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2008-04-03

NATO-Gegner in Rumänien wieder frei

Videos von Verhaftungen und der Razzia 1 | 2 | 3 | 4 | 5

Klage über Polizeigewalt

Bukarest – 54 NATO-Gegner, darunter 22 Deutsche, die am Mittwochnachmittag im Vorfeld des Gipfeltreffens der NATO-Staats- und Regierungschefs in der rumänischen Hauptstadt Bukarest festgenommen worden waren, sind wieder frei. Nach eigenen Angaben wurden sie bis zum späten Abend nach stundenlangen Verhören auf freien Fuß gesetzt.

Schläge von den Sicherheitskräften

Mehrere von ihnen sagten der Deutschen Presse-Agentur dpa, dass sie bei der Festnahme von maskierten Sicherheitskräften geschlagen worden seien. Eine Frau habe einen Beinbruch erlitten. Die Polizei habe ihnen nichts Konkretes vorgeworfen, hieß es. Mehrere Festgenommene kündigten an, mit Hilfe rumänischer Menschenrechtsorganisationen Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen die rumänische Polizei zu stellen.

Bild: Bukarest

Nach Polizeiangaben befanden sich unter den Festgenommenen neben den 22 Deutschen auch 26 Rumänen, zwei Tschechen, ein Moldawier, ein Portugiese, ein Pole und ein Spanier. Sie waren am Nachmittag in einer von ihnen angemieteten Fabrikhalle festgenommen worden, in der sie kampiert und Protest-Plakate gegen den NATO-Gipfel gemalt hatten. Nach Angaben der Polizei wurde die Gruppe von dem Hallenbesitzer angezeigt. Dieser habe angegeben, dass er von mehreren Aktivisten tätlich angegriffen worden sei. Zudem habe er nicht gewollt, dass in der Fabrikhalle mit feuergefährlicher Farbe gemalt werde.

Ständige Verfolgung

Nach Darstellung mehrerer Festgenommener hatten maskierte Sicherheitskräfte das Gebäude plötzlich gestürmt, die darin befindlichen Menschen mit Pfefferspray traktiert, geschlagen, ihnen Handschellen angelegt und sie dann abgeführt. Schon Tage zuvor hätten Polizisten in Zivil die Aktivisten ständig verfolgt. In der Fabrikhalle habe die Gruppe gewohnt und Friedens-Workshops aus Protest gegen das NATO-Gipfeltreffen geplant.

Schon vor drei Wochen hatte die rumänische Grenzpolizei einer sechsköpfigen Gruppe aus Deutschland die Einreise verweigert, nachdem in ihrem Auto Anti-NATO-Transparente gefunden worden waren. (APA/dpa)

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Source: http://derstandard.at