Erste Zusammenfassung (neu: Details)
Utl: Politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen – Staatsschutz
ermittelt
Hamburg (AP) In Hamburg ist erneut ein Anschlag verübt worden. In der Nacht zum Mittwoch schleuderten Unbekannte zwei Steine auf das Haus des CDU-Politikers Karl-Heinz Warnholz. Sie trafen ein Fenster im Erdgeschoss des Gebäudes im Stadtteil Rahlstedt, teilte die Polizei mit. Die Glasscheibe sei beschädigt, aber nicht zerstört worden. Warnholz, der Vorsitzender des Innenausschusses ist, war den Angaben zufolge zusammen mit seiner Familie zu Hause. Einen politischen Hintergrund und einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden G-8-Gipfel in Heiligendamm schloss die Polizei nicht aus.
Der Notruf bei der Polizei ging um 01.50 Uhr ein, wie ein Sprecher auf AP-Anfrage sagte. Ein Bekennerschreiben lag zunächst nicht vor. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Der oder die Täter konnten zunächst unerkannt entkommen.
Seit 2005 hat es in Hamburg zahlreiche Brand- und Farbanschläge auf Häuser und Autos von Politikern und Managern gegeben, in letzter Zeit häuften sich die Taten. In der Nacht auf Dienstag hatten Unbekannte das Auto von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann in Flammen gesetzt. Das Familienfahrzeug brannte vollständig aus. Die Polizei vermutet, dass hinter den Taten militante G-8-Gegner stehen könnten. Bürgermeister Ole von Beust hatte die Tat scharf verurteilt.
Die Bundesanwaltschaft hatte am 9. Mai auf der Suche nach gewaltbereiten Globalisierungsgegnern 40 Objekte der linken Szene durchsuchen lassen. Gegen mehr als 20 mutmaßliche Extremisten wurden Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung eingeleitet.