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Interview: 3. Juni, Aktionstag Feldbefreiungindymedia 08.03.2007 Interview mit einer Feldbefreierin, die im Rahmen der G8-Proteste den Feldbefreiungs- aktionstag am 3.Juni mitvorbereitet. indymedia: Du gehörst zu einem Zusammenhang, der im Rahmen der G8-Proteste einen Aktionstag am 3. Juni vorbereitet. Was ist geplant? Feldebefreierin: Ganz einfach! Am 3. Juni werden an möglichst vielen Genfeldern FeldbefreierInnen auftauchen, um die dort wachsenden Genpflanzen platt zu machen. Wir hoffen, dass sich viele Menschen beteiligen, die sich Anfang Juni rund um Heiligendamm versammeln um gegen den dortigen G8-Gipfel zu protestieren. indymedia: Wird das die Polizei nicht zu verhindern wissen? Feldbefreierin: Die Polizei wird vor allem damit zu tun haben, die direkte Umgebung von Heiligendamm abzusichern. Auch in Rostock wird sie sehr präsent sein müssen. Es wird sich zeigen, ob dann noch genug Kräfte übrig bleiben, um dann noch die Genfleder ausreichend zu bewachen. Ausserdem gibt es in Deutschland ziemlich viele Genfelder und es gibt erste Kontakte zu Gruppen ausserhalb Deutschlands. Wir beschränken unseren Aktionstag nicht auf Mecklenburg-Vorpommern. Und wir gehen davon aus, dass die FeldbefreierInnen, die am 3. Juni an ihrem Feld zu viel Polizei vorfinden, dann so flexibel reagieren, dass sie einfach auf einen anderen Tag oder eine andere Nacht ausweichen. indymedia: Solche Feldbefreiungen sind doch sicher Straftaten? Feldbefreierin: Hier handelt es sich um Sachbeschädigung. Wenn also beim Ernten jemand festgenommen wird, dann ist ein Strafverfahren möglich. Allerdings ist es ein Antragsdelikt, also der Geschädigte muss erst einmal einen Strafantrag stellen, sonst passiert gar nichts. Und auch bei einer Verurteilung ist nur eine kleine Geldstrafe zu erwarten. Etwas schwieriger ist die Lage bei Freisetzungsexperimenten. Hier könnten die BetreiberInnen versuchen, zivilrechtlich den entstandenen Schaden einzuklagen. Also im Zweifelsfall einfach auf die großen kommerziellen Maisfelder ausweichen. Im übrigen ist bereits der Aufruf zur Sachbeschädigung eine Straftat. Deswegen gibt es auch keine Gruppe oder Person, die offen zu dieser Aktion aufruft. indymedia: Wie werden potentielle FeldbefreierInnen denn die Genfelder finden? indymedia: Werden denn Feldbefreiungsaktionen die einzigen Aktionen am 3. Juni sein? Feldbefreierin: Nein. Es gibt ja noch das "Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft". Die planen eine Demonstration in Rostock und wollen an verschiedenen Aktionsorten die katastrophalen Entwicklungen in der globalen Landwirtschaft aufzeigen. Es geht ja nicht nur um die Durchsetzung der Gentechnik, sondern auch um die Hungertoten, die Arbeitsbedingungen, die Landverteibungen, den Sojaanbau für die Massentierhaltung des Nordens, die Politik der Supermarktketten, Biopiraterie und die Aneignung des Saatguts um nur einige Stichpunkte zu nennen. Wir hoffen, dass sich viele Menschen an den Aktionen des "Aktionsnetzwerks globale Landwirtschaft" und an den Feldbefreiungen beteiligen. indymedia: Vielen Dank für dieses Interview und viel Erfolg. |
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