Berlin, am 10.5.2007
An die Redaktionen
Presseeinladung
Vor dem G8-Gipfel: Energiepolitische Bootsfahrt durch Berlin-Mitte
Sonntag, 13.5. 13.30 bis 17.00 Uhr
"Volldampf voraus gegen globales Ressourcenmanagement"
Und - aus aktuellem Anlass: Vorbereitungskreis verurteilt Repressionswelle gegen G8-KritikerInnen
Am Sonntag, dem 13.5. veranstalten Gruppen aus der Anti-Atom-Bewegung eine
"Energiepolitische Bootsfahrt durch Berlin-Mitte". Auf einem angemieteten
Ausflugsdampfer wird es darum gehen, die Energiepolitik der G8-Staaten mit
lokalen Entwicklungen in Berlin zu verknüpfen. Zu dieser Fahrt möchten wir sie
als VertreterInnen der Presse gerne einladen.
Es soll aufgezeigt werden, was die Ausbildung eines globalen, kapitalistischen
Energiemarktes mit alltäglichen, lokalen Strukturen zu tun hat. Gleichzeitig
gilt es, sich solidarisch zu Kämpfen um Energie im globalen Süden in Bezug zu
setzen. Die Auswirkungen der herrschenden inhumanen Macht- und
Produktionsstrukturen für Mensch und Umwelt werden globalisiert und damit
weltweit sichtbar und spürbar. 14 % der Weltbevölkerung verbrauchen 50 % des
Öls, sorgen für 45% des CO2 Ausstoßes und betreiben 79% der Atomanlagen. 22%
der Weltbevölkerung verbrauchen in den Industriestaaten 70% der
Energieressourcen.
Die Etablierung eines globalen neoliberalen Energiesystems im Interesse der
führenden Konzerne der Energiewirtschaft und der energieverschleudernden
Industrie war von Beginn an ein zentrales Projekt der G8. Als globale
Ressourcenmanager haben nun sie einen "Aktionsplan für eine globale
Energiesicherheit" entwickelt. Konkret geht es darum, wie der Zugriff der
führenden Industrieländer auf die Öl-, Gas und Uranressourcen in den
Förderländern weiterhin abgesichert werden kann. Die Länder der G8 wollen wie
bislang "einen wirksamen Marktzutritt" erhalten, und zwar "zu Preisen, die den
Marktbedingungen entsprechen".
Die Bootsfahrt führt vorbei an transnationalen Konzernen wie Vattenfall, Shell,
Siemens oder BP. Daneben geht es um den "Atomausstieg" der BRD und die sog.
Energiewende. Claudia Bernhoff aus dem Vorbereitungskreis sagt dazu: "Wir
wollen sicherlich die emanzipativen Momente einer Energiewende nutzen, aber
gleichzeitig die kapitalistischen Produktionsweise selbst in den Mittelpunkt
der Kritik und der Veränderungsansätze rücken. Angesichts der Klimakatastrophe
und Ressourcenkonflikte scheint das unabdingbar. Die augenblickliche Debatte
und der G8 Gipfel ist ein guter Moment, um wahrgenommen und gehört zu werden."
Aus aktuellem Anlass verurteilt der Vorbereitungskreis zudem die Repressionwelle
gegen G8-KritikerInnen. Am Morgen des 9.5. wurden durch das Bundeskriminalamt
bundesweit dutzende Wohnungen und Büros durchsucht. Vier Wochen vor dem Gipfel
in Heiligendamm ist das ein gezielter Versuch, das Protest- und
Widerstandsspektrum einzuschüchtern und zu spalten. Erneut Claudia Bernhoff:
"Die Durchsuchungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem die allgemeine
Glaubwürdigkeit des G8-Theaters schwindet und sich auf unterschiedlichste Weise
ein bunter Widerstand entwickelt. Dieser ist den Repressionorganen natürlich ein
Dorn im Auge. Aber ihr Plan, die G8-KritikerInnen einzuschüchtern, wird nicht
aufgehen. Für uns heißt es ganz klar: Jetzt erst recht!"
Wegen begrenzter Anzahl von Plätzen, bitten wir interessierte
PressevertreterInnen, sich anzumelden: Entweder unter volldampfvoraus@web.de