staatlicher Repression!“ (Natalja)
Der 06.06.2009 ist ein Tag den Natalja sicherlich herbeisehnt und nicht nur sie allein… Denn an diesem Tag soll Natalja endlich entlassen werden.
Bis dahin ist es jedoch noch eine lange Zeit. Die Kämpfe in den Knästen müssen weiter aufgebaut und unterstützt werden. Massenhungerstreiks in Europas Knästen und eine Organisierung von Antiknast-Strukturen draußen sind ein Anfang.
Am Wochenende 6. bis 8. Februar werden Aktionstage in Solidarität mit Natalja und allen kämpfenden Gefangenen stattfinden. Es ist das Wochenende des Widerstandes gegen die Nato-Kriegs-Konferenz (offiziell Sicherheitskonferenz genannt), bei der Natalja vor nun fast einem Jahr festgenommen wurde.
„Dies ist ein Treffen von politischen Führern, Militärrepräsentanten und Mitgliedern der Militärlobby, welche alle der Einladung der Quandt Stiftung folgen. Die Quandt-Familie ist der Hauptanteilseigner der BMW Gesellschaft, welche Kraftfahrzeuge aber auch Militärausrüstung, wie Fahrzeuge und Waffen, herstellt. (Die Wurzeln für deren Wohlstand und Einfluss sind die chemische Industrie – einschließlich die Ausbeutung von Gefangenen der Konzentrationslager während des zweiten Weltkriegs). Trotz des ‚privaten‘/‘kommerziellen‘ Hintergrundes der Konferenz genießen die Männer und Frauen „die Ehre“ den Status als offizielle Gäste der Bundesrepublik Deutschland. Die deutsche Armee (Bundeswehr) ist verantwortlich für den Schauplatz…“ (Natalja)
Für alle die, die an den Protesten gegen die Siko und an den lokal (München) organisierten Soliaktionen für Natalja und alle kämpfenden Gefangenen nicht teilnehmen können, wird zu einem dezentralen Aktionswochenende aufgerufen.
Organisieren wir uns, um dem Staat samt seiner Knäste, Bullen, Gesetzte und Militärs eine Absage zu erteilen und in Solidarität mit Natalja und allen kämpfenden Gefangenen eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu erkämpfen!
Freiheit für Natalja und alle Gefangenen! Kein Knast, kein Staat! Revolutionäre Solidarität! Für den Anarchismus!
Für die soziale Revolution!
ABC-Orkan (Anarchist Black Cross – Gruppe Norddeutschland) and northern Anarchists
(abc-orkan@riseup.net)
Anarchist Black Cross Berlin
(mail@abc-berlin.net)