Vor G8-Gipfel in Heiligendamm - Weitere Anschläge erwartet

nt-v 19. Januar 2007

Deutsche Sicherheitskreise rechnen vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten vom 6. bis 8. Juni im Ostseebad Heiligendamm mit weiteren Anschlägen von linksextremen Globalisierungsgegnern. Die militante Kampagne gegen den Gipfel werde sich bis zu dem Treffen fortsetzen, hieß es am Freitag weiter. Bislang habe es im Zusammenhang mit dem Treffen 13 Anschläge und einen versuchten Anschlag auf Gebäude oder Autos gegeben. Unter anderem war im vergangenen Jahr ein Brandanschlag auf ein Auto vor dem Haus von Finanzstaatssekretär Thomas Mirow in Hamburg verübt worden. Bei der Polizei war danach ein Bekennerschreiben von Globalisierungsgegnern eingegangen.

Das Niveau der Anschläge sei bislang nicht über Sachbeschädigungen hinaus gegangen, hieß es weiter. Die Unbekannten, die mit Schwerpunkt in Norddeutschland und in Berlin operierten, hätten ihre Taten sorgfältig vorbereitet. Sie hätten offenkundig genau darauf geachtet, dass durch die Brandsätze keine Menschen verletzt wurden. "Personenschäden sind nicht intendiert, da diese in der Szene nur schwer zu vermitteln wären", hieß es weiter.

Mit Blick auf das Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der G7-Länder am 9. und 10. Februar in Essen würden dagegen keine Anschläge erwartet, hieß es bei den Sicherheitsexperten weiter. Dort sei nur mit Demonstrationen von Globalisierungsgegnern zu rechnen.

Das Ostseebad Heiligendamm wird bereits für das G8-Gipfeltreffen zur Festung ausgebaut. Das Tagungszentrum der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands (G8) soll von einer rund zwölf Kilometer langen und 2,50 Meter hohen Sperranlage vor der Bevölkerung und Demonstranten abgeschirmt werden. Zusätzlich gesichert wird die Sperranlage unter anderem durch Videokameras und Bewegungsmelder. Etwa zwei Wochen vor dem Gipfel wird der Betrieb der Bäderbahn "Molli" durch Heiligendamm für Touristen eingestellt.

Das Tagungshotel, das bereits während des Besuchs von US-Präsident George W. Bush im Juli 2006 mit einem Bauzaun geschützt worden war, soll diesmal mit Stacheldraht, Kameras und Bewegungungsmeldern gesichert werden. Während des Bush-Besuches waren 12 500 Polizisten in der Region im Einsatz. Zum G-8-Gipfel kommen die Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen der Welt nach Heiligendamm.

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Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern müssen im Sommer wegen des G8-Gipfels mit leichten Einschränkungen rechnen. Das erklärte Tobias Woitendorf vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern in Rostock.

Während des Treffens vom 6. bis 8. Juni im Ostseebad Heiligendamm könne es gelegentlich zu Behinderungen und Staus auf den umliegenden Straßen kommen. Vorerst sei der Reiseverkehr in die Region sowie nach Rügen oder zur Seenplatte von Bau- und Sicherheitsmaßnahmen aber noch nicht betroffen. In Heiligendamm begannen am Montag die Bauarbeiten für einen zwölf Kilometer langen und 2,50 Meter hohen Sicherheitszaun.

Etwa zwei Wochen vor dem Gipfel werde der Betrieb der Bäderbahn «Molli» durch Heiligendamm für Touristen eingestellt, sagte Woitendorf. «Wer während des G8-Gipfels einen Urlaub in der Gegend plant, sollte außerdem wegen der großen Andrangs früh buchen, um noch freie Zimmer zu finden.» Zu erwarten seien beispielsweise Demonstranten, aber auch Medienvertreter. Zusätzlich empfehle sich die Anreise per Bahn. Hierzu stehe ab Juni eine neue ICE-Strecke München-Rostock zur Verfügung.

Das Tagungshotel, das bereits während des Besuchs von US-Präsident George W. Bush im Juli 2006 mit einem Bauzaun geschützt worden war, soll diesmal mit Stacheldraht, Kameras und Bewegungungsmeldern gesichert werden. Während des Bush-Besuches waren 12 500 Polizisten in der Region im Einsatz. Zum G-8-Gipfel kommen die Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen der Welt nach Heiligendamm.

Informationen: Tipps für Urlauber bietet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern im Internet unter www.auf-nach-mv.de und unter der Telefonnummer 0381/40 30 500.