Heute Nachmittag startete eine Gruppe von ca. 60 Menschen (Mit Zivis und Medien ueber 100) vom Convergence Center, um ihren Protest gegen die NATO kundzutun. Gleichzeitig wurden die Verletzten symbolisch zu einem nahegelegenen Krankenhaus begleitet, um sich die Verletzungen durch die Jandarmerie vom vorherigen Tage attestieren zu lassen. Zufaellig mussten sie auch bei dem Grand Hotel vorbei, indem Putin vermutlich kurze Zeit spaeter ankam. Dies sorgte fuer einen lauten und wuetenden Zwischenstopp und auf der anderen Seite fuer unorganisiertes Gewusel.
Die Demonstrant_innen hatten Musikinstrumente und einige Transparente dabei, mit verschiedenen Spruechen, wie “Ihr habt unsere Knochen gebrochen, aber unsere Ideen werdet ihr nie brechen”, “Stop Nato-Stop War”, “Essen fuer Alle -Bomben fuer Niemanden” (siehe Bilder).
An Sachschaden hat es nicht gemangelt, zwei Autofahrer haben einen solidarischen Autounfall organisiert. Auch an anderen Solidaritaetsbekundungen aus der Bevoelkerung hat es nicht gefehlt (hupende Autofahrer_innen, gruessende Arbeiter_innen). Die Polizei hatte gelernt Demokratie zu spielen und hielt sich zurueck, begleitete die Demo nur mit einigen Streifenwagen, einem Sixpack und einigen Zivibullen. Die Zurueckhaltung der Bullen ist mit den verschiedenen Reaktionen auf den gestrigen Tag zu erklaeren.
Zu erwaehnen sind dabei besonders: Die Antirepressionsdemo in Bukarest, organisiert von den wenigen Nichtverhafteten zur Polizeistation, die aktive Zusammenarbeit mit NGOs, die sofort Lust hatten mitzumachen und jetzt Klage gegen den rumaenischen Staat einreichen wollen, die sofort eingeschalteten Anwaelte, die engagierten Gefangenen, die die Zusammenarbeit mit den Bullen verweigerten und sie genuegend nervten, um von ihnen gerne wieder entlassen zu werden, die Botschaftsanrufe von aktiven Menschen und die total wichtigen internationalen Soliaktionen (fettes Danke an Euch und viel Glueck heute bei der Demo 15h in Berlin!!!). Auch die kritische Medien-Berichterstattung gegenueber dem Pruegeleinsatz der Riotcops hatte dabei natuerlich seinen Anteil.
Am Krankenhaus angekommen, gab ein Polizeisprecher ein Interview. Er sagte, dass die Polizei das Recht auf Meinungsfreiheit respektiere, die Demo aber illegal war und die Teilnehmer_innen somit bestraft werden muessten (in Rumaenien muss eine Demonstration 10 Tage im vorraus angemeldet werden und dies kann nur von einer Organisation wie z.B. einer Gewerkschaft getan werden. Die Polizei kann einen solchen Antrag aber auch je nach Gefallen ablehnen). Der Polizeisprecher drohte mit Geldstafen von bis zu 1500 Euro pro Person. Das war den Demonstrant_innen aber egal und daher machten sie sich geschlossen auf den Nachhauseweg.
Die Stimmung war insgesamt sehr kaempferisch und setzte fuer alle Teilnehmer_innen ein deutliches Zeichen gegen die Repression vom Vortag und die Kriegspolitik der NATO.
[http://de.indymedia.org/2008/04/212387.shtml]
Source: http://de.indymedia.org