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G-8-Gegner: “No-name”-Terroristen mit diffusen ZielenWelt online 22. Mai 2007 Mal nennen sie sich “Autonome Gipfelstürmer”, mal bleiben sie anonym. Das Schema ist aber immer gleich: Die militanten Gegner des G-8-Gipfels schlagen nachts im Schutze der Dunkelheit gegen SPD-Politiker, Hotels, Manager oder Chefredakteure zu. Als in der Nacht zu Dienstag das Auto von “Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann in Flammen aufgeht, ist es die dritte Attacke binnen einer Woche. Erst fliegen Farbbeutel und Steine auf ein Luxushotel, dann wird das Haus eines Lufthansa-Managers zum Ziel. Wenige Tage vor dem Treffen der Außenminister Asiens und der EU in Hamburg sowie vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm hat sich die Zahl militanter Anschläge damit deutlich erhöht. Das Problem der Ermittler liegt darin, dass die Gruppen in Hamburg unter wechselnden Namen agieren, obwohl sich dahinter, so vermuten sie, wohl dieselben Täter verbergen. Diese “no-name“-Terroristen wollen offenbar die Fahnder in die Irre führen. Die Bekennerschreiben haben laut Polizei unterschiedliche Absender oder Unterzeichner, allerdings seien klare Zusammenhänge zu erkennen. Bereits 2006 wurden mehrere Brandanschläge verübt, von denen bisher keiner aufgeklärt wurde. Auch zu den jüngsten Anschlägen gibt es keine heiße Spur. Die Polizei tappt im Dunkeln. Ein Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf das Auto des “Bild“-Chefredakteurs, das den Verdacht eines politischen Hintergrunds bestätigt, liegt zunächst nicht vor. Aber die Beamten machen sich keine Illusionen: “Wir erwarten bis zum G8-Gipfel weitere Attacken“, sagt Polizeisprecher Ralf Meyer. Bisher haben sich die Anschläge nur gegen Sachen gerichtet. “Aber wenn es mal einen Planungsfehler gibt, können auch Personen zu Schaden kommen“, warnt Meyer vor einer Verharmlosung der Angriffe. Es gebe keine “harmlose Gewalt gegen Sachen“, sagt auch Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU). In der linken Szene ist man nach der bundesweiten Razzia am 9. Mai vorsichtig geworden und hat Angst, unter Generalverdacht zu geraten. „Ene, Mene, Muh, der/die TerroristIn bist Du.“ - Das Banner neben der “Roten Flora“ in Hamburg spiegelt die als Kriminalisierung der gesamten Szene empfundene Stimmung wieder. Deshalb sagt man drinnen lieber nichts zum brennenden Auto des “Bild“-Chefredakteurs und zu den anderen Anschlägen. “Wir äußern uns nicht zur Gewaltfrage, das würde in die falsche Richtung gehen“, sagt Frank Möller, der sich als Aktivist aus dem Umfeld der “Roten Flora“ bezeichnet. Zugleich sagt eine Aktivistin etwas kryptisch: “Der Widerstand ist in Bewegung, die Autonomen sind es auch.“ 22. Mai 2007, 15:37 Uhr |
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