Kurz vor der Begin der G8 Gipfelkonferenz in Heiligendamm, und unter den neuen bedrohlichen und erstickenden Antiterrorgesetzten gegen jede Widerstands- und Ungehorsamkeitsform im „demokratischen Europa“, befinden sich zwei Genossen aus Griechenland in Hungerstreik, ihre letzte Widerstandsformmöglichkeit.
Gerasimos Kyriakopoulos (seit 14. Dezember) und Tarasio Sardonosni aus der Ukraine (seit 29. November) wurden im Mai 2006 bei der Sozialforum - Demonstration in Athen festgenommen. Momentan, befinden sich beide unter Lebensgefahr im Krankenhaus.
Ihre Festnahmen sind auf die Aussagen von Bullen gestützt. Kyriakopoulos wurde, ungefähr, 5 Kilometer von der Demo entfernt festgenommen und Sardonosni nach Ende der Veranstaltung in einem Café. Von den 17 Leuten, die wegen verschiedener Anzeigen (Schädigung von staatlichem Eigentum, Angriff auf Staatsorgane, usw.) festgenommen wurden, sitzen drei immer noch ohne einen festen Prozesstermin in Untersuchungshaft! Die befinden sich in Hungerstreik um auf Bewehrung frei zu kommen. Der Staat lehnt so was ab und die Medien, ohne was dazu zu sagen, stimmen schweigend zu.
Die Aussagen der Bullen sind widersprüchlich soweit, es den Ort der Festnahmen betrifft. Die Anwältin von Sardonosni hat, bei einer Rundfunkkonferenz, von konstruierten Aussagen gegen einen politisch aktiven Flüchtling gesprochen. Einer sozialdemokratischer Abgeordneter, der selbst Arzt ist, besuchte die zwei Gefangener und meinte dass sie im Lebensgefahr Befinden. Zwei nie vorbestrafte junge Menschen sitzen in Untersuchungshaft, obwohl große Kriminelle die wegen riesiger Wirtschaftsskandale verurteilt sind, frei herum laufen.
Dem letzten medizinischen Bericht nach befindet sich die Gesundheit der zwei Gefangenen in einen gefährlichen Zustand. Sie haben 16 Kilo abgenommen, sie leiden an Muskelnschwächung und sind in ständigem Schlafzustand. Beides sind Zeichen einer Störung der Gehirnfunktion, die entweder immanent werden kann oder das gesamt Nervensystem und das Herz schädigen. Kyriakopoulos, hat bei einem früheren Verkehrunfall eine Niere und seine Milz verloren, was durch den Hungerstreik, seine Gesundheit noch mehr belastet.
Ihr Recht auf Kontakt mit medizinischem Personal und telephonische Kommunikation wird ständig verweigert.
Seit dem 13. Januar besetzen anarchistische Genossen der beiden hungerstreikenden Gefangenen die Technische Universität von Athen. Es wird ständig versucht die Öffentlichkeit in ganz Griechenland zu informieren. Mikrophonanlagen wurden organisiert, zwei Motorraddemonstrationen haben statt gefunden, beiden wurden von der Polizei angegriffen. Am ersten Februar demonstrierten 1500 linksgerichtete Leute und Anarchisten für ihre Freilassung. Außerdem äußerte sich die Solidarität mit der gefangenen durch einen Angriff am 28. Januar 2007 auf das Gesundheitsministerium.
Die Ermordungen von politischen Gefangenen durch den Staat, gehen weiter in Europa. Nur die Prozesse sind verfeinert geworden. Die griechische Behörde wissen dass ihr Freispruch sicher ist und deswegen werden sie auf Grund ihre politische Einstellungen bestrafft.
Wir fordern die sofortige Freilassung der sich im Hungerstreik befindenden Gefangenen.
Der Kampf geht weiter.
Kontrainformation
Hungerstreik von:
Tarasio Sardonosni (67 Tage) und
Gerasimos Kyriakopoulos (50 Tage)
Im Untersuchungshaft seit 6. Mai 2006, nach den Ereignissen der Europäischen Sozialforum – Demonstration
Aus den Nikaia - Krankenhaus wo wir uns immer noch befinden, schicken wir unsere warmen Grüße an das Plenum der Athener TU Besetzung und der immer breiteren Solidaritätsbewegung mit unserem Fall. Der Staatsanwalt und die freilassungszuständige Behörde haben immer noch nicht getagt. Sie beweisen noch einmal: Wer für Freiheit und Würde kämpft, ist für die Macht, ein zu vernichtender Feind.
Wir sind keine Helden, wir lieben das Leben. Aber Leben, ohne Freiheit und Würde ist nicht möglich. Mit unserem Leben fordern wir nicht nur unsere sofortige und direkte Freilassung, sonder die von K. Kotsadouras. Das weitere Verbleiben von uns dreien in der Untersuchungshaft, ist sogar illegal nach den Gesetzen der heuchlerischen Macht.
Unser Kampf kann nicht aufhören. Es ist eine Einbahnstraße bis uns Recht getan wird. Die verschiedenen Machtspiele, die die Macht probiert, betreffen uns nicht, weil unser Bewusstsein und unsere Träume sich nicht unterwerfen lassen. Sie werden sich einfach nicht durchsetzen und ihre Maske wird für die ganze Gesellschaft sowieso runterfallen.
Der kollektive Kampf geht weiter
Tarasios und Gerasimos, 25.01.2007