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Hinweise zu PMR/”Walkie-Talkies”de.indymedia.org: 17. Mai 2007 PMR (”public mobile radio”) sendet und empfängt auf sechs kanälen im frequenzbereich zwischen 446,000 und 446,100 MHz. die nutzung von funkfrequenzen ist international streng geregelt. der frequenzbereich von PMR darf mit unmodifizierten zugelassenen Geräten von jeder und jedem ohne besondere zertifizierung benutzt werden. bevor ihr funkgeräte bei aktionen einsetzt ist es auf jeden fall hilfreich, wenn ihr den umgang damit übt. versucht vor allem ein gefühl dafür zu kriegen, wie verschiedene landschaftsmerkmale die reichweite der geräte beeinflussen. die meisten hersteller geben als reichweite 5 km an. weil sich PMR-funkwellen wie licht ausbreiten, schwächt jedes hindernis den empfang. eine verbindung über den optischen horizont hinaus ist nicht bzw. nur über reflektionen möglich, d.h. wo die sicht versperrt ist, gibt es auch keinen empfang. in städten sind oft nicht mehr als 500m drin. unter optimalen bedingungen (von hügelspitze zu hügelspitze und mit guten antennen) können hingegen auch 50-100 km überbrückt werden. durchschnittlich liegt die reichweite bei etwa 1,5 bis 2 km. denkt beim senden immer daran, dass euch alle hören können, die auf den gleichen kanal geschaltet haben und sich in reichweite befinden. mit hilfe von pilottönen - kontrolltöne die beim funken mit übertragen werden - ist es möglich, sogenannte geschlossene benutzerInnengruppen zu bilden (achtet beim kauf auf CTCSS- oder DCS-fähigkeit des PMR). alle funkübertragungen ohne den festgelegten pilotton werden dann von eurem gerät ausgefiltert, so dass ihr nur mitteilungen innerhalb der benutzerInnengruppe zu hören bekommt. abhörsicher ist das verfahren aber nicht, es geht nur darum, unerwünschte übertragungen auszufiltern. auch bei verwendung von pilottönen und “geschlossenen benutzerInnengruppen” kann also alles was ihr sagt auf jeden fall mitgehört werden. für mitteilungen, die nicht für jede/n bestimmt sind, solltet ihr euch also schon vorher auf einen unauffälligen code einigen. klarnamen sind grundsätzlich zu vermeiden. besonders wenn ihr doch ohne code kommuniziert, weil ihr z.b. eine info an möglichst viele leute weitergeben wollt, müsst ihr daran denken, dass es beim senden immer möglich ist, euch zu orten oder die übertragung später eurem gerät zuzuordnen. solange ihr nur empfangt, seid ihr nicht zu orten. anders ist es beim senden - jede übertragung gibt potentiell euren standort preis. mit modernen peilgeräten können selbst große frequenzbereiche fast in echtzeit überwacht werden. über eine einzelne peilantenne können frequenz, stärke, zeit und richtung eines signals ermittelt werden. um die genaue position des senders zu berechnen, muss das signal von mindestens drei unabhängigen antennen empfangen werden. per triangulation lässt sich dann aus den daten der genaue standort bestimmen. mit dem dichten peilnetz der bundesnetzagentur ist die ortung von signalquellen in städten eine frage von sekunden. auf dem land ist das netz weniger dicht, hier werden zusätzlich mess- bzw. peilwagen eingesetzt. es gibt aber auch eine viel banalere möglichkeit, beim funken unerwünschte aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: nämlich durch zufälliges mithören der stimme der senderin. nutzt die in vielen PMR-Geräten eingebauten eingänge für ohrstöpsel um die auffälligen (und unkontrollierbaren) empfangsgeräusche zu vermeiden. um eure eigene stimme beim senden zu dämpfen, legt beide hände um das mikrofon und haltet es möglichst nahe an den mund. sprecht leise, langsam und ruhig mit deutlicher betonung. wenn es euch wichtig ist, nicht aufzufallen, bleibt ruhig auch wenn ihr nicht verstanden werdet oder die andere seite nicht entgegen einer verbreiteten annahme ist jeder funkspruch eindeutig einem gerät zuzuordnen. zwar übertragen funkgeräte anders als handys keine gerätekennung. trotzdem ist jedes funkgerät einzigartig. durch winzige variationen bei der Übertragung ist ein funkgerät eindeutig identifizierbar. so ein “fingerprinting” findet nicht in echtzeit statt, der funkverkehr muss dafür aufgezeichnet und analyisiert werden. trotzdem ist auch ein funkgerät kein anonymes medium: auch monate oder jahre auseinanderliegende Übertragungen können eindeutig auf ein gerät zurückgeführt werden, wenn sie mitgeschnitten wurden. natürlich muss dazu auch das gerät selbst sichergestellt worden sein. beschränkt deshalb anzahl und länge der übertragungen auf das nötige minimum. verwendet einen unauffälligen code für mitteilungen, die nicht für jede/n bestimmt sind. auch solltet ihr ein aktionsfunkgerät später nicht für alltägliche funkkommunikation benutzen, um zu vermeiden dass durch “fingerprinting” rückschlüsse auf euch möglich sind. zum schluss noch ein tip für die übermittlung von koordianten über einen unsicheren kanal wie funk oder handy. beschafft euch karten, die mit einem fein gerasterten gitternetz überzogen sind (oder macht selbst welche). markiert punkte auf den karten und beschriftet sie z.b. A, B, C… wenn ihr koordinaten übermitteln wollt nennt ihr einen punkt und die abweichung von diesem punkt in km/einheiten des gitternetzes nach X (rechts) bzw -X (links) und Y (oben) oder -Y (unten). solange eure karten nicht in die falschen hände geraten, können die wahrscheinlichen punkte nur durch beobachtung eurer bewegungen und abgleich mit erfolgten funksprüchen ermittelt werden. deshalb solltet ihr zur sicherheit regelmässig - z.b. täglich - neue punkte festlegen. für den fall, dass etwas schief geht solltet ihr im vorfeld codes und treffpunkte vereinbaren, die nicht auf den karten eingezeichnet sind. be careful, be smart, rock their holy damn boat - hard! http://de.indymedia.org/2007/05/177378.shtml |
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