Stichworte zur zukünftigen G8-Pressearbeit der CampInski-Pressegruppe

Wir sind die ehemalige CampInski-Pressegruppe und wollen weitermachen. Dies gerne mit anderen, und damit alle mal was in den Händen haben, hier unsere Vorstellungen. Orientiert am Konzept für Pressearbeit im Campinski wollen wir unsere Arbeit so organisieren, dass sie transparent ist und offen für Mitarbeit. Das bedeutet:
- Wir wollen weitestgehend keine eigenen, also selbstgeschriebenen, oder 'von uns ausgedachten', Inhalte/Statements vermitteln, auch wenn es wenn es davon natürlich Ausnahmen geben wird. Vorläufig gibt es innerhalb des dissent+x-Spektrums wenig inhaltlichen Konsens, so dass wir uns auch gar nicht in der Lage sähen, sicher sagen zu können, was eigentlich Haltung von 'dissent+x' zu einem gegebenen Thema wäre.
- Wir sehen uns eher weiterhin als 'Servicebüro' für die Inhalte der dissent+x-Arbeitsgruppen, die idealerweise uns kontaktieren, wenn sie meinen, dass Pressearbeit aktuell sinnvoll ist, also etwa eine Erklärung herausgegeben werden soll. Gleichzeitig können wir Anfragen der Presse an Gruppen weitergeben oder eigene Ideen an aktive Gruppen herantragen.
- Wir werden als nächstes die vorhandenen Pressekontakte aus dem Campinski reaktivieren, indem wir sie kontaktieren und uns als AnsprechpartnerInnen auch für dieses Jahr vorstellen. Ein Schritt wird sein, die bisherige Pressearbeit auszuwerten; ein weiterer, neue Kontakte aufzubauen.
- Transparent bedeutet für unsere Arbeit, dass wir klar sagen, was wir machen und warum, und was nicht. Es geht uns nicht darum, Einzelne als SprecherInnen zu etablieren, die alles und jedes kommentieren. Die Pressearbeit muss dokumentiert werden und für die Gruppen nachvollziehbar sein. Hierzu sollten wir uns eine Kommunikationsstruktur überlegen, an der mehrere Personen von unterschiedlichen Orten aus zusammen arbeiten können, z.B. passwortgeschütztes Wiki, verschlüsselter Chat.
- Was wir nicht wollen, ist, losgelöst von der tatsächlichen Arbeit und den Diskussionen der dissent-Gruppen Statements zu verfassen. Statt dessen liefern wir die 'Infrastruktur', um politische Aktionen der Presse zugänglich zu machen, ausgehend aber von der Initiative derer, die die Aktionen verantworten.
- Gleichzeitig wird es aber natürlich - je näher der Gipfel kommt, desto mehr - notwendig sein, Offensichtliches schnell zu kommentieren (Es demonstrierten 4000 Menschen am.. um.. weil..). Das betrachten wir auch als Teil unserer Arbeit. Für die Zeit während des Gipfels können wir uns deshalb vorstellen strukturiert Informationen zu sammeln, zu überprüfen und dann als Pressegruppe oben genannte allgemeine Infos der Presse zugänglich zu machen. Dazu brauchen wir viele Leute an verschiedenen Orten und können uns vorstellen, das mit anderen Gruppen zu koordinieren, die ebenfalls so arbeiten (z.B. Radiogruppen, Infopunkte, Medienzentrum).
- Offenheit bedeutet, jetzt Arbeit zu investieren, um Informationen so zu sammeln und zu strukturieren, dass Neue schnell Zugang zu ihnen haben und nicht einige wenige alles wissen, was kurzfristig wichtig sein kann, um bestimmte Vorgänge zu kommentieren. Dazu bräuchte es jetzt langsam mehr Leute, die sich vorstellen können und die Kapazitäten haben, Pressearbeit zu machen. Wir schlagen dazu ein Treffen auf dem dissent-Wochenende vom 19. - 21. Januar in Bremen vor. Die einzelnen Schwerpunkte könnten sich überlegen, Personen zu benennen, die Lust auf Pressearbeit haben, damit die Inhalte nicht zu kurz kommen.
- Aus unserer Perspektive sind jetzt noch keine regelmäßigen Presseerklärungen, Pressekonferenzen oder Hintergrundgespräche notwendig. Es ist nicht wichtig, zu allem und jedem jetzt etwas zu sagen. Wir denken, dass das 'verschwendete Energie' wäre, weil vermutlich wenige solche Erklärungen überhaupt aufgegriffen würden. Wir reden lieber über das, was 'wir' machen, über eigene Aktionen. Das finden wir wichtiger, als Aktionen der Gegenseite zu kommentieren.
- Wir halten es für sinnvoll, uns an einer großen Pressekonferenz am Freitag vor dem Gipfel zu beteiligen. Stichworte "spektrenübergreifend" und (falls das dann noch die Politik ist) "keine Distanzierung von anderen Widerstandsformen".
- Genauso ist es notwendig, gleichberechtigt und vor allem gut vorbereitet an den Pressekonferenzen z.B. nach Rostock III teilzunehmen. Wir glauben, dass dies die Voraussetzung ist, um von den Medien als Teil der Vorbereitung wahrgenommen zu werden.

Eure Campinski-Pressegruppe



Angebot zur Unterstützung von Gruppen

Ergänzung vom 2. März 2007

Wir, die Pressegruppe 'Campinski', wollen hiermit nochmal unsere Unterstützung bei der Pressearbeit durch Dissent und Dissent nahestehenden Gruppen anbieten. Dazu sind wir auf Eure Mitarbeit angewiesen.

Pressearbeit sollte unserer Idee nach ihren Ursprung bei den Gruppen haben, die der Presse etwas mitzuteilen haben - also etwa eine Aktion vorbereiten oder durchgeführt haben, eine Website starten oder einen Aktionstag ankündigen. Wenn die jeweilige Gruppe selber eine Presseerklärung schreibt, übernehmen wir dann die Verschickung über unseren Presseverteilen (oder kleinere, etwa nur für die Region, nur für bestimmte Medien etc.). Wenn die Gruppe Hilfe beim Schreiben der Presseerklärung braucht, übernehmen wir auch das.

Umgekehrt bieten wir an, die Schnittstelle für JournalistInnen zu sein, die etwa InterviewpartnerInnen suchen. Da wir weitgehend vermeiden wollen, selbst die Interviews zu geben, wollen wir solche Anfragen an die Gruppen weitervermitteln, zu deren Thema die Interviewanfrage kommt.

Hier brauchen wir jetzt die Hilfe aller Gruppen, die Interesse an Pressearbeit haben:

Bitte nennt uns AnsprechpartnerInnen, die wir schnell kontaktieren können, falls es Anfragen gibt. Deren Rolle kann sein, selbst PressesprecherIn Eurer Gruppe zu sein, oder auch nur, als Kontaktperson Fragen weiterzuvermitteln. Für uns ist wichtig, Euch schnell erreichen zu können. un dann zu klären, ob und welches Interesse Ihr der Presse gegenüber habt. Interviewanfragen gibt es jetzt schon reichlich, aber oft bleibt nicht die Zeit, mehrere Tage herumzufragen, bis jemand gefunden ist, der bestimmte Fragen beantworten kann und will. Selbstverständlich gehen wir mit diesen Informationen vertraulich um.

Während des Gipfels planen wir, tägliche kleine Pressekonferenzen durchzuführen, weil wir davon ausgehen, dass es viele Fragen der Presse geben wird, die wir lieber selbst beantworten würden statt sie der Spekulation der jeweiligen JournalistInnen zu überlassen. Wir glauben zwar nicht, dass die verhindern wird, dass das Dissent-Spektrum primär über die Gleichsetzung mit dem 'Schwarzen Block' in klassischer Weise beschrieben werden wird, aber wir denken schon, dass es sich lohnt, zu versuchen, den JournalistInnen gegenüber, die das interessiert, unsere Sicht der Dinge darzustellen und vor allem auch unsere Inhalte zu vermitteln. Auch dies soll mit Eurer Mitwirkung geschehen - mehr dazu später.

Zu unserem Selbstverständnis: Wir sind keine offene Gruppe. Wir gehen davon aus, dass, je näher der Gipfel rückt, wir häufiger auf Fragen werden reagieren müssen, deren Beantwortung Routine im Umgang mit Fangfragen erfordert. Wir glauben nicht, dass wir besser als andere geeignet sind, mit Fragen umzugehen, die uns 'nicht freundlich gesonnen' sind, aber wir finden, dass wichtig ist, bestimmte Themen ausreichend vorher zu diskutieren, um einen politisch und rhetorisch passenden Umgang mit ihnen zu finden. Dies beinhaltet auch ein Vertrauensverhältnis untereinander, dass dem auf uns zukommenden Stress standhält. Deswegen haben wir eine nicht gänzlich offene Form der Organisierung unserer Gruppe gewählt, was nicht heißt, dass wir nicht mehr werden wollten. Wenn Ihr Interesse habt, könnt Ihr uns bei dissent-Treffen, per Mail oder Telefon erreichen.

Links:
* Tipps zum Schreiben von Presseerklärungen:
http://www.whatwecando.de/content/info_medienarbeit.htm
* Pressegruppen Website (mit Kontaktmöglichkeiten und unserem Konzept):
http://press.dissentnetwork.org/