Protest gegen Werbeveranstaltung der Bundeswehr

Pressemitteilung - 28. Mai 2007 - Rostock
GipfelgegnerInnen werden Werbeveranstaltung der Bundeswehr am Arbeitsamt Rostock nicht hinnehmen

Am Donnerstag, den 31. Mai will die Bundeswehr in der Rostocker Arbeitsagentur in der Kopernikusstraße über „berufliche Perspektiven“ in der Bundeswehr informieren. Dagegen machen nun GipfelgegnerInnen mobil.
Seit geraumer Zeit stiften bundesweit KriegsgegnerInnen und Erwerbslosengruppen Unruhe bei sogenannten Reklameeinsätzen der Bundeswehr. Ihr Schwerpunkt sind die Rekrutierungsveranstaltungen der Bundeswehr an Arbeitsämtern und Schulen.
Die Perspektivlosigkeit am Ausbildungssmarkt und der zunehmende Druck für Erwerbslose seit der mehrfach verschärften Hartz IV-Gesetzgebung lockt die Bundeswehr, dort immer offensiver für den “Job” des Soldaten zu werben.

„Es ist nicht nur geschmacklos sondern unverantwortlich, junge Menschen in Perspektivlosigkeit für den Kriegsdienst zu ködern. Solche Werbeshows der Bundeswehr im öffentlichen Raum, an Schulen und Arbeitsämtern muss man unterbinden,“ erklärt Verena Kemper von der Initiative Bundeswehr-Wegtreten.

Zielsetzung der “Initiative Bundeswehr-Wegtreten” ist es, die Bundeswehr in ihrer Selbstinszenierung als „ganz normaler Arbeitgeber“ im öffentlichen Raum zurückzudrängen, indem man sie genau dort angeht. Ihr Motto: „Wer die Öffentlichkeit sucht, muss sie auch ertragen!“

Genau dabei kam es in der Vergangenheit zu teils handfesten
Auseinandersetzungen. Nach mehrfachen Störaktionen waren die monatlichen Veranstaltungen an den Arbeitsagenturen in Köln und Berlin komplett ausgesetzt worden. Zu Protestaktionen gegen Bundeswehrwerbeveranstaltungen kam es außerdem in den vergangenen Monaten in Bielefeld, Aachen, Bautzen und Görlitz.
In der Arbeitsagentur Wuppertal musste die Veranstaltung gleich zu Beginn abgebrochen werde, da der Werbeoffizier eine Torte ins Gesicht gedrückt bekam.
In Weimar wehrten sich SchülerInnen gegen den Besuch des Bundeswehr-Infomobils an ihrer Schule. Der Werbetruck wurde über Nacht von oben bis unten mit Antikriegsparolen besprüht und die Bundeswehrwerber auf dem Schulhof tags drauf von einer Dauerkundgebung umzingelt.

Als “äußerst frech oder aber gänzlich naiv” bezeichnet Verena Kemper das Vorhaben der Bundeswehr unmittelbar vor den zentralen Gipfelprotesten ab 1. Juni eine derartige Veranstaltung zu wagen. “Hunderte von Gipfelgegnerinnen sind dann bereits in Rostock und werden die Einladung der Bundeswehr zur Informationsveranstaltung am 31.Mai annehmen.”

Weitere Informationen finden sie auf: www.bundeswehr-wegtreten.tk