|
Verfassungsschutz - Warnung vor Anschlägen auf G8-GipfelFocus online 27. Januar 2007
Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Heinz Fromm, hat vor Anschlägen auf den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni gewarnt. Die Täter nähmen dabei Personenschäden in Kauf, sagte Fromm in einem FOCUS-Interview. In erster Linie zielten die Attacken indes auf Sachschäden. Fromm rechnet im Vorfeld des Gipfels mit Anschlägen vorwiegend im norddeutschen Raum sowie „in und um Berlin“. Besonders gefährdet seien internationale Konzerne und staatliche Institutionen. In der militanten Szene sei über gezielte Attentate auf Personen intensiv diskutiert worden, sagte Fromm. Diese Angriffe seien letztlich abgelehnt worden, da eine Eskalation „im Moment für politisch nicht opportun“ eingestuft werde. Die Mehrheit der Gipfelgegner, die nicht extremistisch orientiert sei, werde durch Gewaltaktionen eher abgeschreckt. Veränderung in der Skinhead-Szene Die Antiglobalisierungskampagne hat laut Fromm momentan „offensichtlich an Attraktivität verloren“. Die Erwartungen der Akteure auf die Teilnahme von 100 000 Demonstranten würden sich wohl nicht erfüllen, sagte Fromm. Für die im nächsten Monat in München stattfindende Sicherheitskonferenz, an der Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Verteidigungsminister Robert Gates teilnehmen werden, erwartet er keine größeren Störungen. Im rechtsradikalen Milieu hat der Verfassungsschutz Fromm zufolge eine Veränderung in der Skinhead-Szene festgestellt. Das typische Erscheinungsbild – Glatze und Bomberjacke – sei immer weniger attraktiv. Der Trend gehe zu „Scheitel statt Glatze“. Die hohe Anzahl der von Rechtsradikalen begangenen Gewalttaten werde sich indes „auf absehbare Zeit nicht verringern“. Im islamistischen Bereich hat das BfV Personen unter Beobachtung, die nach dem Untergrundkampf im Irak nach Deutschland zurückgekehrt seien. Diese „Veteranen“, übten eine „erhebliche Anziehungskraft“ auf junge Leute mit einem Migrationshintergrund aus, so Fromm. |
Move / Posters / FotosSuchen |