Handy-Netzen droht Überlastung

Ostsee Zeitung 29. Mai 2007

Rostock (OZ) Wer kurz vor und während des G8-Gipfels mit dem Handy telefonieren möchte, könnte im Großraum Rostock erhebliche Probleme mit der Verbindung bekommen. Auch bei bester Technik und langfristiger Vorbereitung könne es bei Großveranstaltungen dieser Art durchaus zeitweise zur Überlastung der Telefonnetze kommen, sagt Jörn Borm vom Mobilfunkanbieter E-Plus. „So viele Anlagen bauen kann niemand, dass man auf alle Eventualitäten eingerichtet ist.“

Andere Anbieter geben sich gelassen. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, sagt T-Mobile-Sprecher Andreas Fuchs. „Wir haben die vorhandenen Sendeanlagen aufgerüstet und zusätzlich mobile Anlagen aufgestellt.“ Ähnlich äußert sich Vodafone-Sprecherin Anka Vollmann: „Netzabstürze während des Gipfels können wir uns schon aus Image-Gründen gar nicht leisten.“ Dass die Netze eventuell aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden, hält sie für unwahrscheinlich.
Das Innenministerium in Schwerin schließt eine Abschaltung in einer möglichen Gefahrensituation indes nicht aus. „Das ist aber ganz normal“, sagt Gerald Holsten, G8-Sprecher der Behörde. Auch in alltäglichen Zeiten sei so etwas möglich, etwa wenn es Hinweise auf eine Bombe gibt, die per Handy gezündet werden soll. Im Rahmen der G8-Vorbereitungen gehörten solche Vorkehrungen zum Sicherheitskonzept.

Die Pflegedienste in Rostock haben sich bereits auf handyfreie Zonen vorbereitet und Notfallpläne aufgestellt. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste hatte zuvor mitgeteilt, dass während des Gipfels zeitweise alle Mobilfunknetze abgeschaltet werden könnten.

K. W./GKW