taz Nord: Polizeibullis in Flammen

In Göttingen hat es in der Nacht zum Sonntag nach Polizeiangaben Brandanschläge auf zwei Fahrzeuge der Bundespolizei gegeben. Durch Zufall hätten zwei Streife fahrende Beamte die teilweise in Flammen stehenden Bullis auf dem Parkplatz der Polizei bemerkt, sagte eine Sprecherin. Sie hätten das Feuer löschen können, noch bevor die Feuerwehr eintraf. Reifen und Unterböden der VW-Busse seien beschädigt worden, der Sachschaden soll sich auf 6.000 Euro belaufen.

Einen politischen Hintergrund schloss die Polizei ausdrücklich nicht aus. Möglicherweise gebe es Zusammenhänge mit einer Demonstration von linken G-8-Kritikern, bei der es am Vorabend zu Auseinandersetzungen gekommen war. Als einige Demonstranten auf eine Polizeisperre in einer Seitenstraße zuliefen, setzten Beamte dabei Schlagstöcke ein. Augenzeugen berichteten von einem sehr harten Vorgehen der Polizei, die mehrere hundert Einsatzkräfte aufgeboten haben will. Die Proteste richteten sich auch gegen das Demoverbot in Heiligendamm und die Razzien in mehreren Städten.

Ihre Vermutung, Linke könnten den Anschlag auf die Fahrzeuge verübt haben, sieht die Polizei durch einen ähnlichen Vorfall vom vergangenen Oktober erhärtet: Damals sei am Vorabend einer Demonstration gegen Rechtsextremismus in Göttingen ebenfalls ein Brandanschlag auf ein Polizeifahrzeug verübt worden. RP

taz Nord vom 21.5.2007, S. 21, 49 Z.
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