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2008-03-05

Repression gegen Anti-G8 Aktivisten Martin Krämer im Osten Russlands

Übersetzung von: http://avtonom.org/index.php?nid=1627, 5. März 2008

Am 3. März 2008 wurde Martin Krämer von der Polizei der Hafenstadt Vanino in der Region Habarosk im Osten Russlands verhaftet und von Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB geschlagen. Martin ist ein deutscher Staatsbürger, er koordiniert eine Reise von Aktivisten zum Protest gegen den G8-Gipfel in Japan im Sommer 2008. Er plante per Schiff auf die Insel Sakhalin zu fahren. Martin wurde beschuldigt “extremistische” und “geheime” Dokumente im Gepäck zu haben.

Gegen 10 Uhr morgens kauften Martin und seine Bekannten aus Nahodka Fahrkarten für eine Überfahrt auf die Insel Sakhalin. Während sie auf das Schiff warteten wurden sie von der Polizei angesprochen. Der Polizeioffizier gab an er sei Aleksandr Petrovich Kravchuk, er foderte Martin und seine Bekannten auf, ihm zur Polizeistation zu folgen. Ihr Papiere wurden geprüft, dann wurden sie wieder freigelassen.

Kurz darauf wurde Martin erneut festgenommen und wieder zur Polizeistation gebracht. Dieses mal wurde er von Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB verhört. Der Chef der Agenten zeigte einen Ausweis mit dem Namen Yevgeni Malakhov. Die FSB Agenten nahmen illegaler Weise Dokumente, ein Notebook und persönliche Sachen von Martin an sich. Martin wurde durchsucht und dann geschlagen. Nach Martins Angaben wurde er mit Fäusten und Füssen misshandelt. Dann wurde er in den vierten Stock der Polizeistation gebracht, dort wurde ihm gedroht, dass man ihn aus dem Fenster werfen würde. Hinterher würden die Agenten dann eine Geschichte konstruieren, das es ein Unfall gewesen sei. Die FSB Agenten lehnten die Hinzuziehung eines Konsuls ab, sie gaben Martin eine “Anwältin” die sich nicht ausgewiesen hat. Sie verhielt sich wie die anderen Agenten auch.

Im Besitz von Martin fand die Polizei Archiv-Dokumente aus den Jahren 1920 bis 1930 mit dem Stempel “geheim”. Martin wurde beschuldigt geheime Dokumente zu besitzen. Er versuchte zu erklären das diese Dokumente vor langer Zeit öffentlich zugänglich gemacht wurden, er arbeitete mit Ihnen aufgrund seiner Forschungsarbeiten. Die Agenten ignorierten seine Erklärungen und behaupteten das die ukrainische Zeitung “Liva-Sprava” und das Papier der Autonomen Aktion von Vladivostok “Udar” extremistische Publikationen seien.

Nach ein paar Stunden wurde Martin aus der Polizeistation entlassen, er wurde zu einem Auto gebracht und dann auf eine der Strasse in der Stadt hinausgeworfen. Martin kam zu spät zum Schiff, er verlangte eine neue Fahrkarte, was aber abgelehnt wurde. Er konnte dann eine Telefonzelle nutzen, von wo er seine Freunde in Moskau anrief. Plötzlich wurde die Verbindung unterbrochen.

Wir wissen nicht was mit Martin gerade jetzt passiert.

Die Polizei in Vanino verweigert im Moment jeden Kommentar, weil es dort schon Nacht ist. (+7 Stunden nach Moskauer Zeit und +10 Stunden nach mitteleuropäischer Zeit).

Macht bitte einen Anruf und fragt wie es Martin geht:

Die Nummern der Polizei und Verwaltung in Vanino

Stadtverwaltung:

fax: : +7 (42-137) 55-252
phone: +7 (42-137) 55-102

Polizei:

ROVD: +7 (42-137) 7-10-01
LOVD: +7 (42-137) 5-76-69

Büro des Staatsanwalts: +7 (42-137) 7-13-43

Source: email