indymdedia 16. Mai 2007
In den vergangenen Tagen ist es in Berlin erneut zu etlichen direkten Aktionen gekommen, die von Polizei und Medien in Zusammenhang mit den Protesten gegen den kommenden G8-gipfel gebracht werden.
Drei Wochen vor Beginn des G8-Gipfels in Heiligendamm sind in Berlin wieder mehrere vermutlich politisch motivierte Anschläge verübt worden. Heute in den frühen Morgenstunden wurde ein „Daimler-Chrysler“ in Brand gesteckt. Die Feuerwehr löschte den brennenden Wagen in der Holzmarktstraße in Mitte. Verletzt wurde natürlich niemand.
In der gleichen Nacht bewarfen Unbekannte zudem die Schaufenster zweier Filialen einer Kaffeehandelskette mit Steinen und Farbbeuteln. Die Scheiben gingen dabei teilweise zu Bruch. Die Taten ereigneten sich in der Friedrichshainer Karl-Marx-Allee und in der Baumschulenstraße in Treptow.
Bereits zwei Nächt zuvor wurde in einer Tiefgarage in Kreuzberg einen Stapel mit Reifen und Holzbalken angezündet. Ein Übergreifen der Flammen auf dort abgestellte Fahrzeuge konnten verhindert werden. Da es sich um hochwertige PKW handelte, wird auch hier von einem politischen Motiv ausgegangen. In allen Fällen ermittelt der polizeiliche Staatsschutz und in den Medien wird immer Bezug auf den G8-Gipfel genommen und damit dem Protest dagegen zu breiter Öffentlichkeit verholfen.
Die Berliner Polizei hat nach Angaben der Berliner Zeitung in diesem Jahr alleine mehr als 40 politisch motivierte Brandanschläge registriert. Wahrscheinlich handelt es sich um die Ergebnisse eines Aktionsaufrufes im Vorfeld des G8-Gipfels verstärkt direkte Aktionen durchzufühen. Die staatliche Repression wird darüber hinaus auch eher motivierend wirken. Bisher war es vor allem in Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg zu Anschlägen auf teure Autos und Firmenwagen, Glasbruch bei Filialgeschäften und brennenden Barikaden gekommen. Neben dem G8 spielt wohl auch die prikäre Lage der Köpi und Aktionen im Zusammenhang mit der Rigaer Str. und anderen bedrohten alternativen Objekten eine entscheidende Rolle.