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„Kavala“ schützt Weiße StadtSVZ 8. Mai 2007 G8-Polizeiführer Knut Abramowski spürt positive Grundstimmung zum Gipfel Beim Gipfel Chef von 16 000 Polizisten Der 54-jährige gebürtige Schleswig-Holsteiner, Vater von vier Kindern und seit 1991 in Mecklenburg-Vorpommern, wirkt aufgeräumt: „Wir haben ein Fundament geschaffen. Es gibt keine Planungsdefizite, die uns im Einsatz behindern könnten“, sagt er mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre. 350 Beamte umfasst sein Stab, am Ende werden es 580 sein. Anfang Juni wird er rund 16 000 Polizisten zu führen haben. Die Kosten liegen bei knapp 100 Millionen Euro. „Aber das braucht mich nicht zu interessieren, das fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.“ Beim Schutz der Gipfel-Teilnehmer muss sich Abramowski zusammen mit deutschen und internationalen Kollegen um zehntausende friedliche Demonstranten kümmern - und vielleicht um einige hundert, die in weniger friedlicher Absicht in den Nordosten kommen. Zu seiner möglichen „Klientel“ gehören aber auch Einzeltäter oder kleine Gruppen, die die Polizei dem internationalen Terrorismus zuordnet. Internationale Antiterror-Experten vor Ort Gerade über die Rolle seiner Kollegen insbesondere aus den USA kann trefflich spekuliert werden. Welche Rolle spielen sie, was haben die Deutschen da zu sagen? „Die Zusammenarbeit mit den internationalen Kollegen ist hervorragend und vertrauensvoll“, sagt Abramowski kurz. Der Schutz des Gipfels sei eine Aufgabe, die nur mit strenger Hierarchie zu lösen sei. Aus dem hermetisch abgeschirmten Hauptquartier in Waldeck bei Rostock dringt kein kritisches Wort. Dass man sich auch in der Öffentlichkeit mit so einer Grundhaltung nicht nur Freunde macht, ist Abramowski klar. „Kritik ist im Gehalt mit drin.“ Protest-Aktive haben wenig Vertrauen zur PolizeitruppeViel deutlicher ist die Kritik aus den Reihen der Gipfel-Gegner zu vernehmen. „Wir haben kein Verständnis, dass schon jetzt so massiv kontrolliert wird“, sagt Monty Schädel, Koordinator des Rostocker Anti-G8-Bündnisses. Bei der Besichtigung eines Camp-Platzes für 5000 Demonstranten habe eine Hundertschaft Polizisten in einer aufwändigen Prozedur die Personalien gecheckt. „Viele Protest-Aktive haben schlechte Erfahrungen gemacht mit Kavala und sind voller Misstrauen.“ Selbst bei angemeldeten Demonstrationen gebe es Platzverweise. Zudem habe sich „Kavala“ bei den Verhandlungen über Camps oder Demonstrationen oft durch eine Verzögerungstaktik ausgezeichnet, die unverständlich sei und Planungen erheblich in Verzug gebracht habe. „Das hat Methode“, murrt Schädel. Bekannte Störer müssen zu Hause bleiben Die Polizei rechtfertigt die Kontrollen mit der Notwendigkeit, auf alle Lagen angemessen und verhältnismäßig zu reagieren. „Nur das macht sicher“, sagt Abramowski. Dafür sei die Polizei bereit, noch weiter zu gehen. Bei bekannten Störern sei es durchaus denkbar, dass es an deren Wohnorten zu „Gefährder-Ansprachen“ kommt. Übersetzt heißt das: Ein gewaltbereiter Demonstrant kann notfalls gehindert werden, zu Protesten nach Mecklenburg-Vorpommern zu kommen. Dienstag, 8. Mai 2007 http://www.svz.de/newsmv/MVPolitik/08.05.07/23-17063366/23-17063366.html |
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