Convergence Space Berlin + FIGHT ANTISEMITISM


Seit Montag ist Kreuzberg 36 der "Convergence Space Berlin". Der CSB ist ein grob abgesteckten Raum in dem sich Aktivist_innen untereinander und mit der Bevölkerung annähern und austauschen können und daraus entstehen eventuell Denkanstöße und Aktionen. Seit heute hängt am Eingang des New Yorck im Bethanien ein "FIGHT ANTISEMITISM"-Transparent. Dies ist u.a. eine Reaktion auf den Brandanschlag auf die größte Synagoge in Genf.
Neben den Convergence Centern für die G8-Proteste in Hamburg (25.5. - 10.6.2007, in der Roten Flora) und Rostock (25.5. - 2.6.2007) gibt es in Berlin den Convergence Space (21.5. - 16.6.2007). Dabei handelt es sich nicht um ein einzelnes Center, sondern um gesamt Kreuzberg 36: "Konvergenz bedeutet Annäherung; so ist die Idee des CS, dass Aktivist_innen untereinander und mit der Bevölkerung sich auf einem grob abgesteckten Raum annähern, austauschen und daraus phantasievolle Aktionen entstehen werden. Space bedeutet Raum; so soll der CS kein abgekapselter Ort sein, sondern ein offener Raum, der allen zugänglich ist." In der Zeit des CSB gibt es drei feste Anlaufstellen:

- das Clash, Gneisenaustrasse 2, Hinterhof (U-Bhf) Mehringdamm
geöffnet täglich von 12 bis 2 Uhr, freitags/samstags bis 4 Uhr

- die Köpi, Köpenickerstrasse 137, Berlin Mitte S-Bhf Ostbahnhof
geöffnet täglich von 12 bis 15 Uhr

- New Yorck im Bethanien, Mariannenplatz , Seitenflügel
geöffnet vom 21.05. bis 1.6. und vom 9.6-16.6 täglich von 8 Uhr bis 23 Uhr

An einer dieser Anlaufstellen, dem New Yorck im Bethanien, wurde heute ein Transparent mit der Aufschrift "FIGHT ANTISEMITISM" über den Eingang gehangen. Dabei handelt es sich zum einen um eine direkte Reaktion auf den Brandanschlag heute Nacht in der Schweiz, bei dem die größte Synagoge in Genf zerstört wurde ( http://de.indymedia.org/2007/05/178308.shtml). Zum anderen ist es ganz allgemein ein Versuch das Thema Antisemitismus in der Mobilisierung gegen den G8-Gipfel präsenter zu machen. Denn wie so oft, wird sich auch und gerade in der Gipfel-Mobilisierung und -Aktionsplanung selten bis garnicht mit Antisemitismus beschäftigt. Wenn überhaupt, dann nur wenn es Kritik an verkürtzter und personalisierender Kapitalismuskritik oder "Solidarität" mit nationalen Befreiungsbewegungen gibt, oder sich von den Positionen von Neonazis abgegrenzt werden soll. Doch Antisemitismus muß für jede emanzipatorische Bewegung neben Kapitalismus, Sexismus und Rassimus einen festen Platz auf der Liste der zu analysierenden und zu bekämpfenden Herrschaftsverhältnisse haben. In diesem Sinne werden wir auch in Hamburg, Rostock und Heiligendamm aktiv sein und fordern alle auf dies auch zu tun! Das breite Schweigen zu antisemitischen Pöbeleien, Übergriffen und Anschlägen, ob nun in der Schweiz, Deutschland, Frankreich,... muss gebrochen werden. Antisemitismus muss bei einem Großereigniss wie dem G8-Gipfel und auch darüber hinaus thematisiert und bekämpft werden.