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Anschlag: G-8-Gegner bekennen sichHamburger Abendblatt 3.3.07 Die linksextremen Täter sehen sich als “Teil einer militanten Kampagne gegen das Treffen”, zu der sie mit dem Anzünden der vier Lieferwagen auf dem Parkplatz einer Seniorenresidenz am Ernst-Mittelbach-Ring ihren “eigenen Beitrag” geleistet hätten. Die Firma Dussmann wird in dem Schreiben als “Überzeugungstäter kapitalistischer Modernisierung” bezeichnet. Zum Ziel der militanten Linksextremen wurde sie offensichtlich, weil das Dienstleistungsunternehmen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber mit Essen versorgen soll und damit unterstütze - allerdings nicht in Hamburg, sondern in Berlin. Polizeisprecher Ralf Meyer sagte auf Anfrage: “Nach ersten Ermittlungen halten wir den Brief für echt.” Die Ermittler des Staatsschutzes würden jetzt Zusammenhänge mit anderen Straftaten prüfen, insbesondere mit ähnlichen Brandanschlägen von gewalttätigen G-8-Gipfelgegnern in der Vergangenheit. So war zuletzt ein Auto von Finanzstaatssekretär Thomas Mirow (SPD) an Weihnachten in Winterhude in Brand gesetzt worden, genau einen Monat später wurden Anschläge auf zwei Manager von ThyssenKrupp MarineSystems verübt. In allen Fällen hat die G-8-Sonderkommission der Polizei bislang keine heiße Spur zu den Tätern. Nach Ansicht von Sicherheitsexperten setzt sich mit dem Brief der Trend fort, dass derartige Schreiben immer krudere Begründungen für die Anschläge liefern würden - und die Täter, die zuletzt im Vier-Wochen-Rhythmus zuschlugen, damit immer unberechenbarer werden. Mit der erneut politischen Bekennung ist zudem davon auszugehen, dass auch in diesem Fall Generalbundesanwältin Monika Harms das Ermittlungsverfahren an sich ziehen wird. Die Bundesanwaltschaft ermittelt bereits in den beiden vorangegangenen Hamburger Brandanschlägen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Von Christian Denso |
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