11. Mai 2007
Pressemitteilung Camp AG Gruppe Wendland/Altmark
G8-Gipfel: Platz für 3. Camp gefunden
Wichmannsdorf an der Kühlung
Nach wochenlangen zähen Verhandlungen mit GrundstückseigentümerInnen und
Behörden ist es der Camp AG (Gruppe Wendland/Altmark) jetzt gelungen,
einen weiteren Platz zur Errichtung eines "Anti-G8-Camps" für die
Unterkunft und Verpflegung der GipfelgegnerInnen zu pachten. Ein
Landwirt aus Kröpelin hat sich bereit erklärt, eine geeignete Fläche,
die nördlich von Wichmannsdorf am südlichen Rand der Kühlung liegt, zur
Verfügung zu stellen. Erste Gespräche mit dem zuständigen Bürgermeister
von Kröpelin fanden am vergangenen Mittwoch ebenfalls statt.
Die OrganisatorInnen des Camps erhoffen sich von der Gemeinde Kröpelin
ein ähnliches Entgegenkommen wie in der Nachbargemeinde Reddelich, die
Gemeindevertretung hat sich dort nach intensiven Beratungen und
Gesprächen mit den GipfelkritikerInnen letztendlich für ein Camp
ausgesprochen, da dies der einzige Weg sei, die Abläufe während des
G8-Gipfels in geregelte Bahnen zu lenken. "Dieser Weg sichert, dass eine
Reihe von Auflagen betreffend die Ordnung und Hygiene im Camp von den
OrganisatorInnen berücksichtigt werden," so Bürgermeister Erhard Ränger
aus Reddelich.
Die OrganisatorInnen des Camps betonen ausdrücklich, dass sich die
Proteste nicht gegen die Menschen im Landkreis Bad Doberan richten,
sondern gegen den Regierungs-Gipfel in Heiligendamm. Die Ãngste und
Befürchtungen der Bevölkerung könne man nachvollziehen, schließlich
kenne man in der organisierenden Gruppe aus eigener Erfahrung die
massiven Beeinträchtigungen durch polizeiliche Großeinsätze während der
alljährlich stattfindenden Castor-Transporte.
Die GipfelkritikerInnen planen auf dem Hoppenberg nicht nur Schlaf- und
Verpflegungsmöglichkeiten einzurichten, sondern auch Raum für Diskussion
und Gedankenaustausch zu schaffen. Dazu laden die OrganisatorInnen auch
alle AnwohnerInnen herzlich ein. Mit dem Aufbau des Camps soll kurz nach
Pfingsten begonnen werden, vorgesehen ist die Errichtung einer
"Volxküche", sanitärer Anlagen nach möglichst ökologischen Aspekten und
einem großen Versammlungsbereich.
Die Camp AG Gruppe Wendland/Altmark gibt zu bedenken, dass die
Organisation auf 1.500 Menschen ausgerichtet sein wird und das Gelände
ca. 6 ha hügeliges Wiesengelände umfasst und aufgrund seiner
Infrastruktur max. 3.000 ProtestlerInnen aufnehmen kann. Es ist nicht
mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Dieser dritte Campplatz ist
lediglich ein weiterer Mosaikstein im benötigten Unterbringungskonzept. Da für
die mittlerweile ca. 20.000 erwarteten GipfelkritikerInnen somit insgesamt mit
den Camps in Reddelich und Rostock nach wie vor nur ca. 12.000 Schlafplätze zur
Verfügung stehen, ist leider weiterhin unklar, wo ein Großteil der
erwarteten TeilnehmerInnen der Gipfelproteste Anfang Juni untergebracht
werden soll.
Für ein Entgegenkommen der zuständigen Verwaltungsbehörden wird es nun
allerhöchste Zeit, wenn dem durch ungeklärte Versorgungsfragen drohenden
Chaos noch Einhalt geboten werden soll.