Nach G-8-Gipfel: Wieder Brandanschlag auf Auto

Welt 10. Juni 2007

Die Reihe der Brandanschläge auf Kraftfahrzeuge hat sich auch in der Nacht zum Sonntag fortgesetzt. Die unbekannten Täter schlugen dieses Mal in der Almstadtstraße in der Rosenthaler Vorstadt in Mitte zu.
Passanten bemerkten gegen 3.45 Uhr einen brennenden Daimler-Benz und riefen die Feuerwehr, die wie in der vorangegangenen Nacht zum Löschen anrückte.
In der Nacht zum Sonnabend hatten sich in Mitte etwa 600 Globalisierungsgegner zu einer ungenehmigten Demonstration eingefunden. Im Anschluss brannten stadtweit 13 Autos oder wurden durch Einschlagen von Scheiben beschädigt. Wie berichtet, waren allein in Friedrichshain sieben Pkw an zwei Tatorten betroffen. Seit Jahresbeginn gab es bereits 70 Anschläge dieser Art.

Polizeibeamte laufen im gesamten Stadtgebiet verstärkt Streife

Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat daraufhin angekündigt, Polizeibeamte würden im gesamten Stadtgebiet verstärkt Streife laufen. Zudem werde die Zahl der Zivilstreifen erhöht. Frank Henkel, innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, begrüßte dies. Es sei höchste Zeit, dass der Senat Schluss mache mit den Verharmlosungsszenarien gegenüber den Gefahren des Linksextremismus. „Sie haben sich als Trugschluss erwiesen. Das belegen auch die Erkenntnisse des Staatsschutzes“, so Henkel. Der Politiker sagte weiter, er frage sich allerdings, woher der Senat das Personal für die angekündigten Maßnahmen nehme wolle. „Bei dem schmalen Einstellungskorridor von gerade 300 neuen Beamten erscheint mir das unklar.“
In der Nacht zum Sonntag gab es zudem einen Anschlag mit Farbbeuteln auf das Redaktionsgebäude der Tageszeitung taz an der Kochstraße. Glasscheiben des taz-Cafés waren mit gelb, pink und roter Farbe beschmiert worden, bestätigten gestern taz-Redakteure. Ein Bekennerschreiben liege nicht vor, etwaige Gründe seien ihnen nicht bekannt.
pol