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Trauma Flyerin unserem leben als aktivist_innen, setzen wir uns häufig ganz bewusst extremen situationen aus: situationen, in denen wir unter umständen ausserordentliche gewalt erleben, während wir wenig oder keine kontrolle darüber haben, was uns oder anderen geschieht. in den jahren des gelebten widerstandes wurden strukturen aufgebaut, um die negativen auswirkungen des politischen aktivismus zu veringern oder vermeiden, wie zum beispiel ermittlungsausschüsse, rechtshilfe gruppen und demosanis. aber wenig, wenn überhaupt, wurde sich mit den psychologischen folgen des extremen stresses, dem wir uns mit dem wiederstand gegen herrschaftverhältnisse aussetzen, auseinandergesetzt. situationen zu erleben, die die physische oder psychische integrität eines menschen bedrohen kann einen starken druck auf menschen ausüben, der auch nach dem ende des ereignisses weiterwirken kann. einige psychologische folgen sind relativ weit verbreitet. zum beispiel chronischer stress, das burn out syndrom oder die posttraumatische belastungsstörung. nicht jede_r wird psychische reakionen zeigen. aber nicht wenige tun es und bleiben allzu oft damit alleine. das wichtgste ist, sich über mögliche folgen bewusst zu sein. es gibt wege, die wahrscheinlichkeit ein stress syndrom zu entwicklen, zu verringern. wenn du auf aktionen gehst, gehe nicht allein. versuche mit einer bezugsgruppe zu gehen, mit leuten denen du vertraust und redet miteinander darüber, was passieren könnte. sorgt dafür, dass nach der aktion keine_r alleine bleibt und dass ihr an einen sicheren ort kommt. ihr könnt debriefing abläufe lernen oder andere methoden um mit extremen situationen umzugehen. symptome einer stress reaktion können sein: wiederholtes nachdenken über das ereignis, flashbacks, albträume, vermeidung von allem, was in zusammenhang mit dem trauma steht, gleichgültigkeit, rückzug vom sozialleben, sich taub fühlen, auffällige veränderung des schlafverhaltens, gereiztheit oder wutausbrüche ausgelöst von "kleinigkeiten", konzentrationsschwierigkeiten, übersteigerte wachsamkeit, gedanke an selbstmord, sich tot fühlen, suchtverhalten, gefühle von isolation oder entfremdung, sich betrogen fühlen, starkes misstrauen, starke beeinträchtigung des alltäglichen funktionierens. einige dieser symptome sind wirklich ernst zu nehmen und erfordern professionelle hilfe! es gibt verschiedene wege, diese symptome zu behandeln. sich professionelle hilfe von therapeut_innen zu holen ist eine davon. andere beinhalten alternative medizin, zum beispiel massage oder meditation. in schwerwiegenden fällen sollte erwägt werden über einen gewissen zeitraum medikamente zu nehmen. |
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