Girara no gyakushû: Tôya-ko Samitto kikiippatsu (2008)
Oder: Wenn Monster Politik machen
The Monster X Strikes Back: Attack the G8 Summit – Girara no gyakushû: Tôya-ko Samitto kikiippatsu
Juli 2008, Lake Toya in Japan: Die Regierungschefs der acht führenden Industrienationen treffen sich zum G8-Gipfel. Haupttraktandum auf der Agenda ist der Klimawandel und was dagegen zu tun ist. Während fleissig darüber debattiert wird, stürzt aus dem All eine chinesische Raumsonde auf das nur 50 Kilometer entfernte Sapporo – und aus dem Ground Zero entsteigt ein riesiges, feuerspuckendes Monster.
Die Welt ist in Panik, allen voran die acht Regierungschefs. Sie wollen schon Reissaus nehmen, als sie der US-Präsident in einer flammenden Rede überzeugt, sich dem Kampf gegen das Monster zu stellen. Denn schliesslich werde dies von ihnen als Leader der Welt erwartet. Der Reihe nach werden nun verschiedene Schlachtpläne erprobt, jedoch vergebens: Das “Guilala” genannte Monster scheint unbesiegbar.
Die Welt steht vor dem Abgrund – bis zwei Journalisten (Natsuki Kato, Kazuki Kato) bei ihren Nachforschungen hinter das Geheimnis eines legendären Gottes namens “Také-Majin” (Beat Takeshi) kommen, der offenbar der einzige ist, der Guilala besiegen kann…
Kinofilm-Rating
Regisseur Minoru Kawasaki gilt als Ed Wood Japans – wenn man seinen Film schaut, ahnt man, warum. Denn er ist Trash pur, mit einem so hanebüchenen Monster, dass es schon wieder kultig ist. Dabei handelt es sich übrigens um die Wiederauferstehung des Monsters, das bereits 1967 in The X from Outer Space für Panik gesorgt hat. Monster X strikes back ist nun Sequel und Hommage in einem. In Zeiten von aufwändigen CGI-Schlachten ist so ein handgestricktes Sixties-Monster eine wohltuende und spassige Abwechslung. Im Gegensatz zu Woods’ Filmen nimmt sich der Streifen auch von Anfang an keine Sekunde ernst und wirbt damit, “the most ridiculous monster movie ever” zu sein.
Mit der Ansiedlung des Monsterangriffes im Umfeld des G8-Gipfels streift sich der Film zudem ein satirisches Kleid über, indem er die Regierungschefs der acht beteiligten Länder aufs Korn nimmt. Dabei muss vor allem Japan dran glauben, doch auch Italien, Frankreich und Deutschland bekommen ihr Fett weg. Dies allerdings nicht besonders subtil, die Satire funktioniert eher nach dem Holzhammer-Prinzip, schiesst zeitweile auch über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus und erschöpft sich nach einer Weile. Trotzdem, Politiker-Parodien sind immer eine lustige Sache. Die traditionell schwierigen Beziehungen Japans zum Nachbarland China dürfte der Film aber nicht verbessern, müssen die Chinesen doch wiedermal als die ultimativen Bösewichte herhalten.
Gegen Ende des Filmes gibt es übrigens einen Gastauftritt von Takeshi Kitano alias Beat Takeshi, wie er sich in seinen Filmauftritten nennt, als monsterbekämpfender Sonnengott. Dieser finale Kampf der Giganten ist super-trashig, reichlich doof, aber irgendwie halt trotzdem lustig. Genau so wie der ganze Rest des Films.
Source: http://outnow.ch/Movies/2008/GiraraNoGyakushu/Reviews/kino/