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Anti-G8-Bündnis organisiert erneut satirischen Protest gegen Globalisierungsgipfel
Rund 1000 Teilnehmer erwartet das Potsdamer Anti-G8-Bündnis am Mittwoch in der Landeshauptstadt. Dort sollen sie satirisch gegen das Fachtreffen der Außenminister demonstrieren. Gegen Auflagen für den Protestzug legte das Bündnis am Dienstag Widerspruch ein. In Potsdam selbst kommt es während der Konferenz zu umfangreichen Sperrungen.
“Außenminister treffen” wollen die G8-Kritiker, die sich um 16.00 Uhr am Hauptbahnhof treffen wollen. Getroffen werden sollen die Ressortchefs dabei mit Argumenten, nicht etwa mit Steinen, so der Sprecher des Bündnisses, Holger Zschoge. Die Ant-G8-Organisatoren hatten bereits den „Jubelumzug“ während des Umweltministertreffens organisiert.
Der satirische Protest soll gewaltfrei bleiben, allerdings forderte Zschoge auch die Außenminister auf, ihrerseits etwa auf das Führen von Kriegen zu verzichten. Wie weit der Demonstrationszug an den Tagungsort herankommt, ist noch unklar. Die Behörden planen einen Sicherheitsbereich rund um das Tagungszentrum. Gegen diesen hatte Lutz Boede vom Anti-G8-Bündnis am Dienstag Widerspruch eingelegt und, getreu dem satirischen Ansatz des Protestes, entsprechende Gegenvorschläge unterbreitet. „Wenn es bei dem Verbot tatsächlich um Sicherheitsbedenken geht, bin ich gerne bereit, nur mit Badehose bekleidet, an einen Baum gefesselt auf einem Transparent meine Meinung über die Politik der G8 sachlich kundzutun. Sollte das der Polizei nicht genügen, können sie mir auch gern ein ausgebildeten Beamten mit entsicherter Waffe zur Seite stellen.“
Boede erläutert seine Haltung: „Ich kann keineswegs erkennen, warum die Sicherheit einzelner MinisterInnen dadurch gefährdet sein soll, dass eine Demonstration im Abstand von einigen hundert Metern am Tagungsort vorbeiführt. Allenfalls könnte es zu geringen Verspätungen bei der Abreise kommen. Das ist aber kein akzeptabler Grund, das Demonstrationsrecht wesentlich einzuschränken.“ Laut „Märkischer Allgemeiner“ befürchtet Boede zudem ein härteres Vorgehen der am Mittwoch eingesetzten Berliner Polizei.
Potsdam selbst wird sich während der Tagung auf umfassende Sperrungen gefaßt machen dürfen. Laut Polizei sind am Morgen, sowie am Nachmittag in Potsdam-West, Potsdam-Nord und der Nauener Vorstadt Verkehrseinschränkungen zu erwarten. Die Untere Havel-Wasserstraße ist zwischen 10.00 und 20.00 Uhr teilweise für den Verkehr gesperrt.
Veröffentlicht: 29. Mai 2007
[http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=29052007ArtikelBBaktuell3]