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Solidaraität mit Gabriel Pombo da Silvaindymedia 8. mai 2007 SOLIDARITÄT MIT GABRIEL POMBO DA SILVA Anscheinend wollen die deutschen Justizbevollmächtigten Gabriel mehr in Isolation halten, als je zuvor. Zur Erinnerung: Seit seiner Verhaftung (am 28. Juni 2004 ) und seiner Inhaftierung in der JVA Aachen, muss Gabriel jeden Tag 23 Stunden in der Zelle verbringen und ist damit von seinen Mitgefangenen so gut wie völlig isoliert . Neuerdings "verschwinden" an und von ihm gesandte Briefe; ihm zugeschickte Briefmarken sowie CD´s und Bücher werden nicht an ihn ausgehändigt, sondern von den Vollzugsbeamten der JVA Aachen konfisziert. Bereits zuvor wurde das Geld seines Inhaftiertenkontos beschlagnahmt, so dass er nur das Essen der Gefängniskantine bezahlen kann... Diejenigen, die Gabriel kennen, wissen dass was es für ihn bedeutet, nicht lesen oder kommunizieren zu können. Wie er diese Schikanen empfindet, hat er in einem kürzlich geschriebenen Brief zum Ausdruck gebracht: Garbiel hat, wie jeder/jede Gefangene, wie jeder Mensch, ein tiefes Bedürfnis nach sozialem Kontakt und Austausch, nach Teilnahme am sozialen Leben und an der politischen Debatte. Das existierende System von Macht und Beklemmung ist mehr und mehr auf die Zerstörung der Individualität, des Sozialen und des Bewusstseins ausgerichtet. Offenbar ist dies den Gefängnissystemen höchst dienlich. Wir bitten daher Faxe und E-Mails an die JVA Aachen zu senden, als das Mindeste, was hiergegen unternommen werden kann. SOLIDARITÄT MIT GABRIEL UND ALLEN KÄMPFENDEN GEFANGENEN Briefvorschlag: Absender JVA Aachen Ort, Datum Sehr geehrter Herr Dr. Hans-Joachim Gries, Gabriel Pombo Da Silva sitzt nunmehr seit Ende Juni 2004 in der JVA Aachen ein. Das ist ein Fakt den sie kennen, genauso wie Ihnen die Tatasache bekannt ist, dass er 23 Stunden in einer Zelle eingesperrt ist. Doch diese Isolation reicht Ihnen offensichtlich nicht. Sie händigen die Bücher nicht aus, die Gabriel Pombo Da Silva von Freunden und Freundinnen geschickt bekommt und ebenso wenig die für ihn zugesandten CDs. Sie halten sowohl ein,-wie ausgehende Briefe zurück und entwenden Briefmarken aus den Postsendungen die an Gabriel Pombo Da Silva gerichtet sind.. Glauben Sie tatsächlich damit den Willen und die politische Persönlichkeit des Gefangenen brechen zu können? Und entspricht diese interne Vorgehnsweise in irgendeiner Form einer offiziellen Rechtsgrundlage? Wir fordern von Ihnen: - Herausgabe bzw. Überstellung der Bücher, die an Gabriel Pombo geschickt worden sind und geschickt werden Ich/wir spreche mich/sprechen uns hiermit eindrücklich aus, gegen willkürliche Schikanen und anstaltsinterne Sanktionen, deren einzige "Begründung" offenbar die politische Position des Inhaftierten ist. Es dürfte Ihnen bekannt sein, dass niemand wegen seiner Meinung und/oder Äusserung seiner Meinung benachteiligt werden darf. Dieses Grundrecht gilt auch für Gefangene. Hochachtungsvoll…. Telefon: 0241 9173-0 --------------------------------------- Brief von Núria Pòrtulas aus dem Gefängnis Soto del Real , Madrid Hallo Familie, hier bin ich wieder Wie geht es in Girona? Ich hoffe, es wird gegen die Missbräuche der Macht gekämpft, obwohl ich keine Zweifel daran habe. Ich habe im Wörterbuch geblättert und las dort, "Terrorismus" heisst: "Handlungen von Personen, die glauben, dass politische Ziele durch gewalttätige Aktionen erreicht werden können. Dem Terrorismus anteilige Gruppen sind im Besitz von Waffen und bereiten Sprengstoffattentate vor.", wozu ich nur sagen kann: Und was ist mit dem Terrorismus des Staats? Er wird nicht erwähnt. Sie leugnen ihn weiter aufgrund seiner Straflosigkeit und ich bekräftige weiter, dass der einzige Terrorist , der existiert, der Staat ist. Der Definition des Wörterbuchs folgend, könnten wir sagen "Leute die gegen den verdeckten Terrorismus kämpfen". Ich finde es beeindrucken, wie sie uns den sozialen Frieden, Stabilität und Wohlstand verkaufen, ohne dass wir uns fast nicht darüber bewusst sind, dass wir in einer konstanten Benebelung leben. Sie wollen und die Freiheit verkaufen und die Angst, die wir bis zum Zerreissen haben, weil sie uns ständig mit all´dem bombardieren. Auf irgendeine Weise sind wir immer gezwungen zuzuhören. Sie enthüllen ihren Terrorismus, üben ihn aus; sie wollen keine Normalisierung. Das führt nicht dazu, dass wir unsere Waffen hervorholen, die uns zur Verfügung stehen. Wehren wir uns gegen die Panik und schliessen wir uns zusammen! Vielleicht denken sie, dass wir schweigen werden, wie die Austern; aber was sie erreichen, ist dass es immer mehr Widerstand gibt. Ich habe auf der schwarzen Liste gestanden; ich habe als Vorwand gedient. Das ist kein Einzelfall; so war es schon bei den Compañeros von Torà, den 4F, des Comando Dixan, unter etlichen anderen; heute bin ich es und morgen? Denkt daran, dass Ihr alle auf ihren Listen steht, weil Ihr mir Eurè Unterstützung zu Teil werden lasst. Die Repression greift nach uns allen. Sie greifen gewaltsam jede Soziale Bewegung an, aber dadurch lösen sie nur aus, dass wir alle aufwachen; Ihr könnt diesem Moment nicht entkommen. Manchmal ist es schwierig für uns zu erkennen, dass sie uns aus dem Weg räumen wollen, aber sie zeigen es uns durch Gewalt. Das hier ( die Unterstützung ) darf, so wie so, nicht aufhören, damit meine Freiheitsberaubung nicht umsonst ist; die Repression ist nicht gratis für sie. Wir dürfen diese betrügerische Realität nicht länger annehmen. Bevor ich ins Gefängnis kam, hatte ich keine Zeit zum fernsehen. Das ist jetzt anders, aber es fällt mir schwer, davor zu sitzen und all´diese Schikanierungen, Brutalitäten und Täuschungen, die sie uns glauben machen wollen, anzuhören. Ich entrüste mich und meine Ohmacht wird immer grösser. Es ist genauso, als spulten die PolitikerInnen und Medien einen Film ab, der ein völlig anderer ist, als der unsere. PolitikerInnen und Kommunikationsmedien; Worte, Worte und noch mehr Worte; Lügen, Lügen und immer noch mehr Lügen. PolitikerInnen ( Anmrkg. gemeint sind hier bestimmte katalanische Linke, die sich gegen die Rechtsschieflage in diesem Fall aussprechen ), es muss nicht sein, dass Ihr meinen Namen für Nichts benutzt oder um Kampagne zu machen oder mir Eu´re Unterstützung zu geben, und ich will auch keinen Preis erhalten. Ihr seid alle KollaborateurInnen dieses Systems, während ich und zahlreiche andere, uns hinter Gittern befinden. Wenn Ihr das wollt, tut das auf der Strasse, auf individueller Ebene, aber ohne Maskarade. Aber die PolitikerInnen, weder der rechten noch der Linken lassen sich hierzu herab und letztlich zeigt Ihr uns beständig, dass Ihr ein und dasselbe seid..., die Einen bringen den Faschismus mit lauter Stimme und in Grossbuchstaben zum Ausdruck und Ihr Anderen vertuscht ihn mit hübschen Worten. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, das ist unser Funktionieren; dabei ist es gleichgültig ob Ihr schuldig seid oder nicht; Fakt ist, dass ich hier bin, weil es eine Sache gibt, die Euch, so geringfügig sie ist, beunruhigt und die weit mehr als ein Vorwand ist... denn was Ihr vertuscht ist der Angriff auf eine widerständische Haltung. Ihr zeigt damit, wie und was Ihr wirklich seid; gewalttätigen Machtbrauch auf der Strasse, ohne dass Ihr fähig seid, diesen zu rechtfertigen noch zu erklären. All´das ist nicht gerichtet gegen diejenigen, die für meine Freiheit kämpfen; nicht gegen alle, die um zu erreichen, dass wir tatsächlich frei sind, nicht bereit sind zu warten, bis sie unsere Leben organisert haben werden oder wir gezwungen sind, ihren Vorsachriften zu folgen; nicht gegen alle, die auf die Strasse gehen und nicht gegen alle diejenigen, die, weder oben noch unten, weiter stillhalten, weil sie glauben, dass diese Missbräuche von Macht die stattgefunden haben, ans Licht gebracht werden müssen. Ihr seid diejenigen, die die Kraft haben; steht nicht still und macht/geht weiter. Sowohl drinnen wie draussen werden wir mit noch mehr Kraft und Lust weiterkämpfen. Aus der Kanalisation des Staats, bis wir alle frei sein werden; bis alle Gefangenen frei sein werden. Gesundheit und Kraft. Núria C. P. Madrid V. Soto del Real, 27 de Abril del 2007 |
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